Vom Online-Lernen schwer zu überzeugen
Düsseldorf, Juni 2013 - Als Nachfolger des Telekollegs wurde das WebKollegNRW als Initiative des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW und unterstützt von einer Reihe hochkarätiger Gründungsorganisationen vor über zehn Jahren gegründet. Doch in der Bevölkerung ist auch heute noch eine klare Zurückhaltung in Bezug auf elektronisches Lernen festzustellen. Es fehle die breite Akzeptanz, sagt dazu Holger Puchalla, Leiter der Kolleg-Geschäftsstelle in Düsseldorf.
Was ist das WebKollegNRW und wer steht hinter diesem Angebot?
Holger Puchalla: Das WebKollegNRW ist ein Portal für innovative Online-Lernangebote. Es stellt Organisationen und Privatpersonen im Auftrag der Landesregierung in Nordrhein-Westfalen qualitätsgesicherte Online-Lernangebote zur Verfügung. Das WebKollegNRW wurde vom damaligen Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen gegründet. Die Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk ist Betreiber des WebKollegNRW.
Mit welchen Erwartungen sind die Gründungsorganisationen an den Start gegangen und in wieweit wurden diese Erwartungen erfüllt?
Holger Puchalla: Wir verstehen uns als Nachfolger des Telekollegs, damit ist es Ziel, dass viele Privatpersonen das WebKollegNRW nutzen. Zehn Jahre nach der Gründung existiert das WebKollegNRW heute ohne Fördermittel - jedoch nutzt nur ein geringer Anteil von Bürgerinnen und Bürger unseres Bundeslandes das WebKollegNRW. Das ist schade, denn unser Portfolio umfasst immerhin 2.000 Angebote und ist absichtlich breit gewählt, um möglichst viele Anfragen zu bedienen und ihnen gerecht zu werden. Wir haben für unseren Angebotskatalog eine Zulassungsordnung, die jeder im Internet einsehen kann. Grundsätzlich sind wir offen für alle Anbieter.
Wer nutzt das Portal? Welche Zielgruppe adressieren Sie?
Holger Puchalla: In erster Linie nutzen Organisationen das WebKollegNRW in den Bereichen Lernplattformen und Online-Lernprogrammen. Wie gesagt, sind einzelne Bürger bei uns weniger Vertreten. Wir richten uns schwerpunktmäßig an die Personal- und Weiterbildungsverantwortlichen in Organisationen. Besonders erfolgreich sind wir in der Qualifizierung von Online-Tutoren und in Schulungen zu den Themen Web2.0 und Social-Media.
Sie sehen eine Zurückhaltung bei Einzelpersonen. Was hält mögliche User wohl davon ab, das WebKollegNRW zu nutzen?
Holger Puchalla: Das elektronische Lernen findet keine ausreichende Akzeptanz in der Bevölkerung, denn diese Lernmethode ist weitestgehend unbekannt. In der Schule und in der freien Weiterbildung spielt das elektronische Lernen nur eine kleine Rolle.
Wie wird sich das WebKollegNRW weiter entwickeln?
Holger Puchalla: Das WebKollegNRW wird stärker das Themenfeld PC-gestütztes Prüfen aufgreifen. Mobile Endgeräte haben wir dabei klar im Blick, jedoch verändert sich nur der Transportweg der elektronischen Medien – die Didaktik bleibt nahezu identisch. Das bedeutet, dass unsere Dienstleistungen auch auf den mobilen Endgeräten lauffähig sein müssen.
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