Entwicklungszusammenarbeit profitiert von eLearning
Berlin, Juni 2014 - Ugandas Hauptstadt Kampala war vom 28. bis 30. Mai Zentrum innovativer Lernideen. Bei der 9. pan-afrikanischen Konferenz eLearning Africa diskutierten Experten aus aller Welt über die neuesten Entwicklungen in Bildung und Technik. Mit dabei war auch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ).
Lernen durch Audio-Podcasts, Unterricht über Online-Kurse, Bücher auf dem Handy – solche Lehrangebote nutzen afrikanische Universitäten und Ausbildungsinstitute bereits seit mehreren Jahren. "ELearning ist wie gemacht für die Entwicklungszusammenarbeit. Unsere Projekte erreichen damit Menschen in abgelegenen Gebieten und oftmals auch Zielgruppen wie beispielsweise Frauen, denen der Zugang zu Bildung oft erschwert wird", sagt Volker Lichtenthäler von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH. Er ist eLearning-Experte und nahm als Vertreter der Organisation an der Konferenz in Kampala teil. Dort stellte eine seiner Kolleginnen auch den Open ECBCheck vor. Mit Hilfe des Evaluations-Programms sollen Organisationen die Qualität ihrer eLearning Programme verbessern und bewerten können.
Weiterbildung mit Hilfe von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKTs) und vor allem der Zugriff auf Informationen im beziehungsweise durch das Netz wird in Afrika immer wichtiger. Unternehmer können so von überall ihr Fachwissen erweitern und auch Schüler und Studierende profitieren. Mit einer guten Ausbildung verbessern sie ihre Job-Chancen, denn gerade unter jungen Erwachsenen ist die Arbeitslosigkeit in afrikanischen Ländern hoch: Laut einem Bericht der Vereinten Nationen sind etwa 19 Prozent der 15- bis 24-Jährigen erwerbslos.
"Technologie im Bildungssektor ist in Afrika genauso wichtig wie überall auf der Welt, in afrikanischen Ländern jedoch gibt es Schwierigkeiten, aber auch Lösungen, die einzigartig sind", sagt Rebecca Stromeyer, Geschäftsführerin der ICWE GmbH und Gründerin von eLearning Africa. "Aufgrund der hohen Kosten für den Druck und die Verteilung von Lehrmaterialien sind beispielsweise in vielen afrikanischen Ländern Online-Lösungen die beste Möglichkeit, Schülern Lehrmaterialien zur Verfügung zu stellen."
Das große Potenzial der Konferenz liegt Stromeyers Ansicht nach auch darin, dass sie jedes Jahr in einem anderen afrikanischen Land stattfindet. Dadurch bietet "eLearning Africa" dem jeweiligen Land beziehungsweise der Region die Möglichkeit internationale Experten zu versammeln, die so zum ersten Mal zusammen kommen. Vertreten sind ganz verschiedene Sektoren, wie Schule, Hochschule und Wissenschaft, Unternehmen, Regierungen sowie Technologieanbieter, und ganz unterschiedliche Teilnehmer, wie Lehrer, Forscher, Entscheidungsträger und Minister, aber auch Lehrer und anderen Praktiker, die gemeinsam Projekte sowie ihre Visionen besprechen, weiterentwickeln und auch umsetzen. Die Konferenz "eLearning Africa" selbst profitiert so zum einen von den unterschiedlichen Blickwinkeln und Erfahrungen in den verschiedenen Ländern und ist zum anderen oft Wegbereiter für andere Großveranstaltungen und wirtschaftlicher Katalysator in den Gastgeberländern.
An zwei Konferenztagen diskutierten insgesamt über 1.500 Teilnehmer die Trends bei Technologie- und Bildungsstrategien. Die über 300 Referenten kamen aus aller Welt. Zu den deutschen Rednern auf der diesjährigen Veranstaltung gehörten: Beate Wedekind (Interim Geschäftsführerin ONE.org, & Herausgeberin von TheNewAfrica), Seynabou Fachinger, María Holguera Báez, Günter Podlacha, Christian Zange und Christian Gmelin (GIZ), Julia Maas (Deutsche Welle), Eric Schütz (Fraunhofer Fokus), Geraldine de Bastion (internationale Politikberaterin) und Rainer Burk (Universität Neu-Ulm).
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