"Sinnvolles eLearning muss möglichst viel Interaktivität anbieten. D.h. die Leute müssen sich mit Themen auseinandersetzen können, in der Gruppe virtuell diskutieren, Tutoren befragen. Und sie müssen in einer Simulation mal etwas ausprobieren", so Prof. Thissen von der HDM Stuttgart. Das bringe den Mehrwert einer wirklich individuellen Auseinandersetzung mit einem Thema, die eben nicht darin bestehe, irgendwelche Texte zu lesen und Filmchen anzugucken. Sondern darin, auswählen zu können, was passt und mit einer realen Problem-Situation zu tun hat.

Getreu diesem Motto wird es in der Sektion nur wenige Vorträge, dafür umso mehr zum Ausprobieren geben. Ein bunter Mix aus brandaktuellen Kurzvorträgen, hoch interaktiven Zwischenräumen und Gelegenheiten zum Ausprobieren von Tools und Toys bietet einen neuartigen Zugang zu Wissen und Austausch. In einer Art Museum wird man Games und Unternehmensplanspiele live testen können. Ein "Interaction Space", der auch Teil der so genannten Spinnersuite ist, lädt zu spontanen Diskussionen ein.


Thissen, der aktuell an der "Dramaturgischen eLearning-Strategie" forscht, wird die Methode der Verschmelzung von Geschichten erzählen, spielen und lernen erläutern und neueste Testergebnisse vorstellen. "Geschichten transportieren sehr viel, Menschen definieren sich über Geschichten. Spielen hat sehr viel mit Emotionen zu tun, und wir wissen, dass Emotionen die Gedächtnisleistung steigern", so Thissen.

Er ist überzeugt, dass geschichten- und spiel-basiertes eLearning einen wahren Akzeptanzschub auslösen kann. "Selbstgesteuertes Lernen ist schwierig. Die Zeit ist bei allen knapp. Wenn eLearning mit Geschichten und spielerischen Elementen arbeitet, dann mache ich das. Weil ich Spaß daran habe. Weil ich neugierig bin. Und weil das im grauen Alltag etwas Spannendes ist."


Gastredner am Nachmittag ist der berühmte Marc Prensky, Autor des Klassikers "Digital Game-based Learning" und der Experte schlechthin, wenn es um spielerisches eLearning geht. Prensky ist der Erfinder von über 50 Lernspielen, inklusive des ersten fast-action videobasieten Trainingstools.
Als Gründer und CEO von Games2train entwickelt er Lernspiele u.a. für IBM, Nokia, Pfizer und das US-Verteidigungsministerium. Das Training Magazine wählte ihn unter die Top-Ten Visionäre.