Digitales Lernen für Mitarbeiter mit Handicap
Leinfelden-Echterdingen, Dezember 2018 – Barrierefreiheit ist insbesondere in Großunternehmen und öffentlichen Institutionen bereits seit einigen Jahren ein wichtiges Thema. Auch 2019 werden sich viele Organisationen Fragen wie diese stellen: Wie können wir Mitarbeitern mit Handicap ein reibungsloses Arbeiten ermöglichen? Welche technischen Voraussetzungen braucht es? Und was gilt es bei der Entwicklung von barrierefreien Weiterbildungsangeboten zu beachten?
"Die technischen Möglichkeiten, um Menschen mit Behinderung das Arbeiten zu erleichtern, werden immer besser", sagt Wiegand Müller, Projektleiter bei der Know How! AG, Anbieter für Qualifizierung und Weiterbildung mit Sitz in Leinfelden-Echterdingen. Im Kontext von eLearning hat Know How! bereits in zahlreichen Projekten barrierefreie Dokumente im PDF-Format sowie interaktive Web Based Trainings (WBTs) erstellt, die sich von Braille-(Blindenschrift-)Tastaturen und Screenreadern auslesen lassen. Ein Screenreader ist eine Software, die sämtliche Informationen einer grafischen Benutzeroberfläche entweder über den Hör- oder den Tastsinn vermittelt.
Technische Fortschritte
"Im Bereich barrierefreies Lernen tut sich gerade sehr viel", erklärt Wiegand Müller. "Künstliche Stimmen werden immer ausgereifter und sind bereits integraler Bestandteil vieler technischer Endgeräte. Darüber hinaus haben in letzter Zeit mehrere Anbieter von eLearning-Autorentools ihre Software weiterentwickelt. Dadurch sinken die Erstellungskosten für barrierefreie webbasierte Trainings, die nun nicht mehr von Grund auf neu produziert werden müssen. Hinzu kommt: Die neue Generation von Mitarbeitern sind Digital Natives, die trotz ihrer Einschränkung souverän mit Computer, Internet und Co. umgehen."
Benutzerfreundliche Lernangebote
Dennoch bleibt es weiterhin eine durchaus komplexe Aufgabe, Online-Trainings für Menschen mit Behinderung zu erstellen. Der Anbieter, der das Lernprogramm entwickelt, muss sich genau mit der Zielgruppe abstimmen und sich in diese einfühlen: Wie nimmt ein blinder Mensch eine Webseite wahr? Wie navigiert er, wie gelangt er zu den gesuchten Informationen? Erst wenn der Anbieter dies grundsätzlich verstanden hat, ist er in der Lage, die Lerninhalte in ein benutzerfreundliches Online-Training umzusetzen.
Die Anwender einbeziehen
Daher sollten Organisationen bei der Auswahl des Anbieters darauf achten, dass dieser über umfangreiche Erfahrung in Sachen barrierefreie Weiterbildung für verschiedene Zielgruppen verfügt. Dazu gehört auch, dass er die Anwender von der ersten Beratung und Konzeption über die Umsetzung bis hin zum abschließenden Feedback ins Projekt einbezieht. Denn nur so lassen sich zum einen die spezifischen Nutzerbedürfnisse berücksichtigen und zum anderen der richtige Medienmix finden, um die Lerninhalte bestmöglich zu vermitteln.
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