Virtual Learning

Prüfungsvorbereitung im Virtual Classroom

© HP Bad Homburg, April 2007 - Die Zertifizierung zum "Project Management Professional" (PMP®) ist die renommierteste und international am weitesten verbreitete Zertifizierung im Projektmanagement. Doch die Vorbereitung auf die Prüfung ist für die Kandidaten zeit- und lernintensiv. Abhilfe versprechen die Vorbereitungskurse verschiedener Trainingsanbieter. Aber Koffer packen? Vertretung organisieren? Lange Reisen? Nicht, wenn die Kandidaten per Datenautobahn zusammenfinden.

HP geht bei der Prüfungsvorbereitung seiner Projektleiter/innen eigene Wege und verbindet im HP Virtual Room die Vorteile eines Präsenztraining mit denen des Internet.


Die PMP®-Zertifizierung wird vom Project Management Institute (PMI®) vergeben, dem weltweit größte Fachverband im Projektmanagement. Im Mittelpunkt der Zertifizierung steht ein anspruchsvoller Test, in dem die Kandidaten 200 Fragen zu allen Gebiete des Projektmanagements innerhalb von vier Stunden beantworten müssen. Erst dann dürfen sie den begehrten Titel "Project Management Professional" führen.


Zur Vorbereitung auf die Zertifizierungsprüfung ist ein umfangreiches Selbststudium notwendig. "Bei einer fundierten PM-Ausbildung variiert der zeitliche Lernaufwand zwischen 80 und 120 Stunden", schätzt Mario Neumann. Er zieht diese Erkenntnisse aus seiner Rolle als Trainer für Projektmanagement bei HP, in der er für die Zertifizierung von mehreren hundert Projektleitern verantwortlich war. Zur Vorbereitung auf die Prüfung bietet HP seinen Mitarbeitern verschiedene Kurse und Seminare an.


Wenn Kostendruck & Zeitmanagement zum Problem werden


Im Mittelpunkt des erfolgreichsten Kursprogramms, den "PMP® Preparation Courses", steht ein fünftägigies Präsenztraining, das in zwei Trainingsmodule aufgeteilt ist, die in einem zeitlichen Abstand von mehreren Wochen stattfinden. Bei dieser Alternative wird den Kandidaten eine enge und intensiv begleitende Prüfungsvorbereitung angeboten. Ziel ist es, die Prüfungszeit effektiv zu gestalten und die dreimonatige Vorbereitungszeit mit einem festen Prüfungstermin abzuschließen.


"Dieses Programm war in jeder Hinsicht sehr erfolgreich: die Teilnehmer waren begeistert, die Lernzeiten gingen spürbar zurück und die Prüfungsergebnisse waren erstklassig", resümiert Mario Neumann. "Im Verlaufe der Zeit mussten wir aber feststellen, dass wir zwar einen großen Teil der zweiten und dritten Garde unserer Projektleiter zertifiziert hatten, aber nur ein Bruchteil unserer wirklich erfahrenen Projektmanager die Zertifizierung in Angriff genommen hatte."


Die Diskussion mit den Mitarbeitern brachte das eigentliche Problem schnell ans Tageslicht: Erfahrene Projektmanager sind meist in großen Kundenprojekten tätig. Mehrtägige Präsenztrainings und konzentrierte Lernzeiten am Stück lassen sich mit deren Arbeitsalltag kaum vereinbaren. "Der Druck im Projekt, die mehrtägige Abwesenheit und zusätzliche Reisezeiten sowie der enorme Lernaufwand - das war für viele unserer Projektmanager einfach abschreckend", nimmt Wolfgang Heim, ehemaliger Leiter der PM-Profession seine Top-Leute in Schutz.


Gleichzeitig wuchs der Druck auf die Personalentwicklung, die Kosten weiter zu senken und zu prüfen, welche der bisherigen Präsenztrainings sich alternativ auch als virtuelle Trainings eigneten. Trotz des unbestrittenen Erfolgs musste also ein neues Trainingskonzept her ...


Prüfungsvorbereitung im virtuellen Klassenraum


"Eigentlich war schnell klar, worauf es hinauslief", gibt Mario Neumann zu. "Aber zunächst konnte sich niemand so recht vorstellen, wie man eine derart komplexe Aufgabe wie die Prüfungsvorbereitung zum PMP® in einem virtuellen Klassenraum hinbekommen kann." Gemeinsam mit Trainern von PS Consulting entwickelte HP ein neues Trainingskonzept für den HP Virtual Room - ein virtueller Klassenraum, der Mitarbeitern und Kunden gleichermaßen für Trainingszwecke zur Verfügung steht.

"Wichtig war uns, das Konzept einer engen und intensiv begleitenden Prüfungsvorbereitung beizubehalten", erläutert Mario Neumann. "Nur so konnten wir sicherstellen, dass sich der Lernaufwand für den Einzelnen im Rahmen hielt." Das Ergebnis waren die "Virtual PMP® Preparation Courses" - eine Terminreihe mit 8 Modulen à 3 Stunden. Fraglich war nur, wie die Mitarbeiter das neue Konzept aufnehmen würden ...


