Hohe Kosten-Nutzen-Transparenz gefragt
Wiesbaden, Juli 2013 - Der Mittelstand ist durchaus offen für eLearning-Anwendungen - vorausgesetzt die Rahmenbedingungen stimmen. Am wichtigsten sind eine einfache Bedienung, eine hohe Kosten-Nutzen-Transparenz und eine zeitnahe Einsatzfähigkeit des jeweiligen Tools, weiß Bernd Wiest, Vorstand der eLearning AG.
Ist der Mittelstand bezüglich eLearning-Anwendungen offen oder eher zurück haltend?
Bernd Wiest: Der Mittelstand ist durchaus offen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. KMU benötigen einfach nutzbare Trainingslösungen mit klar messbarem Ergebnis. Die Auswirkungen auf das Geschäft müssen erkennbar sein. Lerninhalte sind für den Mittelstand oder große Organisationen gleich. Allerdings wird im Mittelstand Social Media eher weniger genutzt. Auch gibt es keine Investitionen in eLearning-Infrastruktur, die Zeit zwischen Bestellung und Nutzung ist deutlich kürzer - damit sind nur cloudbasierte Angebote sinnvoll, die schnell genutzt und schnell wieder abgeschaltet werden können. Am wichtigsten ist: Die Bedienung muss einfach sein.
Gibt es eine kritische Unternehmensgröße, ab der sich der Einstieg ins eLearning lohnt?
Bernd Wiest: Die Größe eines Unternehmens ist meines Erachtens sekundär. Die kleinste, bei uns abgewickelte Bestellung war ein Freiberufler mit einem Inhalt. Die Kosten sind Fixkosten laut Katalog und die Auslieferung erfolgte automatisch als Webzugang. Die Preise liegen in der Nähe von Lehrbuchpreisen.
Wo tut sich der Mittelstand in Sachen eLearning besonders schwer?
Bernd Wiest: Schwierig wird es, wenn ein einfaches Training einen großen Implementierungsaufwand hat oder die Dauer bis zur Nutzung zu lange ist. Die Kosten-Nutzen Beziehungen in KMU sind konkreter, es gibt weniger "Spielbudgets". Jeder Ausgabe steht ein erwarteter Nutzen gegenüber. Stimmt das Verhältnis nicht, dann ist das nichts für den Mittelstand. Wir merken derzeit zum ersten Mal, dass der Mittelstand Interesse hat, er aber erwartet, dass ein einzelnes Office-Training für 30 € auch tatsächlich 30 € kostet und spätestens morgen nutzbar ist - ohne Infrastruktur und Aufwand seitens des Mittelständlers. Diese Anforderungen erfüllen wir mit unserer Cloud und dem Katalog und damit steigen die Käufe im Mittelstand sehr deutlich.
Wer treibt in der Regel eLearning-Projekte in mittelständischen Firmen?
Bernd Wiest: Abhängig von der Größe des Unternehmens treibt die Geschäftsleitung, ein Fachleiter oder eher selten ein Weiterbildungsverantwortlicher. Vertrieb, Büro, Service und Produktentwicklung sind typische Themen. Hier finden sich sehr gute Aufwand-Nutzen Relationen und die Wirkung der Trainings kann direkt nachvollzogen werden. Viele Firmen finden über eine kurze Trainingskampagne für ein paar Teams mit einem eigens definierten Kompetenzprofil den Einstieg – also über mehrere Inhalte für ein Ziel und eine definierte, kleine Zielgruppe.
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