LEARNTEC 2010: Geringe Erwartungen übererfüllt
Karlsruhe/München, Februar 2010 - Dass weniger auch mehr sein kann, war im Zusammenhang mit der LEARNTEC 2010 keine Platitüde. Die kleinere Halle, die kürzeren Wege zwischen Messe und Kongress und das Fachpublikum, das den Weg zur LEARNTEC wieder zahlreicher fand, trugen zur überwiegend gehobenen Stimmung der 160 Aussteller bei. "Wir können von Glück sagen, dass der allgemeine Weiterbildungsfokus, den die LEARNTEC angekündigt hatte, so milde ausgeprägt blieb und die Technik doch deutlich im Vordergrund stand," resümierte etwa Volker Zimmermann von der IMC AG.
Für eine spürbarere Verzahnung von Kongress und Messe plädierte unter der Ausstellern nicht nur Andreas Beumers vom WebKolleg NRW. "Der Kongress ist eine Parallelwelt," erklärte er entschieden und stieß damit in jenes Horn, dass sich das neue Kongresskomitee - bestehend aus Sünne Eichler und Prof. Peter Hennig - umgehend zu eigen machte. 2011 sollen beide Veranstaltungsbereiche wieder deutlich stärker ineinander greifen.
Im Gegenzug lobte Patrick Illing von digital spirit die Qualität der Vorträge im Rahmen der Messe. Der am Rand des Kunden-Forums gelegene Messestand des Berliner eLearning-Anbieters profitierte dank eines "Eyecatcher" in Form eines "Session-Desk" auch von Laufkundschaft und war mit dem "überraschend starken Besuch" mehr als zufrieden.
Positiv überrascht zeigte sich auch Jörg Geulen von der TTS GmbH. "Wir hatten schon 100 Terminvereinbarungen im Vorfeld, was absoluter Rekord war," freute sich Geulen und lobte im gleichen Atemzug auch die Qualität der Gespräche. Daneben zeigte sich der TTS-Marketingchef von der Entwicklung der Branchenselbstdarstellung angetan: "Ich habe viele gut konzipierte Messestände gesehen," erklärte er. "Die Zeit der 'Kaninchenställe' auf der LEARNTEC scheint endgültig vorbei zu sein."
Über die mangelnde Dynamik der LEARNTEC dachte Armin Hopp von digital publishing laut nach: "Das Gesicht der Messe wird vor allem durch die mittlerweile etablierten Anbietern im deutschen eLearning-Markt geprägt. Ich sehe keine Firmen, wie es eine dp oder eine IMC AG vor zehn Jahren waren. Hier fehlt der Unterbau der Branche. Hier fehlen die kleinen, jungen Unternehmen."
Ein solches junges Unternehmen, die canudo GmbH, vertrat Nikolaus Pandlowsky mit der Meinung, auf der LEARNTEC präsentiere man sich eher den Mit- und Wettbewerbern als unbedingt neuen Kunden. Doch: "Der eLearning-Markt ist ungeheuer verdrahtet. Also ist es wichtig, sich zu positionieren." Die Anbahnung neuer Kontakte bewertete er mit "mittelmäßig", die Pflege bestehender Kontakte mit "sehr gut". Sein Fazit: "Unsere Erwartungen wurden erfüllt."
Viele Aussteller beendeten die LEARNTEC 2010 mit einem Resümee zwischen "stärker als gedacht" und "intensive Gespräche sind uns lieber als zielgruppenferne Laufkundschaft". Die meisten konnten sich der Aussage von Stefanie Wenter von SkillSoft anschließen: "Wir sind sehr zufrieden." Oder jener von Jürgen Binnebößel von der Transfer GmbH: "Wir werden wohlwollend prüfen, ob wir wiederkommen."
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