cogi.net

"Oft müssen Verantwortlichkeiten geklärt werden"

Dr. Michael IhneMünchen, September 2013 - Mitarbeiter haben heute oft nur wenig Zeit für ihre Weiterbildung. Hier kommt der Trend zum mobile learning zum Zug: Für das Lernen "zwischendurch" sind mobile Geräte sehr praktisch, findet Dr. Michael Ihne, Geschäftsführer der Lernmedien-Gesellschaft cogi.net.

Wie müssen wir uns das mobile Lernen der Zukunft vorstellen?

Dr. Michael Ihne:  Da die mobilen Geräte immer leistungsfähiger werden, ergeben sich hier viele neue Möglichkeiten, beispielsweise die Unterstützung der Kommunikation mit anderen Lernenden. Dabei ist es wichtig, dass die Inhalte speziell an die mobilen Geräte angepasst und nicht eins zu eins übernommen werden. In Zukunft sollten verstärkt ortsbasierte Dienste und auch eine bessere Anbindung an die Learning Management Systeme von Unternehmen möglich sein.

In welchem Themen- bzw. Bezugskontext ist mobile learning besonders geeignet?

Dr. Michael Ihne:  Prinzipiell sind mobile Lernformen natürlich für das Training von Fach- und Produktwissen besonders gut geeignet. Aber auch im Bereich der Verhaltensänderung könnte es in Zukunft ein größeres Angebot geben. Das zeigt unter anderem der Erfolg von Fitness-Apps und -Armbändern, die die Nutzer zu einer gesünderen Lebensweise motivieren.

Wie sieht das Adressaten-Profil von "mobile" Ansätzen aus?

Dr. Michael Ihne:  Wahrscheinlich laden sich die meisten Anwender heute die Lerninhalte direkt aus den App Stores der verschiedenen Anbieter herunter, die Kosten hierfür halten sich ja meist in Grenzen. Die Verbreitung mobiler Lern-Apps über die Unternehmen wird aber sicher zunehmen. Hier müssen noch verschiedene Fragen geklärt werden, zum Beispiel bezüglich der Integration in bereits verfügbare Bildungsmaßnahmen.

Was sind die Voraussetzung, damit mobile learning-Anwendungen erfolgreich sein können?

Dr. Michael Ihne:  Eine Herausforderung ist die technische Anpassung an die vielen verschiedenen Endgeräte. Nur wenige Unternehmen statten alle Mitarbeiter mit identischen Smartphones oder Tablets aus, oft werden von den Betreffenden eigene Geräte genutzt. Und so entsteht teilweise ein sehr hoher Aufwand bei der Entwicklung mobiler Lernlösungen. Aus organisatorischer Sicht müssen oft Verantwortlichkeiten geklärt werden: Wer ist zuständig für die Aktualisierung der Software? Wer übernimmt den Support, dies gilt vor allem, wenn es sich um private Geräte von Mitarbeitern handelt.

Wie wird sich das Thema "mobile learning" in nächster Zeit weiter entwickeln?

Dr. Michael Ihne:  Sicherlich wird HTML5 in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Die Inhalte passen sich automatisch an verschiedene Bildschirmgrößen an, und nachträgliche Änderungen sind einfach möglich. Wir bei cogi.net entwickeln seit mehreren Jahren HTML5-Anwendungen, vom einfachen Quiz-Spiel bis hin zu komplexen Web-Anwendungen. Wir glauben fest daran, dass mobile Lern-Apps neue flexible Wege beim Lernen bieten und die Lernmotivation deutlich erhöhen können, und das mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis.