ELearning und Bildungsmarkt
Heidelberg, Dezember 2004 - "Akademien brauchen eLearning, denn ohne Standardisierung von Produkten in Form elektronischer Lehrunterlagen und ohne deren Darbringung in Blended Learning-Einheiten können sie dauerhaft kein Geld verdienen und sich keine nationalen und internationalen Märkte erschließen", ist sich Prof. Dr. Michael Nagy, Vorsitzender des Vorstandes der Heidelberger SRH Learnlife AG, sicher. Doch die Rahmenbedingungen sind alles andere als gut.
Gewohnt kritisch und trotzdem mit einer guten Portion Optimismus wird Prof. Nagy gleich zum Auftakt der LEARNTEC in seiner Keynote "eLearning als Wachstum in Bildungsbranche und Volkswirtschaft" ein heißes Eisen anfassen: "Deutschland leidet unter chronischer Innovations- und Wachstumsschwäche, weil Bildung immer noch nicht als die wichtigste Zukunftsbranche überhaupt erkannt worden ist und somit auch nicht gefördert wird."
Bildung sei in Deutschland "Staatsmonopol". Es gebe nur sehr wenig unternehmerische Impulse, die auch zu wenig unterstützt würden. "Aufgrund völlig zersplitterter Bildungszuständigkeiten gelingt es nur sehr begrenzt, eLearning wirklich standardisiert in den Bildungsmarkt zu bringen."
Dass es sich trotzdem lohnt, in eLearning zu investieren, zeigt das Engagement der SRH-Gruppe. In rund einem Drittel aller Ausbildungsgänge findet eLearning mittlerweile ergänzend statt. Der Anteil am Umsatz ist von rund vier Prozent im Jahr 2003 auf rund sieben Prozent in 2004 gestiegen. In dem von der SRH Learnlife entwickelten Konzept der "Bildungskette" können Arbeitnehmer oder Rehabilitanden Teile ihrer Weiterbildung mit eLearning abdecken und das Programm somit berufsbegleitend und in gewohnter Umgebung absolvieren.
Die Bildungskette bietet ein nahtloses Angebot von aufeinander aufbauenden Weiterbildungsmöglichkeiten - vom IHK-Abschluss an Berufsfachschulen über Fachschulausbildungen bis hin zu einem Fachhochschulstudium. Derzeit stehen etwa 50 zertifizierte eLearning-Tutoren zur Verfügung. Bis Mitte 2005 werden es 90 sein.
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