Erasmus +

Neues EU-Förderprogramm für die Ausbildung

Hagen, Januar 2014 - Ab sofort können sich Jugendliche und das Bildungspersonal für das neue internationale Austauschprogramm Erasmus + bewerben. Nicht nur bei der Vorbereitung von Auslandspraktika oder Schulbesuchen spielen dabei die neuen digitalen Lernmedien eine immer größer werdende Rolle. In der FernUniversität informierten sich Vertreter aus über 70 Betrieben und Berufsschulen im Rahmen der wissensoffensive edunet über die Antragstellung und über neue Trends bei elektronischen Lernsystemen. Damit folgten sie der Einladung des wisnet e.V. und des europe direct Büros Hagen.

"Das deutsche Ausbildungsprogramm ist sehr erfolgreich im internationalen Vergleich. Obwohl wir gut aufgestellt sind, müssen wir uns weiterentwickeln. Die Hagener Aktivitäten sind hier vorbildhaft. Wir sollten die Zusammenarbeit mit anderen Ländern mit anderen Ländern ausbauen und noch mehr Jugendliche dazu ermutigen, ins Ausland zu gehen", so Ute Wohlgemuth vom Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes NRW in ihrem Grußwort.

Dr. Erich Behrendt vom wisnet e.V. erläuterte den Besuchern warum es Innovationen in der Ausbildung so schwer haben und veranschaulichte die langjährige Entwicklung von Lerntechnologien und unternehmerischem Wissen. "Die Systeme müssen vor allem noch benutzerfreundlich sein. Nur wenn sie einfach zu bedienen sind und die Praxis der Ausbildung und Unterricht passen werden sie auch genutzt." Dr. Dagmar Pietz von der Nationalen Agentur Bildung aus Bonn brachte den Teilnehmern das neue Förderprogramm der Europäischen Union Erasmus+ näher. Vier Millionen Menschen sollen bis 2020 Stipendien und Zuschüsse im Ausland erhalten. "Unser Angebot richtet sich an registrierte Einrichtungen in der beruflichen Bildung. 28 EU-Staaten, Island, Lichtenstein, Norwegen, Schweiz, Türkei und Mazedonien nehmen teil. Erste Antragsfrist ist der 17. März 2014. Die Anmeldung erfolgt online auf unserer Webseite", so Pietz.

Zum Thema EU-Projektentwicklung und Förderung von Auslandsaufenthalten durch Stipendien hielt Julian Urbansky, Bildungsreferent Arbeit und Leben NRW e.V. einen Vortrag. Er stellte das Mobilitätsprojekt proDISCO der Europäischen Kommission vor, bei dem Auszubildende potenzielle Partnerbetriebe während eines achtwöchigen Berufspraktikums im Ausland kennenlernen. Durch den Austausch erhalten die Azubis Kenntnisse über neue Produkte und Märkte, zudem können außenwirtschaftliche Kontakte aufgebaut werden. Urbansky: "Die Azubis verbessern nicht nur ihre Fremdsprachenkenntnisse, sie erleben auch kulturelle Differenzen und werden in ihrer Selbstständigkeit gefördert. Sie identifizieren sich zudem besser mit ihrem Beruf. Aktuell sind noch Plätze frei."

Zwei Sessions bildeten den Abschluss der Veranstaltung. Zum Thema "Marktplatz – Beispiele digitaler Medien in der Ausbildung" erichteten u.a. Sandra Hansen von der Kaufmannschule II über ihre Erfahrungen mit dem Netzwerk eTwinning für Schulen in Europa. Andree Wendering vom Berufskolleg Bocholt hob die Lernplattform Moodle in den Vordergrund und berichtete über Lernerfolge und Arbeitserleichterung durch die Plattform. Vertriebsleiter Udo Volp von X²DataSystems stellte die Lernplattform seines Unternehmens vor. "Wir haben eine Plattform geschaffen mit der jeder im Unternehmen klarkommt. Die Inhalte werden einfach nur hochgeladen, ebenso wie Prüfungsfragen aus denen man dann eine Schulung für die Mitarbeiter erstellen kann."

In der zweiten Session berichte Malermeister Michael Kiwall aus Dortmund zusammen mit Jörg Hammann von der Handwerkskammer Dortmund über die Entsendung von Auszubildenden mit EUProgrammen. Wolfgang Flüchter vom Seminar- und Trainingsservice stellte den Teilnehmern zum Abschluss das neue wisnet-Angebot, den no concept Stammtisch, vor, bei dem sich Azubis, Lehrer und Ausbilder austauschen sollen. Moderierte Treffen des Stammtisches finden von Februar bis April 2014 statt. Interessierte melden sich bitte per Mail an info@wisnet.de.

Parallel konnten sich Teilnehmer aus Betrieben und Schulen an Ständen der Kooperationspartner unter anderem Informationen über das kostenlose Informationsangebot des eBusiness Lotsen Südwestfalen-Hagen, Fördermaßnahmen des Programms "Erasmus+", über die BMWEFörderinitative "go-inno" mit Innovationsgutscheinen für den Mittelstand informieren.