Forschungsfabrik für Künstliche Intelligenz in Suzhou
Karlsruhe, November 2018 - Über 130 aktive Kooperationsprojekte mit mehr als 40 chinesischen Partnern zeigen, dass die Zusammenarbeit zwischen dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und seinen Partnern in der Volksrepublik China äußerst vielseitig ist. Einen Grundstein hierfür legte das bereits 2008 gegründete Global Advanced Manufacturing Institute (GAMI) in Suzhou, das den Austausch von vor Ort fördert. Mit der Eröffnung eines neuen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz feierte das GAMI am 8. November sein zehnjähriges Jubiläum.
Neue Forschungsfabrik zur Künstlichen Intelligenz
Zu den großen aktuellen Themen gehören das Einbinden Künstlicher Intelligenz (KI) in die industrielle Produktion und die zunehmende Digitalisierung im Zuge von Industrie 4.0 sowie deren Folgen für Fertigungsprozesse und Mitarbeiter. Zum zehnjährigen Jubiläum eröffnet das GAMI nun die Artificial Intelligence Innovation Factory (AIIF): Die deutsch-chinesische Plattform dient als Forschungs- und Schulungsumgebung, die Studierenden, Forschenden und Industriepartnern die erforderlichen Kompetenzen zu KI-Technologien in der Produktion vermittelt.
"Durch die fortschreitende Integration von IT-Lösungen in Produktionsprozesse entstehen große Datenmengen", sagt Dr. Tobias Arndt, General Manager des GAMI. "Um sie gewinnbringend nutzen zu können, bedarf es intelligenter Lösungen, die Zusammenhänge und Muster in den Daten erkennen." In der AIIF erforscht das GAMI zusammen mit deutschen und chinesischen Unternehmen und Start-ups KI-basierte Anwendungen in den Bereichen Augmented und Virtual Reality, Cloud und Big Data Computing sowie Mensch-Roboter-Kollaboration.
Unterschiedliche KI-Komponenten können in eine hoch flexible Fertigungslinie integriert werden, um verschiedene Anwendungsfälle zu untersuchen. "Durch die richtige Kombination dieser Technologien können Unternehmen ihre Effizienz und Flexibilität steigern. Maschinelles Lernen macht zudem Produktionssysteme möglich, die eigenständig Fehler korrigieren und sich verbessern können", so Arndt.
Dies erfordere jedoch gut ausgebildete Fachkräfte. Hier stehen sowohl Deutschland als auch China vor einer großen Herausforderung, wie Arndt erklärt: "Beiden mangelt es an wissenschaftlichem Nachwuchs und Experten, um KI in der industriellen Produktion zu etablieren, obwohl vor allem China massiv in diesem Sektor investiert." Dabei könnten beide Seiten voneinander profitieren: "Deutschland hat das erforderliche Produktionsfachwissen, China die nötige technische und finanzielle Infrastruktur."
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen die AIIF deshalb auch verstärkt in die Lehre am KIT einbinden. So werden zum einen die in China erarbeiteten Anwendungsfälle mit den bereits bestehenden Lehrangeboten der Lernfabrik Globale Produktion am wbk verknüpft. Zum anderen können Studierende des KIT bei Forschungsaufenthalten in Suzhou Produktionen in China sowie die Einbindung von KI-Technologien unter realen Bedingungen kennen lernen.
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