Social Learning besser in Weiterbildung integrieren
Heidelberg, Mai 2013 - Eine der wichtigsten Fragen der beruflichen Bildung laute derzeit, wie formale Weiterbildung und informelles Lernen besser verknüpft werden können, betonte Harald Weingartner, einer der Geschäftsführer der TTS GmbH, auf dem "TTS Knowledge Transfer Forum 2013". "Wir arbeiten mit Nachdruck daran, diese Welten zusammenzuführen", versprach Weingartner. Ein Weg, dies zu bewerkstelligen, sei, die Produktion von "user generated content" zu erleichtern. Ein anderer Weg sei es, Social-Learning-Plattformen zu entwickeln, die schnelles Lernen am Arbeitsplatz ermöglichen. Die "Integration von Kollaboration" sei die größte Herausforderung für die nächsten Jahre.
Zunahme an regulatorischen Trainings
In den letzten Jahren ist laut Weingartner deutlich zu beobachten gewesen, dass der Staat den Unternehmen immer mehr Mitarbeiterschulungen vorschreibt – zum Beispiel den Banken Schulungen zum Geldwäschegesetz. Diese "deutliche Zunahme" der sogenannten "regulatorischen Trainings" werde in der Regel durch klassische eLearning-Kurse abgedeckt, an deren Ende eine Prüfung als Bildungsnachweis stehe. Auf der anderen Seite wachse aber auch die Zahl junger Mitarbeiter, die sich mit ihren Kollegen vernetzen und sich bei Bedarf Informationen aus dem Netz besorgen wollen.
Sicher ist sich Weingartner, dass im Falle einer erneuten Wirtschaftskrise - wie im Jahr 2009 - auf keinen Fall mehr so drastisch wie damals an der Aus- und Weiterbildung gespart werde. "Die Einstellung zum Lernen hat sich bei den Unternehmen und bei den Angestellten dramatisch verändert", so der TTS-Geschäftsführer. "Die berufliche Qualifizierung ist mehr denn je der zentrale Bestandteil der unternehmerischen Personalentwicklung. Die aktuellen Kernfragen sind: Wie machen wir es am besten und wie verbinden wir optimal formelle und informelle Lernprozesse?"
Mitarbeiter zum Mitmachen motivieren
Dass es viele Antworten auf diese Fragen gibt, erfuhren die Teilnehmer des Forums gleich vor Ort in den Vortragsreihen Talent Management und Knowledge Technologies sowie im regen Austausch in den Pausen. Die Diskussionen zeigten, dass eine der größten Herausforderungen nicht technischer Natur ist, sondern darin besteht, die Mitarbeiter zum Mitmachen zu motivieren. Eine mögliche Lösung stellte Professor Felix von Cube in seiner Keynote vor. Der Professor plädierte dafür, die menschlichen Triebe als Grundlage einer "Lust an Leistung" zu verstehen, die mit Hilfe von Motivation voll zur positiven Entfaltung kommen.
Das "TTS Knowledge Transfer Forum" startete im Jahr 2004 mit 14 Teilnehmern. Es wurde in diesem Jahr zum neunten Mal veranstaltet und war mit rund 200 Teilnehmern ausgebucht. Ein weiterer Höhepunkt war die Verleihung des TTS WiT-Awards, der in diesem Jahr an die BMW Group für das Projekt "Unternehmensprogramm ATLAS: SAP-Einführung im zentralen Ersatzteilbereich der BMW-Group" vergeben wurde.
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