Special Interest Group "Social Media im Unternehmen"
Stuttgart, Oktober 2009 - Die Idee, eine Special Interest Group zum Thema "Social Media im Unternehmen" zu gründen, traf exakt den Zahn der Zeit. Gemeinsam luden die bwcon, die Know How! AG und das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation zu einer Auftaktveranstaltung. 80 Interessenten folgten der Einladung.
Selbstorganisation und soziale Beziehungen sind die Grundprinzipien von Web 2.0. Es gilt, Inhalte nicht mehr nur zu konsumieren, sondern selbst zu produzieren. "Social Media als Teilmenge von Web 2.0. unterstützt in Unternehmen die Kommunikation und Zusammenarbeit", so Joachim Günther, Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO).
Der Einsatz von Social Media in Wissensmanagement und eLearning erhöht die Transparenz, verbessert die Produktivität und fördert die Eigenverantwortung, Methoden- und Sozialkompetenz. Inhalte lassen sich kollaborativ erarbeiten, mit direkter Rückkopplung durch die Benutzer. "Damit ist die bisherige Rollenteilung zwischen Lehrendem und Lernendem aufgehoben", so Günther. Denn die Benutzer spielen sich gegenseitig auf gleicher Augenhöhe ihr Wissen zu.
Notwendige Voraussetzung für den Einsatz in einem Unternehmen ist die Bereitschaft der Mitarbeiter, ihr Wissen zur Verfügung zu stellen. Deswegen funktioniert Social Media nicht bei hierarchischen Strukturen, wenn internes Konkurrenzdenken und Angst vor Kontrollverlust herrscht.
Gelebtes Wissensmanagement ist unbezahlbar
Ein Praxisbeispiel für gelebtes Wissensmanagement gab Joachim Heinz, Senior Consultant bei der T-Systems Multimedia Solutions GmbH. Seit zwei Jahren gibt es für die 800 Mitarbeiter des Unternehmens ein soziales Intranet mit verschiedenen Werkzeugen wie Wikis und Blogs. "Damit ist das Wissen an einer Stelle gebündelt, auf die alle Mitarbeiter zugreifen", so Joachim Heinz.
Die Bereiche wachsen kontinuierlich, rund die Hälfte der Mitarbeiter nutzt das Intranet. "Für den Zeitraum von zwei Jahren ist das eine sehr gute Quote", so Heinz. Denn die Umstellung auf ein solches soziales Medium ist nicht leicht und erfordert einen Denk- und Kulturwechsel, bekräftigte auch Heinz.
Wissen herzugeben, fällt vielen Mitarbeitern nicht leicht. Wenn die Umstellung aber gelingt, dann ist ein gelebtes Wissensmanagement ein außerordentlich wichtiger Erfolgsfaktor für ein Unternehmen. "In Zahlen lässt sich der ROI nicht messen. Transparenz, leichterer Wissenszugang, steigende Zufriedenheit der Mitarbeiter, einfacher Kommunikationsaustausch sind unbezahlbare Werte", so Heinz.
Erfahrungen austauschen, Leitfaden erarbeiten, wichtige Fragen bearbeiten
Martin Kundt, Vorstandsmitglied der Know How! AG, die sich maßgeblich für die Gründung der Special Interest einsetzte, ging auf die organisatorischen Fragen der Special Interest Group ein. Geplant sind zwei bis vier Treffen im Jahr. Ziele sind der Erfahrungsaustausch, die Erarbeitung eines Leitfadens sowie die Bearbeitung wichtiger Fragen, unter anderem zur Unternehmenskultur, zur Mitarbeiterbereitschaft, zur Umsetzung, zu den Kosten, zur IT-Ausstattung und zum Management von Social Media im Unternehmen.
Bei der Konsolidierungsveranstaltung am 3. Dezember 2009 werden die Teilnehmer gemeinsam einen Fahrplan erarbeiten und zentrale Fragestellungen festlegen.
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