Seit 2009 bieten Sie das Thema Brandschutz als Lern-DVD an. Wie unterscheiden sich Ihre eLearning Angebote von den tradierten Präsenzschulungen?

Wolfgang J. Friedl: Es gibt pro Kapitel eine Zusammenfassung sowie Verständnisfragen. Man kann Gesetzestexte lesen und im Anschluss eine Prüfung schreiben. Besteht man diese nicht, so werden die Fragen durcheinander gewürfelt und nur wer die Prüfung bestanden hat, kann sich anschließend ein Zertifikat selber ausdrucken.

Welches Weiterbildungsformat fragen Ihre Kunden erfahrungsgemäß mehr nach - eLearning oder Präsenzveranstaltung?

Wolfgang J. Friedl: Präsenzveranstaltungen sind nach wie vor deutlich gefragter. Selbst mit virtuellen Seminaren, bei denen man im Anschluss Fragen stellen kann und mich auf dem Bildschirm im Büro sieht und sprechen hört, melden sich deutlich weniger Personen an, als bei den Seminaren, bei denen man physikalisch an einem Ort zur vorgegebenen Zeit anwesend sein muss.

Wie erklären Sie sich dieses Phänomen?

Wolfgang J. Friedl: In meinem Beruf arbeiten primär Menschen, die bereits viele Jahre Berufserfahrung haben. Die meisten waren, bevor sie anfingen im Bereich "Sicherheit" zu arbeiten, in anderen Berufen tätig. Somit sind diese Leute nicht 20 oder 25 Jahre alt, sondern eher 40 und älter. Diese Klientel hat eher Probleme oder Hemmungen, mit den neuen Medien umzugehen als die junge Generation, die damit groß wird. Man ist es gewohnt, zu einem Seminar hin zu gehen - für viele ist es auch angenehm, mal aus dem Büro raus zu kommen

Welchen Stellenwert räumen Sie eLearning-Angebote generell im Kontext von Sicherheitsschulungen bzw. -einweisungen ein?

Wolfgang J. Friedl: Da es im Segment der Sicherheit oft um triviale, aber elementar wichtige Themen geht, kann man hier vieles gut über eLearning vermitteln. Der Stellenwert dieses Bildungskanals wird über die Jahre – nicht zuletzt aus Gründen des Umweltschutzes und der Zeitersparnis - steigen, da bin ich mir sicher.

Wo liegen gegenüber Präsenzschulungen Vorteile von eLearnings - und wo sehen Sie eventuell auch Schwächen gegenüber herkömmlichen Formaten?

Wolfgang J. Friedl: Die allgemeine Stimmung bei einer Präsenzveranstaltung ist nicht zu unterschätzen. Nach meiner Erfahrung hört man besser und konzentrierter zu, wenn man den Referenten persönlich und nicht virtuell sieht. Zudem hat ein Teilnehmer in Präsentveranstaltungen die Möglichkeit, direkt Fragen zu stellen und er oder sie kann sich mit anderen Teilnehmern austauschen und Kontakte knüpfen.