Ausgabe 04/04, 26. Januar 2004
LEARNTEC-Special zum Thema "Didaktik"
 
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CHECKPOINT-elearning.com - European eLearning Newsletter
ISSN 1613-4710 http://www.checkpoint-elearning.com/


Ein Interview mit Prof. Dr. Dieter Euler von der Universität St. Gallen zu didaktischen Herausforderungen und strategischen Leitlinien im E-Learning

St.Gallen, Januar 2004 - Gibt es einen Mittelweg zwischen didaktisch wertvollen und ökonomisch sinnvollen Konzepten? CHECKpoint eLearning hat nachgefragt bei Prof. Dr. Dieter Euler, Direktor des Instituts für Wirtschaftspädagogik an der Universität St. Gallen und wissenschaftlicher Leiter des Swiss Centre for Innovations in Learning (SCIL). Prof. Euler hat ein Konzept zur Zertifizierung von E-Learning-gestützten Bildungsprogrammen entwickelt, das in Kürze vermarktet werden soll. [more...]



Wie Gefühle den virtuellen Lernerfolg steigern erfahren Sie am 12. Februar auf der LEARNTEC 2004 in Karlsruhe

Stuttgart, Januar 2004 – Die moderne Hirnforschung hat längst bestätigt, dass Emotionen für erfolgreiches Lernen eine wesentliche Rolle spielen. Geht es um computergestütztes Lernen, werden diese Befunde nach wie vor sträflich vernachlässigt. Nicht so auf der diesjährigen LEARNTEC. Die traditionelle Didaktik-Sektion steht unter dem Motto "Emotionen, Dramaturgie und Lernen".
Mit Prof. Dr. Frank Thissen von der Hochschule der Medien (HDM) in Stuttgart und Prof. Dr. Herrmann Astleitner von der Universität Salzburg werden zwei renommierte Forscher in Sachen emotionale Grundlagen des E-Learning ihre neuesten Forschungsergebnisse vorstellen. "Vor der Erkenntnis steht immer ein Gefühl. Negative Gefühle führen dazu, dass wir uns klarer an Daten und Details erinnern. Positive Gefühle bewirken, dass wir uns komplexere Sachverhalte besser merken können", lautet die zentrale These von Thissen, der gerade mitten in einem internationalen Forschungsprojekt steckt. Mit renommierten Partnern wie dem MIT und der Stanford University forscht er an virtuellen Lernumgebungen, die dank emotionaler Gestaltungsaspekte mehr Motivationskraft entfalten und längerfristigen Lernerfolg sicher stellen sollen.
An dem Forschungskonsortium ebenfalls beteiligt ist Prof. Astleitner, der in Karlsruhe konkrete Ansätze präsentieren wird, wie kognitive Aspekte einer webbasierten Instruktion verändert werden müssen, damit motivationale und emotionale Gestaltungsfaktoren überhaupt wirksam werden können.

Das detaillierte Programm zur Sektion "Didaktik des E-Learning: Emotionen, Dramaturgie und Lernen" am 12. Februar finden Sie unter www.learntec.de


Mediendidaktik problemorientiert und kooperativ lernen

München, Januar 2004 - Konsequent nach den Richtlinien des problemorientierten Lernens haben Prof. Dr. Heinz Mandl und Prof. Dr. Jochen Gerstenmaier vom Lehrstuhl für Empirische Pädagogik und Pädagogische Psychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München das Modul "Mediendidaktik" gestaltet. Über das hybride Lernszenario lernen Lehramtsstudierende des Erweiterungsstudiengangs "Medienpädagogik" künftig die Gestaltung neuer Medien und medialer Lernumgebungen für den Schulunterricht.
"Wir vertreten seit je her eine Lernphilosophie, die sich stark an Problemsituationen orientiert", erklärt Prof. Mandl. "Situiert an einem authentischen Problem zu arbeiten ist nicht nur motivierender, auch der Lerntransfer ist wesentlich höher als bei Formen des systematischen Lernens." Das Modul "Mediendidaktik" besteht aus fünf Fallbeispielen zum Einsatz problemorientierten Lernens mit neuen Medien in verschiedenen Schultypen und Jahrgängen. Studenten arbeiten sich sukzessive durch diese Fälle und erhalten sowohl Einzel-, als auch Gruppenaufgaben.
Die Diskussion ihrer Lösungen und Feedback erfolgt in Diskussionsforen. Jeder Gruppe steht zudem ein Gruppenforum zur Verfügung, in dem sie ihre Vorgehensweise besprechen und koordinieren kann. Als zusätzliche instruktionale Maßnahme erhalten die Studierenden theoretische Textauszüge an entsprechenden Stellen und Tipps für die Bearbeitung der Aufgaben.
Die webbasierte Lernumgebung ist in Teilen bereits formativ evaluiert. Die Forschungsergebnisse und den Aufbau des Programms werden die Professoren Mandl und Gerstenmaier auf der LEARNTEC im Rahmen der Sektion "Distance Learning: Didaktische und produktionstechnische Patterns im E-Learning" vorstellen.

Das vollständige Programm der Sektion "Distance Learning: Didaktische und produktionstechnische Patterns im E-Learning" am 13. Februar finden Sie unter www.learntec.de.


Sind Open Source Plattformen die bessere Alternative?

Erlangen, Januar 2004 - In einem virtuellen Kurs muss die Technik das Lernen unterstützen. Um so wichtiger ist es, dass technische Rahmenbedingungen den Bedürfnissen der jeweiligen Zielgruppe angepasst werden. "Für eine sinnvolle didaktische Anpassung der Technik eignen sich besonders Open-Source-Lernplattformen", ist Esther Paulmann vom Institut FIM-NeuesLernen an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg überzeugt.
Auf der Basis der Open-Source-Plattform ILIAS und des Autorensystems XLML konzipiert die Diplom-Psychologin seit Jahren Kurse und kooperiert dabei auch mit Partner-Unis, die auf kommerzielle Systeme setzen. "Open Source ist deutlich schneller, weil technisch schlanker. Kommerzielle Systeme haben unzählige Funktionalitäten, die im Hochschul-Umfeld nicht relevant sind. Diese Komponenten auszublenden, ist verwirrend und braucht Zeit."
Anhand von Erfahrungen mit E-Learning-Angeboten für zwei sehr unterschiedliche Zielgruppen – Senioren- und Lehrerfortbildungskurse – wird Paulmann am 13. Februar auf der LEARNTEC 2004 in Karlsruhe in der Sektion "Distance Learning: Didaktische und produktionstechnische Patterns im E-Learning" aufzeigen, wie mit ILIAS ohne großen zeitlichen, technischen und ökonomischen Aufwand zielgruppenspezifische Kurse erstellt werden können. Neben dem Aufbau der Plattform wird auch demonstriert, wie flexibel und einfach sich verschiedene Layouts zusammenstellen lassen.


Mehr Nachhaltigkeit durch Qualitätsstandards

Darmstadt, Januar 2004 – Die technische Universität Darmstadt will für mehr Durchblick in Sachen Qualität sorgen. Angesichts der Vielzahl an Produktentwicklungen zum Lehren und Lernen mit neuen Medien – ob Online-Fortbildungskurse oder telemediale Lernangebote von Hochschulen – scheinen verlässliche Qualitätskriterien unumgänglich. Im Rahmen des Förderprogramms "tud-online", mit dem in Darmstadt 30 Projekte in 14 Fachbereichen über ein hochschulinternes Budget von insgesamt 150.000 € unterstützt werden, arbeitet Prof. Dr. Regina Bruder vom Fachbereich Mathematik an einem Gütesiegel-Projekt.
Ziel ist es, einen Kriterienkatalog zu entwerfen, der die ganzheitliche Beurteilung computergestützter Lernarrangements unter didaktischen, gestalterischen und technischen Aspekten ermöglicht. In der ersten Projektphase entsteht eine Übersicht und Bewertung der derzeit eingesetzten Lernanwendungen. Für die Bewertung wichtig sind Aspekte wie Interaktivität, Individualität, situationsgerechter Medieneinsatz, Lernzielorientiertheit und Bedienbarkeit.
Das geplante Gütesiegel soll hohe Qualitätsstandards sowohl bei der Übernahme vorhandener wie bei der Entwicklung eigener Lernarrangements sichern. Erste Arbeitsergebnisse wird Prof. Bruder am 13. Februar um 11.30 Uhr auf der LEARNTEC 2004 in Karlsruhe im Rahmen der Sektion "Distance Learning: Didaktische und produktionstechnische Patterns im E-Learning" präsentieren.


