Bayer Vital schult Außendienst per eLearning
Köln, Juni 2009 - Nach der Integration von Schering Deutschland begegnete die Bayer Vital GmbH dem erhöhten Schulungsbedarf mit der Einführung von eLearning-Angeboten. Ulrike Mangel, Trainingsmanagerin bei Bayer Vital erläutert CHECK.point eLearning, wie sie Schritt für Schritt ihren Weg zu einen möglichst schwellenfreien Zugang zum neuen eLearning-Angebot realisierte.
Frau Mangel, mit der Übernahme von Schering stand die Bayer HealthCare AG offenbar vor einem großen Schulungsbedarf?
Ulrike Mangel: Das Sortiment von mehreren Tausend Artikeln wurde mit der Übernahme des Pharmaunternehmens Schering vor gut zwei Jahren noch erheblich erweitert. Die Trainingsabteilung stand damit vor großen Herausforderungen. Einerseits mussten wir unserer originären Aufgabe gerecht werden, neue Mitarbeiter zu trainieren und die vielen Außendienstmitarbeiter auf dem Laufenden zu halten.
Andererseits sollten nach der Integration von Schering möglichst schnell die Produkte wechselweise unter den Mitarbeitern bekannt gemacht werden. Die Mitarbeiter der Bayer Vital sollten die Schering-Produktpalette kennen lernen und umgekehrt.
Da Außendienstmitarbeiter für Trainings ohnehin immer schwer aus dem Feld zu holen sind und die Schering-Produkte zügig ins Portfolio integriert werden sollten, haben wir uns für die Einführung von eLearning entschieden. Die Geschäftsführung hat uns bei diesem Vorhaben tatkräftig unterstützt.
Als Plattform haben Sie die Open-Source-Plattform ILIAS gewählt. Warum setzt ein so großer Konzern auf lizenzfreie Software?
Ulrike Mangel: Wir haben uns bei BayerVital bereits seit einiger Zeit mit dem Thema eLearning auseinandergesetzt. In den vergangenen Jahren haben wir uns verschiedene Lösungen auf Messen angesehen und uns über Präsentationen und Gesprächen mit Branchenkollegen ausgiebig über Lernmanagementsystemen informiert.
Die Entscheidung für die Open-Source-Plattform ILIAS fiel schon aufgrund der Flexibilität der Software sehr leicht. Außerdem war die lizenzfreie Software in Kombination mit der kompetenten Beratung der Qualitus GmbH in regionaler Nähe ein wirklich gelungenes Gesamtpaket. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist vernünftig, die Beratungskompetenz ist hoch und die Dienstwege kurz.
Warum haben Sie für den Einstieg eine sehr abgespeckte Version der Lernplattform eingesetzt?
Ulrike Mangel: Wir hatten nicht viel Zeit für den Einstieg, allerdings stand dem ein hoher Schulungsbedarf gegenüber. Nach kurzer Pilotphase im Juli und August konnten die Bayer-Mitarbeiter bereits im September 2007 aus dem Intranet heraus auf die Lernplattform mit Produktinformationen und eLearning-Modulen zugreifen. Das Look & Feel der ILIAS-Plattform passte Qualitus ganz dem Image von Bayer an.
Die stark abgespeckte ILIAS-Plattform sollte außerdem den nicht besonders technikaffinen Außendienstmitarbeitern den einfachen Zugang zu den Inhalten ermöglichen. Daher haben wir vorläufig einige Funktionen wie Chat, Forum und Mail abgeschaltet. Obendrein haben wir mit Qualitus einen Anwender-Support gewährleistet, der Fragen im Umgang mit der Plattform sofort beantwortet und so verhindert, dass sich lernwillige Mitarbeiter mit der Technik -œherumärgern-œ müssen.
Wie haben die Außendienstmitarbeiter das Lernangebot angenommen?
Ulrike Mangel: Das eLearning-Angebot ist sehr gut angenommen worden, nicht zuletzt deswegen, weil wir von Anfang an die Lerner im Fokus gehabt haben. Die simple Handhabung der Plattform hat Zugangsbarrieren niedrig gehalten. Auch inhaltlich haben wir uns ausschließlich an den Bedürfnissen der Lernenden orientiert.
Ich bin überzeugt davon, dass man nur einen Versuch hat. Geht der schief, werden sich die Mitarbeiter sobald nicht wieder mit dem Thema eLearning auseinandersetzen. Das wollten wir auf jeden Fall vermeiden.
Werden Sie das Angebot nun nach gelungener Pilotphase weiter ausbauen?
Ulrike Mangel: In Zukunft werden wir das eLearning-Angebot der Bayer Vital GmbH stark erweitern. Dazu gehören Compliance-Themen wie Schulungen zum Verhaltenskodex der Pharmahersteller und zur ISO-Zertifizierung, deren Teilnahme aus Gründen der Rechtssicherheit über das LMS dokumentiert werden können. Zudem ist eine Arbeitssicherheits-Schulung für rund 1.500 Teilnehmer in Planung und das Angebot an Produktschulungen wird kontinuierlich ausgebaut.
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