6. Professional Learning Executive Forum in Bonn
Bonn, Oktober 2015 - Beim Professional Learning Executive Forum im Kameha Grand Bonn kamen zum sechsten Mal Vertreter internationaler Konzerne und Organisationen zusammen, um sich über aktuelle Trends in der betrieblichen Bildung zu informieren und auszutauschen. Die Tagung beleuchtete Ansätze, wie Unternehmen durch eigene Akademien Mitarbeitern gezielt Fachwissen und Fertigkeiten für ihre Funktionen vermitteln, um den Unternehmenserfolg zu steigern.
Wie Evonik seit 2012 sukzessive Akademien für die Bereiche Marketing, Vertrieb und Kundenservice aufbaut, erfuhren die Tagungsteilnehmer in der Eröffnungs-Keynote von Dr. Michael Frey, Head of Commercial Excellence bei Marketing & Sales Excellence (MSE). Strukturierte Schulungen, Mitarbeit in Projekten, Onlinematerialien für das Selbststudium und ein Expertennetzwerk zählen unter anderem zu den Bausteinen der "School of Marketing" des Unternehmens für Spezialchemie, die den Mitarbeitern – zum Großteil Chemiker und Ingenieure – Marketing-Know-how vermittelt.
Drei Niveaustufen führen von den Grundlagen bis zur Perfektion von Methoden, Konzepten und Instrumenten. Dafür sei das vorhandene Marketingwissen evaluiert und mithilfe einer Unternehmensberatung aus den verschiedenen Segmenten zusammengetragen worden. Für alle, die im Unternehmen Marketingaufgaben übernehmen, sei die Teilnahme an Programmen der Akademie verpflichtend, erklärte Frey. In Zusammenarbeit mit einem akademischen Partner erhielten die Schulungsteilnehmer zudem nach bestandenen Prüfungen Zertifikate.
Nach dem Keynote-Vortrag konnten die Teilnehmer des Professional Learning Executive Forum ihre Fragestellungen und Erfahrungen in einer Fishbowl-Diskussion einbringen: Verantwortet HR oder die jeweilige Funktion die Akademie? Wie lassen sich Silodenken und unterschiedliche Schulungsportale vermeiden, die Nutzer nicht nachvollziehen können? Welche Vor- und Nachteile haben externe und interne Experten als Trainer? Worauf kommt es wirklich an: die Qualität der Inhalte, eine ansprechende Aufbereitung oder eine leichte Auffindbarkeit der Inhalte? Und wie verändert sich das Lernen mit dem Einzug der Millennials in die Unternehmen? Diese und weitere konkrete Fragen wurden auch in den nachfolgenden Workshops von den Tagungsteilnehmern engagiert diskutiert und es fand ein reger Austausch an Erfahrungen statt.
Positives Fazit der Organisatoren
"Im Executive Forum wurde deutlich, dass funktionale Akademien wegen ihrer Relevanz für die Mitarbeiter eine hohe Akzeptanz haben", resümierte Norbert Büning, Director Consulting Services von der Cisco Systems GmbH, der die Workshops der Tagung moderierte. Die wichtigste Herausforderung sei es, betriebliches Lernen möglichst effektiv und effizient zu organisieren, erklärte Tim Good, Accenture Strategy Talent and Organization (T&O) und Human Capital Management Solutions (HCMS) Lead. "Das Executive Forum bot leitenden Bildungsverantwortlichen aus Unternehmen eine Plattform, um sich offen über Ideen und konkrete Lösungsansätze auszutauschen." Accenture war gemeinsam mit SAP als Sponsor und bei den verschiedenen interaktiven Workshops der Veranstaltung aktiv.
Die Antwort auf die Frage, wie in Zeiten der Digitalisierung eine neue Lernkultur geschaffen werden könne, liege in der Ergänzung formellen Lernens durch selbstgesteuertes, sozial vernetztes und situatives Lernen, erklärte Marek Büttel, VP und Head of Sales (Education) SAP. Bildungsexperten müssten diese Transformation vorantreiben, um nicht davon überrollt zu werden. Dabei seien technische Tools zwar wichtige Werkzeuge, am wichtigsten sei es aber, ein Umfeld zu schaffen, das Mitarbeitende zum Lernen motiviere.
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