Internationale Trends

Open Source und informelles Lernen auf dem Vormarsch

Redmond WA/Köln, Dezember 2012 - (von Prem Lata Gupta) Mit weniger Mitteln mehr produzieren - das hört sich nach einem echten Kunststück an. Und doch scheint diese Entwicklung stattzufinden, so eines der Ergebnisse aus der diesjährigen Umfrage ("Survey Report") der Harbinger Group. Beteiligt hatten sich 700 Unternehmen und akademische Bildungseinrichtungen. Und die kämpfen in vielen Fällen mit stagnierenden oder gar schrumpfenden Etats für eLearning.




Das mag Wasser auf die Mühlen von Harbinger Knowledge Products sein: Sein Vorzeige-Tool Raptivity erlaubt es, schnell und einfach interaktive Elemente in eLearning-Umgebungen einzubinden. Diese Produktionsmethode ist auch als "Rapid eLearning" bekannt. Dennoch kann der Trend, dass die Investitionen in eLearning international rückläufig sind, niemanden erfreuen. Nur 36 Prozent der Befragten gaben an, ihr eLearning Budget wäre gestiegen. 43 Prozent hatten denselben Etat oder weniger zur Verfügung.


Auffällig: Obwohl hauseigene Entwicklungsteams schrumpften, erhöhte sich teilweise dennoch die Anzahl der Trainingsstunden. Dies deutet darauf hin, dass stärker als früher auch innerhalb von Organisationen Autoren- und Rapid-Learning-Tools benutzt werden. Bei den Autoren-Tools lagen Adobe Captivate (24 Prozent) und Articulate (20 Prozent) deutlich vorn. Auf die Adobe eLearning Suite entfielen 19 Prozent.


Weiter auf dem Vormarsch: synchrones Lernen, das direkten Austausch erlaubt. Laut der Harbinger-Umfrage war bei den hierfür genutzten Plattformen WebEx mit 42 Prozent der Spitzenreiter, gefolgt von Adobe Connect (35 Prozent) und Blackboard Collaborate mit 29 Prozent.


Als Trends beim eLearning kristallisierten sich bei den Antworten der Teilnehmer Open Source Tools wie Moodle und Google Apps (40 Prozent), ebenso Social und Informal Learning (39 Prozent) auch durch Einbeziehung von Twitter oder Big Blue Button heraus. An dritter und Stelle folgten kollaboratives Lernen sowie Simulationen und Spiele.


Als größte Hindernisse, die eLearning-Aktivitäten voranzutreiben nannten 40 Prozent der Befragten ungenügende finanzielle Ausstattung, weit weniger häufig wurden interne Widerstände (12 Prozent) und ungenügende Kenntnisse über eLearning (10 Prozent) angegeben.


51 Prozent der Umfrage-Teilnehmer stammten aus Nordamerika, 17 aus Europa, 14 Prozent aus Asien und zehn Prozent aus Australien.