Content-Lieferant Webducation wird Saba-Partner
Wien, Oktober 2012 - Mit erfrischenden und teilweise unkonventionellen eLearning-Projekten hat sich Webducation weit über Österreichs Grenzen hinaus einen Namen gemacht, wobei man sich bislang auf die Produktion von Inhalten konzentrierte. Jetzt gab Geschäftsführer Johannes Schneider eine Partnerschaft mit Saba für die D-A-CH-Region bekannt. Wie es dazu kam und wohin sich Webducation künftig entwickeln soll erklärt Schneider im Gespräch mit CHECK.point eLearning.
Webducation ist jüngst eine Partnerschaft mit Saba eingegangen. Bisher war Ihr Unternehmen vor allem als Content-Produzent bekannt. Wollen Sie nun als "Full Service Anbieter" auftreten?
Johannes Schneider: Ja.
Was hat Sie zu diesem Schritt bewogen?
Johannes Schneider: Bewogen ist gut. Unsere Kunden haben uns dazu gezwungen. Wir haben ja immer den Standpunkt vertreten, dass Content King ist und wo der König wohnt, darum sollen sich andere kümmern. Die Kunden wollen aber einen schönen Palast für ihren König - weil der muss manchmal ganz schön schäbig hausen.
Danke für das Storytelling, geht es auch ein wenig konkreter?
Johannes Schneider: Auf der Personal Austria hatten wir ein Schlüsselerlebnis: Es kam eine interessierte Frau vorbei, die für ihr Unternehmen gerade eine Ausschreibung für ein LMS abgeschlossen hatte. Das heißt, die Einreichungsfrist war verstrichen. Mir war das egal, denn sie hat ja ohnehin "nur" eine Lernplattform gesucht. Ihr aber hat unsere gesamte didaktische Herangehensweise so gut gefallen, dass sie gemeint hat, wir sollten trotzdem anbieten.
Und?
Johannes Schneider: Wir haben die Ausschreibung gewonnen. Das hat unsere Sichtweise auf das Thema LMS ein wenig verändert...
Zurück zu Saba und zum Content: Inwiefern ist Content King und warum partnern Sie dann mit Saba, einem der größten LMS-Anbieter?
Johannes Schneider: Wir betrachten das Lernen als gesamthaftes Erlebnis. Bezogen auf den Content bedeutet das, dass wir besonderen Wert darauf legen, dass die Umsetzung der Inhalte zu den Lernenden passt. Deshalb sehen bei uns die Contents sehr unterschiedlich aus. Immer wieder erleben wir, wie Kunden mit ihrem LMS kämpfen, wir müssen mitansehen, wie unser schöner Content in unansehnliche Fenster hineinverschachtelt wird. User werden mürrisch, weil die Plattformen zu kompliziert sind, zu unpraktisch - und ja, auch unsexy.
Und Saba ist sexy?
Johannes Schneider: Ja. Nicht seit jeher, aber mittlerweile schon. Version 6 der Saba Learning Suite schaut richtig gut aus. Und die neue Saba People Cloud hat mich wirklich beeindruckt, als sie mir Christian Förg [Chef Saba Deutschland, Anm.] in München gezeigt hat. Es macht richtig Spaß, damit zu arbeiten. Und es ist ein völlig neuer Zugang zum Lernen. Das Lernen wird zum integrierten Bestandteil der Unternehmenskommunikation.
Dazu kommt: Wir haben bereits einige Kunden, die Saba verwenden. Das heißt, wir haben schon mehrfach Content für Saba Plattformen erstellt und in Saba implementiert. Auch insofern war der Schritt naheliegend.
Dehnen Sie Ihre generellen Vorbehalte gegen LMS auch auf Authoring Tools aus?
Johannes Schneider: Wir verwenden eher selten Authoring Tools, weil sie aus unserer Sicht nicht die notwendige Flexibilität bieten. - Auch wenn sich hier in den letzten Jahren schon viel gebessert hat. Letztens hat ein Kunde "verlangt", dass wir in einem Folgeprojekt mit "seinem" Tool arbeiten. Nachdem das Tool nicht die Möglichkeiten der nahtlosen Integration von Video, Grafik, Animation und Sound bot, wie er es vom ersten Webducation Projekt gewohnt war, wurde der Plan fallengelassen.
Wir haben nichts gegen diese Tools. In den richtigen Händen können damit ganz tolle Contents entstehen. Leider verführt die einfache Bedienung der Tools oft dazu, es sich auch beim Instructional Design einfach zu machen. Und das gehört zu den sieben Todsünden des eLearning. Mit der Anschaffung eines Werkzeugs wird man nicht automatisch ein guter Handwerker.
Und zurück in die Zukunft: Wo erwarten Sie von der Partnerschaft mit Saba Synergien oder Vorteile für Ihre Kunden?
Johannes Schneider: Unsere Kunden schätzen an uns unsere untechnische Herangehensweise. Das heißt nicht, dass wir mit Technik nichts am Hut haben, ganz im Gegenteil. Wo andere auf die eingeschränkte "Machbarkeit" ihres Tools ver- und Kundenwünsche abweisen, können wir individuelle und kreative Lösungen anbieten. Aber die stehen dann bei uns auch im Mittelpunkt. Unsere Kunden schätzen daher vor allem unsere didaktische und kreative Kompetenz und fragen deshalb auch, ob wir nicht auch eine Lernplattform haben.
Viel zu lange haben wir uns um die Frage herumgedruckst. Jetzt können wir das ganze Paket anbieten. Und da fängt's bei der Lernplattform ja erst an: Saba bietet beeindruckend viel rund um den HR Bereich. Und das Ganze komplett integriert. Die haben da wirklich eine tolle Entwicklung hingelegt in den letzten Jahren.
Was zeichnet Saba als Kooperationspartner für Sie aus?
Johannes Schneider: Ich war bei Saba in San Francisco und mir hat imponiert, wie engagiert die ihre neuen Produkte vorantreiben. Auch die Unternehmenskultur hat mir gefallen. Ich habe mich sofort wohl gefühlt. Ich denke, das ist wichtig, wenn man so eine Partnerschaft eingeht.
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