Lernplattform my.textil-trainer.de unterstützt Textilwirtschaft
Chemnitz, April 2021 - Mit der digitalen Lernplattform "textil trainer", auf der textiles Grundlagenwissen anschaulich und verständlich aufbereitet und kostenfrei zugänglich ist, gehen die Professur Textile Technologien unter Leitung von Prof. Dr. Holger Cebulla der Technischen Universität Chemnitz und die chemmedia AG gegen den Fachkräftemangel in Sachsen vor.
In diesem 2019 gestarteten Gemeinschaftsprojekt unterstützen sie die sächsische Textilindustrie bei der Aus- und Weiterbildung zukünftiger Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und sichern zudem das Wissen für die Zukunft. Die praxisnahen Inhalte wurden von der TU Chemnitz im Dialog unter anderem mit Berufsausbildungsstätten und Betrieben der sächsischen Textilindustrie erstellt und von der chemmedia AG als eLearning Kurse umgesetzt.
"Interessierte, die sich beispielsweise berufsbegleitend weiterbilden möchten oder über einen Quereinstieg neu in die Textilbranche kommen, können aus einem Themen-Pool die Kursinhalte modular zusammenstellen", berichtet Anna Lanfermann, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsbereich Nachhaltige Textilien und digitale Bildung an der Professur Textile Technologien und Projektleiterin "textil trainer".
Aktuell kann aus 17 multimedialen und interaktiven eLearning-Kursen unter anderem aus den Bereichen Naturfasern, Flächeninnovationen und Recycling gewählt werden. Die Kursangebote zu Themen entlang der textilen Produktionskette sollen künftig weiter ausgebaut werden. Für die Lernplattform-Nutzung ist lediglich eine Registrierung notwendig, um den eigenen Lernfortschritte zu speichern sowie über neue Kurse informiert zu bleiben.
Das Team hinter dem "textil trainer" sieht nicht nur großes Potenzial für die in Sachsen ansässigen Unternehmen, vielmehr können auch Bildungseinrichtungen sowie Jobanwärterinnen und Jobanwärter bereits vor dem Berufseintritt von der Lernplattform profitieren.
Dazu sagt Romy Bürger von der chemmedia AG: "Mithilfe der technischen Möglichkeiten ist das Anwendungsspektrum enorm. Nur zwei Beispiele: Durch den visuellen und multimedialen Fokus und dem modularen Aufbau der Wissensinhalte können diese im Berufsschulunterricht bedarfsgerecht eingesetzt werden. Die thematische Filterungsoption und die Erfolgskontrolle ermöglicht Arbeitssuchenden sich auf die neue Anstellung vorzubereiten und die Bescheinigung nach erfolgreichem Kursabschluss der Bewerbungsmappe beizulegen."
Die Plattform soll auch den Austausch und die Vernetzung innerhalb der Textilbranche anregen. "Wir wollen, dass die Firmen über die Lerninhalte in einen Dialog treten. Vielleicht hat eine Auszubildende aus einem Betrieb im Erzgebirge eine Frage, die ihr jemand mit langer Berufserfahrung aus Bautzen beantworten kann. Wir setzen hier auf Synergieeffekte", erläutert Lanfermann.
Anke Pfau vom Verband der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e.V. fügt hinzu: "Wir ermutigen die sächsischen Akteurinnen und Akteure in der Textilindustrie, diese wunderbare Möglichkeit des kostenfreien Wissenszugangs zu nutzen sowie die Plattform im Kollegenkreis zu teilen und selbst mitzuwirken."
Gefördert wird das Projekt bis Mitte 2022 im Rahmen der digitalgestützten Lernwerkzeuge in der beruflichen Aus- und Weiterbildung durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) sowie die Sächsische Aufbaubank. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.
Veranstaltungstipp
Grundlagen zum Einsatz der Plattform "textil trainer" wird am 14. April 2021 auf dem Online-Workshop "Digitale Textilausbildung – aber wie?" von 9 bis 12 Uhr vermittelt. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Bildungswerk der Sächsischen Wirtschaft und vti - Verband der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e.V. statt.
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