wbmonitor-Umfrage 2012

Positiver Trend am Weiterbildungsmarkt hält an

Bonn, März 2013 - Die wirtschaftliche Stimmung in der Weiterbildungsbranche ist positiv und im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben. Dies zeigt die wbmonitor-Umfrage 2012 des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) und des Deutschen Instituts für Erwachsenenbildung - Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen e.V. (DIE). "Die gute Wirtschaftslage bringt einen hohen Qualifizierungsbedarf mit sich. Die Unternehmen investieren zu Recht in Weiterbildung, um ihren Fachkräftebedarf zu sichern", betont BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser.




Allerdings gilt das positive Klima nicht für alle Teilbereiche der Weiterbildung: Überwiegend durch die Arbeitsagenturen finanzierte Anbieter berichten von gesunkenen Einnahmen und anhaltend negativem Wirtschaftsklima.

Der auf Basis der Umfrage ermittelte wbmonitor-Klimawert lag 2012 bei +25 für alle Anbieter und ist damit gegenüber dem Vorjahr um zwei Punkte gestiegen. Überwiegend betrieblich finanzierte Anbieter weisen mit +62 ein hervorragendes wirtschaftliches Klima auf und profitieren von anhaltend hohen Weiterbildungsinvestitionen ihrer Kunden. Bei den von Kommunen, Bund, Ländern und/oder EU überwiegend öffentlich finanzierten Anbietern steigerte sich der Klimawert um 15 Punkte auf +23. Überwiegend durch Teilnehmende finanzierte Anbieter erreichen erneut einen positiven Wert von +37.

Demgegenüber befinden sich überwiegend durch die Arbeitsagenturen finanzierte Einrichtungen trotz einer leichten Klimaverbesserung mit einem Wert von -20 auch 2012 im Tief. Zwar hat sich die Distanz zwischen dieser Anbietergruppe und den überwiegend betrieblich finanzierten Weiterbildungsanbietern mit 82 Punkten gegenüber dem Vorjahr (89 Punkte) leicht verringert, dennoch sind die gegensätzlichen Bedingungen in diesen Geschäftsfeldern deutlich.


"Vor dem Hintergrund der prognostizierten Fachkräfteengpässe ist das bedenklich. Es gilt, auch die Qualifikationspotenziale Arbeitsloser bestmöglich auszuschöpfen, um die Versorgung der Wirtschaft mit Fachkräften sicherzustellen", so Esser.

Die negative Stimmungslage der überwiegend von Arbeitsagenturen finanzierten Anbieter korrespondiert mit Angaben über gesunkene Einnahmen, der Erwartung eines Personalabbaus, insbesondere bei befristet Beschäftigten, sowie mit einem Bedeutungsverlust dieses Hauptfinanzgebers. Waren 2008 noch 19 % aller Weiterbildungseinrichtungen überwiegend durch Arbeitsagenturen finanziert, ist deren Anteil auf aktuell 14 % gesunken.

Mit der wbmonitor-Umfrage 2012 wurden erstmalig repräsentative Daten aus Anbietersicht zum Thema "Weiterbildung und Behinderung" gewonnen. Die Ergebnisse zeigen, dass noch erhebliche Anstrengungen zur Verwirklichung des Anspruchs erforderlich sind, inklusive Bildung für alle anzubieten.