"Das Konzept war super", schwärmt Wulf Maier. "Die paar Stunden Montag nachmittags ließen sich immer in's Business einplanen. Die Teilnahme konnte von überall erfolgen ... Internet und Telefon vorausgesetzt." Jeannette Benderoth zeigt aber noch weitere Gründe auf. "Ich bin berufstätige Mutter, wochentags allein mit meiner Tochter. Dienstreisen sind schwer zu organisieren und teuer für HP", erklärt sie. "Der Vorteil war, dass ich nicht komplett eine Woche ausgefallen bin, sondern nur einmal wöchentlich 3 Stunden." "Die Teilnahme ist nicht ortsgebunden - ein schneller Internet Access reicht", bringt Stefan Knobloch das virtuelle Konzept auf den Punkt.


Alles eine Frage der Didaktik und der Disziplin


Andreas Brodrecht von PS Consulting begleitet derzeit als Trainer die Kandidaten im virtuellen Klassenzimmer. "Unser didaktisches Konzept basiert unter anderem darauf, dass wir den Teilnehmern kleine Aufgaben geben, deren Ergebnisse diese dann selbst im virtuellen Klassenraum präsentieren", erläutert er das Konzept der virtuellen Prüfungsvorbereitung. "Dies führt einerseits zu einer Aktivierung der Teilnehmer und andererseits zu mehr Abwechslung, da unterschiedliche Personen vortragen."


"Die interaktive Struktur des Trainings ermöglicht einen hohen Konzentrationslevel über das ganze Training hinweg", bestätigt auch Wolfgang Heim. "Das Thema war gut strukturiert. Anhand dieser Struktur fiel es mir wesentlich leichter, mich gezeilt auf die Prüfung vorzubereiten", schildert Marc Stepanov seine Erfahrungen aus dem Kurs. "Optimale Vorbereitung in kleinen Häppchen", bringt es Wulf Maier auf den Punkt.


Andreas Russow hebt vor allem die Rolle der Trainer hervor: "Die Referenten haben sich mit der Technik schnell vertraut gemacht und die Vorteile ausgespielt." Aber auch die Nachteile des virtuellen Klassenraums kennt Andreas Russow. "Man kommt nicht so recht in Kontakt mit den Mitschülern", erzählt er. "Die wertvollen Pausengespräche entfallen und die Ablenkung durch den Alltag erfordert eine hohe Disziplin."


Erfahrungen aus dem virtuellen Klassenraum


"Persönlich bin ich nicht überzeugt von den Trainings im virtuellen Klassenraum." Marc Stepanov macht aus seiner generellen Abneigung gegenüber dem virtuellem Lernen keinen Hehl. Trotzdem fällt sein Fazit positiv aus: "Aufgrund der guten Aufbereitung des Stoffes durch die Trainer hat mir der Kurs ingesamt gut gefallen."

Jeannette Benderoth geht als berufstätige Mutter da noch einen Schritt weiter: "Ohne das virtuelle PMP® Training hätte ich die Zertifizierung nicht geschafft", gibt sie zu. "Das Konzept ist geradezu prädestiniert, auch in heissen Projektphasen eine gute Vorbereitung für die Prüfung zu erlangen", erinnert sich Antonio Argese an seine Prüfungszeit.


Andreas Brodrecht weist als Trainer noch auf andere kritische Punkte des virtuellen Konzepts hin: "Ein unabdingbarer Erfolgsfaktor ist für uns, dass die Teilnehmer wirklich Interesse am Thema haben und bereit sind, sich zu beteiligen", erklärt er. "Wenn das der Fall ist, macht das Training im virtuellen Klassenraum richtig Spaß. Ist dies nicht der Fall, d.h. lassen die Teilnehmer uns hängen, so geht die Motivation aller Beteiligten dramatisch in den Keller. In diesem Fall ist man als Trainer machtlos, weil man die Teilnehmer nicht 'greifen' kann."


"Am meisten Bedenken hatten wir vor der Reaktion der Teilnehmer", denkt Mario Neumann an die erste Kursreihe im virtuellen Klassenraum zurück. "Virtuelles Lernen bedeutet immer wieder Lernen gegen alle Widerstände." Doch die Ergebnisse können sich sehen lassen. "Das Training war bei den Vorbereitungen definitiv hilfreich", bestätigt Alexander Seidenspinner. "Ich habe die Prüfung ja auch bestanden", fügt er augenzwinkernd hinzu.


Virtuelle Prüfungsvorbereitung bei HP Education Services


Mittlerweile sind nicht mehr nur die HP-Mitarbeiter vom virtuellen Konzept der Prüfungsvorbereitung überzeugt. Ab Sommer wird HP Education Services die virtuelle Variante der Prüfungsvorbereitung auch seinen Kunden anbieten. Das Training wird dort den Namen "Virtual PMP Express" tragen. So haben künftig Mitarbeiter und Kunden gemeinsam die Möglichkeit, sich an verschiedenen Standorten auf die Prüfung vorzubereiten, ohne dass dabei die menschliche Note verloren geht.