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Von Online Training bis Augmented Reality

Zürich, April 2013 - Zwei Tage Erfahrungsaustausch zwischen Referenten und Teilnehmenden, innovativen Ideen für die Schulung von Mitarbeitern und Kunden sowie eine Fülle von neuen Technologien zum Anfassen und Ausprobieren, bot die diesjährige Swiss eLearning Conference in Zürich.

Eröffnungsredner Ralph Wieser, der bei der Swisscom das Projekt "Klassenzimmer der Zukunft" leitet, stellte eine Reihe digitaler Leuchtturm-Projekte vor, die die Swisscom im Bildungsbereich bereits durchführt und unterstützt. "Wir wollen nicht nur den Kunden, sondern das gesamte Ökosystem adressieren." Für die verschiedenen Geschäftsfelder Privatkunden, KMU, Gross- und Grösstkunden bietet die Swisscom jeweils passende Bildungsangebote an. "Es geht darum, ICT und die Services der Swisscom einfacher verstehbar und bekannter zu machen, nicht darum, zertifizierte Kurse anzubieten." Zudem wolle die Swisscom nicht nur Bildungsinhalte anbieten, sondern auch von ihren Kunden lernen.

Andreas Bischof, Leiter Berufsbildung bei der Bühler AG, berichtete in seiner Keynote, wie es seinem Unternehmen gelungen ist, Lernende im vierten Lehrjahr für einige Monate nach Wuxi, China, zu entsenden und ihnen über die Distanz hinweg Lerninhalte zu vermitteln, sodass sie ihre Lehrzeit nicht unterbrechen mussten. Ein Videokonferenzsystem ermöglicht es den Lernenden, in einem Konferenzraum an ihrem Standort in China dem Unterricht in Uzwil zu folgen und daran teilzunehmen, als wären sie vor Ort und sässen in der hinteren Reihe des Klassenzimmers. Intelligente Kameras, Projektoren und schnelle Datenübertragung machen dies möglich. Weitere Standorte sollen folgen. Man könne mit dieser Technologie zudem weltweit interne und externe Kunden schulen und durch das Einsparen tausender Flugkilometer die Umwelt schonen, betonte Bischof.

Technologie kam bei der Keynote des zweiten Konferenztages zum Einsatz. Per Video-Liveschaltung aus den USA stellte Jeanne Beliveau-Dunn, Vice President and General Manager Learning@Cisco, die Kundenbildungs-Aktivitäten ihres Unternehmens vor. Cisco bildet mit seinem Learning Network sowohl für interne Teams als auch für externe Partner und Kunden Talente aus, die die Produkte von Cisco effizient einsetzen können. Die Plattform stellt eLearning-Content und Videos sowie eine Lern-Community für den Austausch untereinander zur Verfügung und unterstützt so das mobile, grenzüberschreitende und kollaborative Lernen. Die Menschen wollen heute in ihrem eigenen Tempo und Rhythmus lernen. Es geht darum, die Hindernisse und Grenzen für das Lernen zu beseitigen. "Indem Sie Menschen Möglichkeiten geben, zu lernen und ihre Skills und Jobchancen zu verbessern, erreichen sie eine grosse Loyalität zum Unternehmen und Dankbarkeit."

Aha-Erlebnisse lieferte auch der Konferenzteil "SeLC Trends". Besonderes Erstaunen und gleichzeitig unzählige Ideen für Einsatzmöglichkeiten im Lernbereich rief der Vortrag der Britin Kate Stone hervor, die mit ihrem Unternehmen Novalia Limited in Cambridge interaktive Poster, Bücher und Produktverpackungen herstellt. Durch jahrlanges Tüfteln und Ausprobieren ist es ihr gelungen, Papierprodukte mit Stromkreisen zu bedrucken und winzige Chips, Batterien, LED-Leuchten und Bluetoothsender einzubauen, so dass plötzlich unglaubliche Möglichkeiten entstehen, die bei Printprodukten bisher nicht möglich waren. Ein "Drum-Poster", das den Teilnehmenden besonders viel Spass machte, stellt etwa über Bluetooth einen direkten Kontakt mit einem Smartphone in der Nähe her und erzeugt darauf unterschiedliche Trommeltöne, je nachdem, welche Stellen des Posters mit der Hand berührt werden.