eLearningforschung

UNESOC-Lehrstuhl für adaptives Lernen

FFHSBrig, September 2016 - Die Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) erhält einen UNESCO-Lehrstuhl für das Forschungsfeld "Personalised and adaptive Distance Education". Der Lehrstuhl ist im Institut für Fernstudien- und eLearningforschung (IFeL) in Brig angesiedelt und wird sich verstärkt der internationalen Zusammenarbeit in diesem innovativen Forschungsgebiet widmen.

Seit fast 20 Jahren forscht die Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) im Bereich technologiebasiertes Lernen und zählt mit dem Institut für Fernstudien- und eLearningforschung (IFeL) in Brig zu einem ausgewählten nationalen und internationalen Netzwerk von eLearning-Forschenden. Nun werden diese Forschungsleistungen mit einem UNESCO-Lehrstuhl für "Personalised and adaptive Distance Education" gewürdigt. Der entsprechende Antrag wurde im Juli vom Wahlkommittee des UNITWIN/UNESCO Programms in Paris gut geheissen. Insgesamt zählt die Schweiz bisher sechs UNESCO-Lehrstühle an Universitäten. Als Mitglied der Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana (SUPSI) ist die FFHS ab Januar 2017 die erste Fachhochschule mit einem anerkannten UNESCO-Lehrstuhl, heisst es in einer Mitteilung.

UNESCO-Lehrstühle

Das Programm UNITWIN (= university twinning and networking) / UNESCO-Lehrstühle wurde 1992 auf Beschluss der UNESCO-Generalkonferenz ins Leben gerufen. Es leistet einen Beitrag zur Forschung, zur Ausbildung und zur Entwicklung von Hochschulprogrammen, indem es durch die Vernetzung und Zusammenarbeit zwischen Universitäten die grenzüberschreitende Wissensvermittlung fördert. Die Mitgliedstaaten zeigen grosses Interesse an diesem Programm. Weltweit wurden bisher über 700 UNESCO-Lehrstühle eingerichtet. Sie forschen und lehren im Ziel- und Themenhorizont der UNESCO und fördern die internationale Hochschulkooperation.

Innovatives Forschungsfeld adaptives Lernen

Die Forschung des IFeL konzentriert sich auf die Bereiche Fernstudiendidaktik und eCollaboration. Seit rund zwei Jahren verfolgt das Team von Prof. Dr. Per Bergamin mit dem Forschungsfeld adaptives Lernen einen der neusten Ansätze im eLearning. Digitale adaptive Lernsysteme folgen dem Prinzip der Personalisierung und sind in der Lage, auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Lernenden einzugehen.

Internationale Kooperationen mit Partneruniversitäten
In Zukunft soll am neuen Lehrstuhl auch der Aspekt der Emotionen im Zusammenhang mit adaptivem Lernen erforscht werden. Das IFeL hat dafür eine in der Schweiz einzigartige Untersuchungsanlage mit Programmen zur Gesichtserkennung eingerichtet. Gemäss der Zielsetzung des UNESCO-Programms UNITWIN (= university twinning and networking) wird sich das IFeL nun der Weiterentwicklung dieses innovativen Forschungsgebiets und der stärkeren internationalen Vernetzung widmen. Im Zentrum steht der Forschungsaustausch mit Partneruniversitäten, insbesondere zwischen Europa und Afrika. "Es besteht bereits eine Kooperationen mit der North-West University in Südafrika, weitere Gespräche mit Partnern in Namibia, Tansania, Ruanda, Spanien, Russland und der Ukraine sind am Laufen. Vorgesehen sind sechs Austauschprogramme mit einer Laufzeit von zweieinhalb Jahren. Zudem soll ein Weiterbildungsprogramm im Bereich adaptives Lernen mit einer internationalen Zielgruppe lanciert werden", fasst Bergamin die geplanten Tätigkeiten des neuen Lehrstuhls zusammen.