Individueller Zuschnitt: Arbeitseinsatz je nach Lebensphase
Stuttgart, März 2015 - Die Erwartungen an den Arbeitsplatz sind eng mit der Lebenssituation eines Arbeitnehmers verknüpft: Wer familiär gefordert ist oder kurz vorm Rentenalter steht, hat andere Bedürfnisse als jemand, der sich gerade voll und ganz dem Beruf widmen kann. Mit einer lebensphasenorientierten Personalpolitik schaffen Unternehmen Angebote und Gestaltungsspielräume für jede Lebens- und Berufsphase. Wie das gelingt, erfahren die Besucher der Corporate Health Convention beim 2. Demografietag des Demographie Netzwerk e.-‰V. (ddn) am 19. Mai 2015 in Stuttgart.
Ob alternsgerechte Schichtarbeit, Bogenkarrieren oder Lebensarbeitszeitkonten – Unternehmen, die betriebliche Instrumente optimal mit der jeweiligen Lebens- und Berufsphase der Beschäftigten verzahnen, gewinnen gleich in mehrfacher Hinsicht: Mitarbeiter können ihre Potenziale bis zum Renteneintritt besser entfalten, sie fühlen sich stärker mit dem Unternehmen verbunden und der Krankenstand sinkt. Zum 2. Demografietag auf der Corporate Health Convention führt das Demographie Netzwerk e. V. (ddn) am Dienstag, 19. Mai, maßgebliche Experten zum Thema lebensphasenorientiertes Demografie-Management zusammen. In einem Keynote-Vortrag sowie Fachreferaten und Gesprächsrunden kommen konkrete Instrumente und ihre Wirkungsweise zur Sprache.
Betriebliche Ziele und Mitarbeiterbedürfnisse im Einklang
In seinem Keynote-Vortrag "Lebensphasenorientiertes Demografie-Management – mit Weitblick Werte schaffen" veranschaulicht der ddn-Vorstandsvorsitzende Rudolf Kast anhand praktischer Beispiele, wie eine lebensphasenorientierte Personalpolitik umgesetzt werden kann und welche positiven Resultate sich damit erzielen lassen. Mit einer lebensphasenorientierten Personalpolitik sind Unternehmen besser für die Herausforderungen des demografischen Wandels gerüstet. Ziel ist, die Mitarbeiter in jeder Lebens- und Berufsphase so zu fördern und zu unterstützen, dass sie bis zum gesetzlichen Rentenalter gesund, produktiv, zufrieden und motiviert ihrer jeweiligen beruflichen Funktion nachgehen können.
Schichtarbeit: Schonender Umgang mit dem Biorhythmus
Eine wachsende Herausforderung in alternden Belegschaften stellt die Schichtarbeit dar. Das Problem: Beschäftigte müssen phasenweise nachts Leistungen erbringen, wenn ihr Körper eigentlich auf Schlaf eingestellt ist. Während jüngere Menschen den Wechsel zwischen erzwungener Nachtaktivität und normalem Tagesrhythmus relativ gut verkraften, verliert die innere Uhr mit dem Alter an Flexibilität. Wie Schichtarbeit auch für ältere oder weniger belastbare Arbeitnehmer machbar ist, erläutert Dr. Christine Watrinet, Leiterin des ddn-Regionalnetzwerks Stuttgart, in ihrem Vortrag "Alternsgerechte Schichtarbeit - mehr Produktivität und Flexibilität durch Mitarbeiterorientierung".
Möglichkeiten ausloten: Generationengerechte Führung
Die "Möglichkeiten und Grenzen generationengerechter Führung" erörtert im Anschluss Bengt Krauß, Leiter des ddn-Arbeitskreises "Führung und Unternehmenskultur". Die Akzeptanz dafür, neue Wege einzuschlagen, sei nur ein erster Schritt, gibt der Experte zu bedenken. Personalverantwortliche müssten zudem geeignete Voraussetzungen für gute Führung schaffen. Nur wenn ihnen dies gelinge, könnten die Betriebe den aktuellen Ansprüchen an den Arbeitsplatz tatsächlich gerecht werden. Bengt Krauß untermauert seine These mit den wichtigsten Ergebnissen der Kulturstudie "Gute Führung" und verdeutlicht, wie Führung generationengerecht gestaltet werden kann.
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