Lernrevolution führt zum "trialen Lernen"
Wien, September 2013 - Zur 4. Austrian eLearning Conference (AeLC) am 6. und 7. November in der Messe Wien vertritt Prof. Dr. Werner Sauter interessante These. Der Wissenschaftliche Leiter der Blended Solutions GmbH beleuchtet die "Integrierte Kompetenzentwicklung im Prozess der Arbeit und im Netz": Leistungsstarke, "humanoide" Rechner seien demnächst in der Lage, die Bedürfnisse ihres Nutzers perfekt zu bedienen, sagt Sauter voraus. Für die kollaborative Lösung von Praxisproblemen und für persönliche Begegnungen bleibe nach dieser Lernrevolution zum "trialen Lernen", in der Arbeiten und Lernen wieder miteinander verschmelzen, mehr Zeit.
Beim diesjährigen Jahresereignis für die österreichische eLearning-Branche dreht sich alles um innovative Lernszenarien am Arbeitsplatz: "Corporate eLearning" lautet das Stichwort der vierten Austrian eLearning Conference (AeLC) am 6. und 7. November in der Messe Wien. Wie in den Vorjahren flankieren die Fachmessen Professional Learning Austria und Personal Austria das Konferenzgeschehen mit zahlreichen Anknüpfungspunkten in ihrem Ausstellerspektrum und Programmangebot.
Mit seinem Keynote-Vortrag zum Thema "Integrierte Kompetenzentwicklung im Prozess der Arbeit und im Netz" richtet Prof. Dr. Werner Sauter gleich zu Konferenzbeginn den Blick auf entscheidende Veränderungen in naher Zukunft: "Computersysteme werden Lerner immer stärker in dem Sinne unterstützen, dass sie wie ein persönlicher Lernpartner, wie ein Coach, agieren. Das bedeutet, dass Menschen mit Hilfe des Computers in die Lage versetzt werden, selbstorganisiert zu lernen", skizziert der Experte die sich bereits abzeichnende Entwicklung.
Paradigmenwechsel im betrieblichen Lernen
Um von dieser "Lernrevolution" profitieren zu können, müssten Mitarbeiter allerdings fähig sein, Lernprozesse selbstorganisiert zu gestalten. "Bisher sind Lernsysteme überwiegend dadurch geprägt, dass sich Experten ein Lernszenario überlegen und die Lerner ihr Wissen in diesem fremdorganisierten Rahmen nach formellen Vorgaben aufbauen", charakterisiert Sauter den Status quo. Klassische Beispiele dafür seien Seminare oder Web Based Trainings, die Mitarbeiter auf Anweisung durcharbeiten müssten.
Das werde sich komplett ändern: In Zukunft würden Lernprozesse immer dann initiiert, wenn der Mitarbeiter ein Praxisproblem zu lösen oder eine Projektaufgabe zu bewältigen habe. Lernen sei dann keine isolierte Maßnahme mehr, sondern füge sich nahtlos in den Arbeitsprozess. "Die Initiative geht nun von den Lernern selbst aus. Lernen wird damit zunehmend kompetenzorientiert, also problemlösungsorientiert, und findet immer mehr kollaborativ in Netzwerken, insbesondere auch im Web, statt", beschreibt Sauter das neue Szenarium.
Selbstlernkompetenzen schrittweise aufbauen
Damit auch Ungeübte mit dieser computergestützten Form des Social Learning zurechtkommen, wirbt der Experte für eine behutsame Einführung: "Wenn ich mir ein innovatives Lernsystem überlege, sehe ich mir die Zielgruppe genau an und analysiere ihre bisherigen Mediengewohnheiten." Auf dieser Basis entstehe dann eine geeignete Lernkonzeption – etwa mit Kick-Off-Veranstaltungen, selbstorganisierten Lernphasen mit Lernpartnerschaften, Lernbegleitung und den Austausch von Erfahrungswissen im Netz.
Idealbedingungen für learning by doing
"Was wir anstreben ist, einen Rahmen zu schaffen, der learning by doing optimiert", erklärt Sauter. Künftige Computersysteme nähmen lernenden Menschen dabei viel Arbeit ab: Aufwändige Recherchen entfielen, weil der Rechner mit der Zeit wisse, was sein Nutzer suche und welche Vorlieben dieser besitze. "Wenn der Computer erst mal so leistungsfähig ist, werden wir wieder mehr Zeit für persönliche Lernpartner, Experten und natürlich auch für Lieferanten oder Kunden haben – weil wir nahezu ohne Verzögerung in die Kommunikation mit anderen eintreten können", prophezeit der Lernexperte.
Vortragstermin auf der Austrian eLearning Conference
In seinem Keynote-Vortrag "Integrierte Kompetenzentwicklung im Prozess der Arbeit und im Netz" analysiert der Wissenschaftler zum Auftakt der AeLC die derzeitigen Trends und leitet daraus die Anforderungen an aktuelle, bedarfsorientierte Kompetenzentwicklungssysteme ab. Vortagstermin ist am Mittwoch, 6. November 2013 von 10 bis 11 Uhr in Halle C der Messe Wien.
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