Wer gewinnt? Prozessmanagement im Online-Simulationsspiel
Innsbruck (A), April 2023 - Simulationen werden mittlerweile vielfach in Lernprozessen eingesetzt, um die Handlungs- und Entscheidungskompetenz der Lernenden zu fördern und ihnen praxisnahe Lernfelder mit einem realistischen Grad an Komplexität näher zu bringen. Am MCI Management Center Innsbruck wurde der Prototyp eines cloud-basierten Simulationsspiels für Prozessmanagement entwickelt, der viele Vorzüge auf sich vereint. Prof. Maria Pammer, Prof. Christian Ploder, Prof. Reinhard Bernsteiner und Christiane Aufschnaiter werden das Serious Game am 23. Mai um 17.15 Uhr im Rahmen des LEARNTEC Kongress gemeinsam vorstellen.
Welche Art von Prozessen greift das Online-Simulationsspiel für Prozessmanagement, das Sie vorstellen werden, auf?
Prof. Dr. Maria Pammer & Team: Bei dem von uns entwickelten Planspiel handelt es sich um eine sehr generische Simulation. Die Grundidee besteht darin, dass es eine Software als Cloudservice gibt, die um unterschiedliche Handlungsbeschreibungen in Form von Fallstudien ergänzt werden kann. Dadurch wird eine hohe Flexibilität sichergestellt und somit auch die Integration in unterschiedlichste Lehrveranstaltungen und Trainings ermöglicht.
Worin liegen die Vorteile dieses Planspiels?
Prof. Dr. Maria Pammer & Team: Der große Vorteil dieser Online-Simulation ist die Vielzahl der Einsatzmöglichkeiten. So kann das Planspiel etwa für klassische Prozessverbesserungsideen, wie bspw. Durchlaufzeitverkürzung in einer Donut Bakery verwendet werden. Aber auch Serviceprozesse, wie etwa der Bewerbungsprozess an einer Hochschule oder der automatische Verbuchungsprozess von Eingangsrechnungen in einem ERP System, können abgebildet werden.
Wer hat es – mit welcher Intention - entwickelt?
Prof. Dr. Maria Pammer & Team: Die Entwicklung des Spiels wurde von Prof. Dr. Christian Ploder im Zuge einer Bachelorarbeit von Simon Rahm, Bak. initiiert und mittlerweile über den Forschungsschwerpunkt OPEXAGILEAUDIT hinaus mit Kolleginnen und Kollegen - Prof. Dr. Maria Pammer, Mag. Christiane Aufschnaiter, Bakk. Phil., Prof. Dr. Reinhard Bernsteiner - in vielen Diskussion und Tests weiterentwickelt. Die Beteiligten können auf eine langjährige und erfolgreiche Verwendung von Planspielen am MCI – Die Unternehmerische Hochschule zurückgreifen.
Ist das Tool hilfreich, indem es etwa zum Umgang und zur Visualisierung von z.B. Change-Prozessen im Zuge der Digitalisierung beiträgt?
Prof. Dr. Maria Pammer & Team: Aufgrund der Flexibilität der Software sind alle erdenklichen Spielszenarien möglich. Beispielsweise kann ein Case erstellt werden, der auf Effizienzsteigerungen durch die Digitalisierung von Prozessen abzielt. Eine derartige Entwicklung bringt in aller Regel aber auch schwerwiegende Veränderungen für die betroffenen Mitarbeiter:innen mit sich, welche in einer flankierenden Lehrveranstaltung thematisiert werden können. Somit eignet sich die Simulation nicht nur für klassische Prozessmanagement-Themen, sondern auch für eine realitätsnahe Arbeit im Bereich Change Management.
Für welche Zielgruppen ist es geeignet?
Prof. Dr. Maria Pammer & Team: Das Tool mit den dazugehörigen angepassten Case Beschreibungen kann in Schulen und Hochschulen eingesetzt werden, unterstützt aber auch die Vermittlung bestimmter Inhalte in der unternehmerischen Weiterbildung. Hierfür ist die Anpassbarkeit an jedes Szenario ein sehr großer Vorteil dieser generischen Lösung.
Welche Erfahrungswerte liegen für den Einsatz des Simulationsspiels bereits vor?
Prof. Dr. Maria Pammer & Team: Die mehrjährige Erfahrung aus dem Einsatz diverser Planspiele ergänzt um wissenschaftliche Erkenntnisse zur Förderung des Kompetenzerwerbs durch Simulationen bildeten die Basis für ein Konzept, das mittlerweile auch auf mehreren Konferenzen vorgestellt worden ist. Der Einsatz der Software inklusive dem ersten Case wurde prototypisch in einigen Veranstaltungen am MCI getestet, wobei die Einarbeitung der gewonnen Erkenntnisse noch andauert. Eine finale Version der Applikation als MVP mit der fertigen Case Beschreibungen ist bis Ende 2023 geplant.
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