Super RTL: Zeichentrick-Figuren motivieren zum Lernen
Köln, August 2009 - Wer als Erwachsener an Super RTL denkt, assoziiert Zeichentrickserien, aber nicht unbedingt Wissenserwerb. Das ist ein Fehler. Unbemerkt von der klassischen Bildungsszene hat sich das zum Sender gehörige Internat-Portal Toggo CleverClub etabliert.
Im März 2005 gingen die ersten kostenpflichtigen Spielelernwelten online. Das Modell funktioniert, 60.000 Kinder nutzen das Angebot. Tendenz steigend.
Zugegeben: Super RTL ist im Vorteil. Der Fernsehsender kann so viele Werbe-Jingles für die Kinder-Website toogo.de oder auch für den Toggo CleverClub platzieren wie er will. Solch ein Forum hat kein anderer Bildungsanbieter beziehungsweise er muss Werbezeiten zu anderen Konditionen einkaufen. Super RTL jedoch setzt auf ein Gesamtkonzept, bei dem sich TV-Programm, Events und Internet-Aktivitäten perfekt ergänzen.
Mit einem Anteil von 21,7 Prozent ist Super RTL ist der bei Kindern (drei bis 13 Jahre) beliebteste Fernsehsender. Toggo.de ist ausdrücklich für sie konzipiert und kann auf 105 Millionen Page Impressions pro Monat verweisen, die Stickyness beläuft sich auf sagenhafte 48 Seiten. 85 Prozent der User gehören zur Kernzielgruppe im Alter zwischen acht und 13 Jahren.
Davon profitiert auch der Toggo CleverClub, der sich in erster Linie an Grundschulkinder wendet: Schwerpunkte stellt die Wissensvermittlung in Fächern wie Deutsch, Mathematik und Englisch dar. Dies geschieht in Lernwelten mit Hilfe von bereits bekannten Zeichentrick-Figuren oder basierend auf aktuellen Erfolgssendungen.
Die berühmte kleine Agentin Kim Possible taugt eben nicht nur zum Bewundern, sondern auch zum Üben. Aber auch die Schlümpfe sind dabei oder "WOW - Die Entdeckerzone": Letztere ist eben nicht nur ein TV-Format, auf der Website gehören dazu auch Spielanwendungen, kleine Versuche um den Stromkreislauf zu verstehen oder bei denen der Anwender sich um das ökologische Gleichgewicht in zwei Teichen kümmern muss.
Wer Mitglied im Toggo Cleverclub ist, muss dafür bezahlen. Vier Wochen auf Probe kosten einen Euro. Für eine Jahresmitgliedschaft sind 69 Euro fällig, allerdings können pro Abonnement drei Accounts eingerichtet werden. Dafür bewegen sich die Nutzer in einer werbefreien Zone. Diese ist passwortgeschützt und von hier aus kann man auch nicht auf andere Internet-Seiten gelangen.
Über 120 Spiele stehen derzeit zur Verfügung, sie werden von einer Partner-Agentur exclusiv für Super RTL produziert. Redakteur Lukas Kuntzsch: "Wir müssen das gegenfinanzieren, aber wir bieten auch Sicherheit. Denn Eltern wollen heutzutage sehr wohl, dass ihre Kinder das Internet kennenlernen. Allerdings wünschen sie sich eine sinnvolle Nutzung."
Der Toggo CleverClub versteht sich nach eigener Aussage als innovatives Lern- und Spieleportal, bei dem Schulstoff am Nachmittag nochmals am PC angewandt und gefestigt wird. Die Spiele sind allerdings nicht mit Altersangaben versehen, schon gar nicht mit Etiketten, für welche Klassenstufe eine Übung nun geeignet ist. Vom Schwierigkeitsgrad orientieren sie sich vielmehr an den angepeilten Zielgruppen der TV-Formate. Klar, ein Zehnjähriger braucht anspruchsvollere Aufgaben als ein kleiner Schlumpf-Liebhaber.
Fest steht, dass der Durchschnittsnutzer 8,7 Jahre beträgt, die Mehrheit der zahlenden Eltern zwischen 30 und 39 Jahre alt ist und dass über 30 Prozent der Mütter Abitur haben oder sogar studiert. "Das liegt über dem Durchschnitt, wenn man die Gesamtbevölkerung betrachtet", erklärt Kuntzsch zufrieden.
Trotzdem bleiben die Toggo-Macher am Ball: Sie haben herausgefunden, dass Quiz-Spiele und Rätsel am besten ankommen bei ihren Spielern im Netz. Sie verwenden viel Sorgfalt auf umfangreiche Hilfefunktionen, beobachten ständig die Usability und das Surfverhalten der Nutzer. Der Erfolg gibt ihnen Recht. Inzwischen hat der Kindersender Nickelodeon mit seinem Angebot www.nick.de nachgezogen, RTL II hat den Pokitoclub als Anlauf-Adresse im Web.
Derweil macht Super RTL den nächsten Schritt: Seit Juni kooperiert der Sender mit der LearnShip Networks GmbH. Unter der URL learnkids.de können sich Grundschüler anmelden, um online Englisch zu lernen. Die dafür nötige Basis-Ausstattung ist eine DSL-Internetverbindung, Webcam plus Headset oder mindestens ein Telefon.
Die erste Probestunde ist umsonst, Unterricht in Kleingruppen kostet 39 Euro, Einzelunterricht 69 Euro pro Monat. "Sowohl Eltern als auch Kinder haben bei Pre-Tests sehr positiv reagiert", so Esther Möllemann, Leiterin des Online-Bereichs von Super RTL. Zum Schulanfang in NRW wird die große Marketing-Kampagne starten.
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