"Neues Lernen - wieder nur ein weiterer Begriff aus der Marketing-Wundertüte?" überschrieb Johannes Schnell seinen Auftaktvortrag zum CBTL-Symposium. Er differenzierte dabei das Auswendiglernen als Aufnahme von Informationen ohne wesentlichen Context, während das hierzulande gängige Lernen als Lernprozess zu beschreiben ist, bei dem die aufgenommenen Informationen in ein Metawissen eingebettet werden, - wodurch weiteres oder neues Wissen entsteht.

Johannes Schnell als Didaktik-Spezialist leitete daraus die Sinnhaftigkeit eines Einsatzes von Mobile Learning und Social Learning nach dem Vorwissen der Zielgruppen ab: "Sich zu informieren ist für Menschen sinnvoll, die über entsprechendes Vorwissen verfügen. Qualifizieren hingegen entspricht dem Aufbau von Metawissen und bedarf anderer Lernformen."

"Da eLearning-Produktionen überwiegend die Entwicklung von Lehrmitteln für Selbstlerner zugrunde liegt, müssen diese Lehrmittel Dozenten und Mitlerner weitgehend ersetzen," fuhr Schnell fort. Hierbei sei ein wesentlicher Akzent auf die didaktische Struktur zu setzen, die durch bessere Feedbacks und echte Interaktionsmöglichkeiten optimierbar sei. Wikis, Foren, Social Media und Mobile Learning Nuggets hingegen entbehren diese didaktischen Strukturen zumeist gänzlich und dienten daher vorrangig der Informationsvermittlung.

Johannes Schnell kam daher zum Schluss, dass die "neuen Formen des Lernens" eher einer sinnvollen Erweiterung des Bewährten dienen können, als die bisherigen Lernformen in Gänze abzulösen. Ebenso wie informelles Lernen das formelle Lernen ergänzt, so können sinnvoll eingesetzte Erweiterungen wie Social oder Mobile Learning den Lernerfolg im Rahmen didaktischer Konzepte unterstützen und fördern.

Erfahrungsberichte und Themen-Diskussionen im World Café Format rund um die aktuellen Mobile Themen von HTML5 über Apps bis Responsive Design rundeten die Fachveranstaltung mit fundierten Informationen ab.