Schule in Deutschland: Leistungsdruck und Bildungsvielfalt
München, September 2012 - Zum neuen Schuljahr hat Marketagent.com die Ergebnisse einer repräsentativen Eigenstudie zum Thema "Schule in Deutschland" veröffentlicht. Dazu wurden 1.000 Mitglieder des institutseigenen Online-Access-Panels zwischen 14 und 69 Jahren befragt.
Fragt man die Menschen in Deutschland, ob der Erfolgsdruck auf die Schüler heute im Vergleich zu früher gestiegen ist, so bestätigen 80,3 % dass die Schüler heute einem höheren Leistungsdruck standhalten müssen.
Ein Grund dafür ist sicher, dass die Anforderungen an den Schulabschluss sich in den vergangenen Jahren deutlich geändert haben. So sagen 40,1 % dass Schüler mit Abitur die besseren Berufschancen haben als Schüler ohne Hochschulreife. Nur 30,1 % möchten dies Schülern mit einer abgeschlossenen Lehrausbildung attestieren. Eine Chancengleichheit auf dem Berufsmarkt sehen nur 29,8 %.
Damit wird ein Abschluss mit Abitur für viele Schüler immer notwendiger. Auf der anderen Seite macht das komplexe Bildungssystem in Deutschland mit mehr als 90 unterschiedlichen Schularten eine Vergleichbarkeit der Abschlüsse immer schwieriger. So sprechen sich 75,2 % der von Marketagent.com befragten Personen für eine Vereinheitlichung des Systems aus. 53,2 % der Befürworter erhoffen sich dadurch eine bessere Vergleichbarkeit. Der wichtigste Grund liegt für die Befürworter jedoch darin, dass durch eine Vereinheitlichung der Einstieg für die Schüler nach bspw. einem Umzug in ein neues Bundesland einfacher werden würde.
36,3 % erhoffen sich durch eine Vereinheitlichung auch eine bessere internationale Vergleichbarkeit der Abschlüsse.
Nur 69 von 1000 Befragten stehen einer möglichen Vereinheitlichung negativ gegenüber. Die Hauptbefürchtung ist hier, dass das Bildungsniveau sinkt und weitere Umstellungen nur Verwirrung schaffen könnten.
Ein weiterer Grund hier: die Vielfältigkeit des deutschen Schulsystems bietet einen hohen Grad an Individualität, die, so meinen die Gegner eine Vereinheitlichung des Systems, dadurch verloren gehen könnte.
Zusätzlich wollte Marketagent.com auch erfahren, wie gut die Schüler nach Meinung der Umfrageteilnehmer in der Schule auf das spätere Berufsleben vorbereitet werden. 51,3 % meinen, dass in den Schulen eher eine schlechte Vorbereitung auf das Leben stattfindet. Auffällig, dieser Meinung schließen sich insbesondere Personen in der Altersgruppe 50+ an (58,8 %). Die Schüler (14 - 19 jährige Umfrageteilnehmer) selbst hingegen bewerten die Schule in diesem Punkt deutlich besser.
Zwar fühlen sich in dieser Altersgruppe auch 44,7 % schlecht bis eher schlecht vorbereitet, aber immerhin 1/3 in der Altersgruppe findet die Vorbereitung gut bis sehr gut. Damit vergibt die Schülergeneration den Schulen eine deutlich bessere Note als die älteren Teilnehmer.
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