Mediziner-Training an der Universität Bern
Bern, Juni 2009 - Die Abteilung für Unterricht und Medien (AUM) an der Medizinischen Fakultät der Universität Bern hat langjährige Erfahrung in der Entwicklung von mediendidaktisch hoch stehenden Lehrmitteln und Methoden. Dieses Wissen und daraus resultierende Produkte bringt sie in medizinische Lehrfächer ein. Eigentlich werden die vielen eLearning-Kurse speziell für die Universität Bern erstellt, doch ganz im Sinne des Open Access, stehen die Kurse für jedermann kostenlos zur Verfügung.
Die AUM wirkt als Kompetenzzentrum für Unterricht und Medien an der Medizinischen Fakultät, bietet Dienstleistungen aber auch nach außen an (Universität Bern, CH, International). Die Kompetenzen reichen von der mediendidaktischen Beratung über die Projektleitung und Gestaltung bis hin zur technischen Realisation komplexer internetbasierter Informationssysteme.
Aufgenommen hat das AUM seine Arbeit bereits im Jahr 1975 im Zuge einer nationalen Reform des medizinischen Studiums. Die Reform verlangte eine drastische Reduzierung der Vorlesungen, zugunsten einer Erhöhung des so genannten "Bedside Teaching". Die sehr praxisbezogene Lehre am Patientenbett geht einher mit einem höheren Anteil an freier Zeit, den die Studierenden mit selbstgesteuertem Lernen verbringen sollen.
Dr. Ulrich Woermann, Bereichsleiter eLearning, erinnert sich: "Begonnen haben wir mit der so genannten Tonbildschau und einigen Videos." Als Tonbildschau wird ein mit Ton unterlegter Diavortrag bezeichnet, der automatisch abläuft. Heute füllen unzählige eLearning-Kurse, Podcasts und Präsentationen zu sämtlichen medizinischen Fachrichtungen das Studmed-Portal. Das eLearning-Angebot ist zu einem unverzichtbaren Bestandteil des medizinischen Studiums herangewachsen.
Frei zugängliche Inhalte
Die meisten Inhalte sind frei zugänglich. Woermann kommentiert die Entscheidung: "Unsere Abteilung ist öffentlich finanziert, daher gehören die hier produzierten Inhalte auch der Öffentlichkeit." Einige Kurse sind allerdings aus Gründen der Ethik (Persönlichkeitsschutz des Patienten), des Copyrights oder aus lizenzrechtlichen Gründen mit einem Passwort geschützt.
Zielgruppe sind in erster Linie Studierende der medizinischen Fakultät der Universität Bern. Allerdings freut sich der Verfechter der Open Access Policy auch über andere Nutznießer. Für Woermann ist es nicht nachvollziehbar, dass Universitäten ihr Wissen unter Verschluss halten, weil sie um einen Know-how-Verlust bangen. Würden beispielsweise niedergelassene Ärzte oder Pflegepersonal auf diese Weise ihr Wissen auffrischen, wäre das ein sehr positiver Effekt.
Kontinuierliche Aktualisierung
"Viele eLearning-Projekte werden nach anfänglichem Engagement einfach liegenlassen und verlieren an Attraktivität, wenn sie nicht aktualisiert werden", bemängelt Ulrich Woermann. Dem wirkt das AUM durch einen simplen Trick entgegen. In jede Anwendung ist ein Link "Fehler melden" eingebaut. Zusätzlich gibt es am Ende jedes Kurses einen Feedback-Fragebogen. Hier können Studierende Lob und Tadel kommunizieren.
Ab Herbst 2009 wird das AUM die Lernplattform ILIAS einführen, um im ersten Schritt Podcasts anzubieten, die inzwischen von allen Vorlesungen angefertigt werden. Weitere Renovierungsarbeiten an dem in die Jahre gekommenen Angebot werden folgen. Das eLearning-Angebote wird sukzessive weiter ausgebaut und wird in den kommenden Jahren auf die neue Lernplattform umziehen.
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