Erfahrungsbericht

ELearning als Mittel für Compliance

München, Juli 2015 - (von Guy Fischer, Fischer, Knoblauch & Co) Nach leidvollen Erfahrungen mit hohen Bußgeldern und Rufschädigung haben große Unternehmen Compliance-Schulungen an eine sehr hohe Stelle auf ihrer Prioritätenliste gerückt. Unternehmen stehen in der Beweisschuld, was die Compliance-Schulung ihrer Mitarbeiter angeht. Doch wie können neue Mitarbeiter möglichst zeitnah geschult werden? Wie sollen Mitarbeiter rund um den Globus erreicht werden? Und wie können Unternehmen beweisen, dass sie ihre Mitarbeiter ausreichend informiert haben?

ELearning bietet hier eine komfortable und zugleich sichere Lösung, die mehrere Vorteile gegenüber Präsenztraining aufweist. Vor allem weltweit agierende Unternehmen, die an mehreren Standorten vertreten sind, profitieren von eLearning. Das Training kann in mehreren Sprachen produziert werden und gewährleistet somit, dass alle Mitarbeiter über den gleichen Wissensstand verfügen.

Außerdem können neue Mitarbeiter mittels eLearning direkt in der Einarbeitungsphase geschult werden. Einzelne, kostspielige Face-to-Face-Schulungen, für die erst ein passender Termin gefunden werden muss, entfallen dadurch. Als Entlastung des Unternehmens kann ein umfassender Abschlusstest im Fall der Fälle beweisen, dass alle Mitarbeiter geschult worden sind. Hier wird auch auf die Probe gestellt, ob die Inhalte tatsächlich verstanden wurden oder ob ein Mitarbeiter das Training nur kurz "durchgeklickt" hat. Der Lernstand einzelner Mitarbeiter kann dabei überprüft werden. Sogar die Verweildauer auf einzelnen Seiten kann, wenn gewollt, nachvollzogen werden.

Im Detail liegt leider oft die Tücke

Wie oft war ich schon beim Kunden und hatte mit der verbrannten Erde, die Compliance eLearnings  hinterlassen haben, zu kämpfen. Diese Trainings folgten der Logik, dass die Mitarbeiter sie durcharbeiten müssen, ohne sich darum zu kümmern, ob der Stoff lernerfreundlich aufbereitet ist:  ausführliche, langatmige Textseiten, oft monoton vertont (wenn überhaupt), und von der Grafik her im Stil der Neunziger Jahre. Ist ein derartiges eLearning das erste eLearning in einer Firma, - was oft der Fall ist -, verbinden die Mitarbeiter künftig mit dem Begriff "eLearning" je nach Frustrationstoleranz etwas, das zwischen Qual und Langeweile oszilliert.

Natürlich muss das nicht sein. Auch Compliance-Trainings können interessant und sogar unterhaltend sein – man muss sich nur bei der Konzeption und Produktion an dieselben Regeln halten wie sonst auch: ein Drehbuch mit durchdachter Storyline, im Detail auch ruhig mal überraschend, vielfältiger Medieneinsatz, viele Interaktionen. So kann ein Compliance eLearning durchaus für den Lernenden eine positive Erfahrung sein.

Wichtig ist es dabei auch, mit den Beispielen aus dem eLearning nah an den echten Arbeitsgegebenheiten zu sein, damit dem Lernenden auch transparent ist, dass es für ihn ist und dass seine Arbeitswelt gemeint ist. Mit Standard eLearnings, bei denen gerade mal das Logo angepasst ist, ist hier wenig zu erreichen.

Richtig konzipiert, richtig erstellt und gut eingeführt (das Versenden eines Links mit der Aufforderung, das Thema zu bearbeiten, ist nicht gerade eine tolle Einführung…) sind eLearnings zum Thema Compliance nicht nur für die Unternehmung sinnvoll, sondern auch für den Einzelnen eine gute Sache.