Universität Regensburg testet Handy-Anwendungen

Regensburg, Januar 2004 – Mobile Learning – alle sprechen davon, gesicherte Erkenntnisse, wie es funktionieren kann, sind Mangelware. Die Universität Regensburg bietet ihren Studenten Videovorlesungen auf dem Handy und ist damit europaweit die einzige Hochschule, die sich an dieses Abenteuer heranwagt.
Die Videos lassen sich zur Zeit mit den aktuellen Nokia-Telefonen und einer kostenlosen Software ansehen. Die Studenten loggen sich via WAP-Browser auf der Seite von WELCOME (Wireless Elearning and Communication Environment) ein, wählen das gewünschte Video, Folien-Material oder Audio-Sequenzen aus. Die technische Basis ist GPRS, das Angebot kann aber auch auf dem Campus über WLAN abgerufen werden.
Der Feldversuch ist dabei nur ein Ausschnitt aus einem breit angelegten Forschungsschwerpunkt, der sich ganzheitlich mit Wissensmanagement, E-Learning und mobilen Szenarien beschäftigt. Die zentrale Frage lautet: Wo und wie macht situatives, angepasstes Lernen Sinn? Wie können Lernprozesse mit mobilen Endgeräten unterstützt werden? "Der Kick liegt darin, dass unser WAP-Portal in die E-Learning-Plattform 'Virtuelle Universität Regensburg' integriert ist", so Prof. Dr. Franz Lehner vom Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Regensburg. Zur Verfügung steht damit ein zentrales Lern- und Informationsportal mit personalisiertem Studentenzugang.
"Wann immer ein Professor eine Nachricht hinterlässt oder neue Inhalte bereit stellt, werden die Studenten über die von ihnen bevorzugten Kanäle benachrichtigt und erhalten Zugriff." Dieses Szenario ist auch in der betrieblichen Weiterbildung von Interesse, ist sich Lehner sicher und entkräftet die verbreitete Annahme, dass die technische Infrastruktur für mobile Dienste nicht unter 100.000 Euro zu haben ist: "15.000 Euro reichen völlig." Prof. Lehner wird das System und erste Forschungsergebnisse am 10. Februar auf der LEARNTEC 2004 in Karlsruhe in der Sektion "Mobile Learning. Neue Technologien, didaktische Herausforderungen und Mehrwerte" vorführen.

Das vollständige Programm der Sektion "Mobile Learning" am 10. Februar finden Sie unter www.learntec.de.


"Workshop für Spinner, Narren und Querdenker"

Zürich, Januar 2004 - "Die momentan schwappende Welle der Didaktisierung von E-Learning tut mit ihrer Zentrierung auf den ach so armen Lerner so, als ob E-Learning für diese Leiden verantwortlich sei. Dass Lernen mühsam ist, wird schlichtweg negiert. Der vielbesprochene Blended-Learning-Ansatz ist eine didaktische Selbstverständlichkeit. So wie er praktiziert wird, dient er in erster Linie der Rettung des Präsenztrainings." Weil Thomas Glatt von der Credit Suisse genug hat von Ausflüchten und Allgemeinplätzen, veranstaltet er am 10. Februar auf der LEARNTEC 2004 in Karlsruhe einen "Workshop für Spinner, Narren und Querdenker". Dabei ist es nicht fehlender Glaube an die Potenziale von E-Learning, die ihn zum Workshop bewogen haben: "Ich möchte einfach mal spinnen. Mir fehlen echte Innovationen", konfrontierte er den LEARNTEC-Mitgründer Prof. Beck. Schluss also mit altbackenen Konzepten, in diesem Jahr darf Glatt kreativ querdenken. Auf der Agenda stehen so provokante Thesen wie: "Wissensmanagement sprengt jeden Firmenkultur" oder "die lernende Organisation ist ein Widerspruch in sich". Um den Ideenreichtum der Teilnehmer zu nutzen, bedient sich der Workshop der Flow-Methode, einer speziellen Open-Source-Spielart. In einem virtuellen Forum erarbeiten die Teilnehmer mögliche Topics, die dann im Workshop weitergedacht werden und eventuell sogar als Input in ein Buch einfließen. Die Moderation übernimmt der Flow-Experte Heinz Gruner. Auf der Teilnehmerliste stehen neben klingenden Namen aus der Szene auch Professoren, Studenten und E-Learning-Neulinge. Maximal 30 Querdenker sind zugelassen, es gibt noch Restplätze. Der Workshop findet am 10. Februar von 10.30 bis 17.30 statt. Anmeldung unter thomas.glatt@credit-suisse.com.

Impressum
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Geschäftsführerinnen: Thea Payome und Birgit Gamböck
Schweppermannstr. 4, 81671 München
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