Tablets in Schulen

Interaktive mobile Lerninhalte für Schulen

Amany AtefKairo (EG), November 2013 - Amany Atef ist Direktorin des eLearning Center of Excellence am Information Technology Institute ( ITI) , MCIT in Kairo. Sie ist die Managerin von eLearning auf strategischer Ebene und Ägyptens eLearning Roadmap. Sie ist derzeit zuständig für das mobile Lernen und den Übergang von eLearning zu mobilem Lernen in ägyptischen Schulen.

Welche ägyptischen Schulen nutzen diese Art von Inhalt?

Amany Atef: Die ägyptischen öffentlichen Schulen, dort ist übrigens die Unterrichtssprache Arabisch. Der Inhalt wird vor allem in den Mittelschulen in der Jahrgangsstufe acht verwendet.

Wie bekommen die Schüler die mobilen Geräte?

Amany Atef: Mobile Geräte und Tablets werden den Schülern, als Teil des nationalen ägyptischen Projekts zur Verwendung von Tablets in Schulen, zur Verfügung gestellt. Sie werden von der ägyptischen Regierung bereitgestellt und subventioniert, vor allem durch das Ministerium für Kommunikation und Informationstechnologie und das Ministerium für Bildung.

Werden die Inhalte fertig erworben, von Verlegern in Auftrag gegeben oder von den Lehrenden selbst entwickelt?

Amany Atef: Die Inhalte werden durch das Kompetenzzentrum für eLearning am Institut für Informationstechnologie (Information Technology Institute ( ITI), das Ägyptens Ministerium für Kommunikation und Informationstechnologie angegliedert ist, entwickelt. Am ITI können wir unser Fachpersonal in eContent und eLearning/mLearning Technologien in einem Kompetenzzentrum (Center of Excellence - eLica) clustern. Es vereint Sachverstand und Fachwissen zum neuesten Stand der Entwicklung interaktiver mobiler Lerninhalte für Schüler.

Die Umsetzung des Pilotprojekts ist ein erster Aktionsschritt in Richtung Umwandlung der gesamten Inhalte des nationalen Schulsystems in eContent, der über Tablets abrufbar ist. Die nächste Phase dieses Projekts beinhaltet die Ausbildung der Lehrer, zur Entwicklung eigener Inhalte.

Welche Fächer und welche Unterrichtsform sind Ihrer Meinung nach besonders gut geeignet für mobile Inhalte ?

Amany Atef: Jedes Fach, das über Web-basierte Formate bereitgestellt werden kann, kann auch in mobilen Lernformaten geliefert werden. Bevor wir jedoch die  Frage nach mobilem Lernen stellen, müssen wir folgende Punkte bedenken:

  1. Warum ist Bereitstellung von mobilen Geräten die beste Option ?
  2. Wie wollen Sie die einzigartigen Eigenschaften mobiler Technologien wirksam einsetzen?
  3. Welche Vorteile erwarten sie davon?
  4. Sind Ihre Schüler bereit für mobiles Lernen?
  5. Was ist die kleinste Menge an Informationen, die ich der Schülerschaft zur Verfügung stellen kann, um ihre Kenntnisse und Fähigkeiten sowie ihre Einstellung zu verbessern?
  6. Wann benötigen sie diesen Inhalt und was werden sie tun, wenn sie ihn brauchen ?

Wir sollten auch zwischen den verschiedenen Arten von mobilen Geräten unterscheiden. Es gibt mobile Smartphones, Tablets (iPad, Galaxy Tab , etc.), und "phablets", wie das Samsung Galaxy Note.

Für Smartphones, sollten die Inhalte in kleinen zusammengefügten Häppchen (Chunks) sein. Jedes Häppchen kann ein komplettes eigenständiges Lernobjekt von nicht mehr als jeweils zehn Minuten sein. Hierbei kann laut Umfragen das Mobiltelefon zum Lernen, durch Inhalte wie Videos, Simulationen, Podcasts, soziale Netzwerke, QR-Code, spielbasiertes Lernen und Quizfragen sowie durch sofortige Unterstützung und Rückmeldung, genutzt werden.

Für Tablets und Phablets kann der Inhalt der gleiche wie für Smartphones sein. Allerdings unterstützt der größere Bildschirm auch die Verwendung von vollständigen eCourses, interaktiven Büchern, erweiterter Realität (Augmented Reality), spielbasiertem Lernen, Simulationen, native apps, mobilen Web-Apps, usw.