"Klassisches eLearning wird gleich übersprungen"
München, September 2013 - "Immer, überall, alle Inhalte verfügbar machen", so lautet das Credo erfolgreicher mobile-Spezialisten. Die enorme und sich dynamisch entwickelnde Gerätevielfalt stellt Anbieter dabei vor ganz besondere Herausforderungen, meint Matthias Reithmair, Geschäftsführer der ars navigandi GmbH in München.
Was sind die entscheidenden Treiber bei der Verbreitung von "mobile learning" – und wie unterscheiden sich entsprechende Lösungen von herkömmlichen Ansätzen?
Matthias Reithmair: Unsere eLearning Lösungen werden auf die mobilen Endgeräte maßgeschneidert. Somit unterscheiden sich Didaktik, usability, Technik und Design von herkömmlichen Lösungen. Während der Arbeitszeit sehen wir viele Zugriffe über Desktop Computer, unterwegs mit Smartphone und zu Hause über Pads. Beim mobilen Angebot ist der geräteübergreifende "Weitermachen"-Button auf jeden Fall sehr hilfreich.
Welche Faktoren bremsen aus Ihrer Sicht noch die Verbreitung von mobile learning?
Matthias Reithmair: Hauptproblem ist die teilweise geringere Bandbreite, die zur Verfügung steht. Die Lösung erfolgt durch Komprimierung der Inhalte und intelligentes Caching. Dieses ressourcenschonende mobile eLearning kommt dabei auch den Desktopgeräten zugute. Für unsere mobile-Ansätze haben wir uns auf die Fahnen geschrieben: "always, everything, everywhere", also jederzeit alle eLearning Inhalte mit jedem Endgerät verfügbar zu machen.
Wer sind heute die Adressaten von mobile-Ansätzen?
Matthias Reithmair: Die ersten Adressaten von mobile-Lösungen waren Vertriebsmitarbeiter, die sich über Pads schulen und auch die Vertriebspartner anhand der Pads in die Produkte und in die eLearning Programme einführen. Einen besonders großen Zuspruch gibt es natürlich bei den digital natives mit Ihren Smartphones. Diese Zielgruppe wird einfach in Ihrem gewohnten Umfeld abgeholt. Um bei anderen Zielgruppen Widerstände, gibt es bei uns die gleichen Inhalte immer auch auf dem Desktop verfügbar.
Wie wird sich das Thema weiter entwickeln?
Matthias Reithmair: Aus der Sicht des Users ist eine besondere Herausforderung sicher die usability und die Motivation zum eLearning und nicht von den vorherrschenden mobilen Diensten abgelenkt zu werden. Aus der Sicht des Anbieters die enorme und sich dynamische entwickelnde Gerätevielfalt. Wir glauben, dass sich die schnelle Verbreitung der letzten drei Jahre fortsetzen wird. Wir sehen auch International eine schnelle Verbreitung. Teilweise wird damit das klassische eLearning gleich übersprungen. Als Unternehmen verfolgen wir in Zukunft weiterhin den Ansatz "mobile first" und "immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel".
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