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Groß durch eLearning

Freiburg, November 2005 - (von Anja Janus) Wie ein kleiner Fachbereich durch eLearning größer wird, zeigt das Netzwerk Skandinavistik. Die Universitäten Basel, Freiburg, Straßburg und Tübingen haben sich zusammengeschlossen, um ihr Lehrangebot durch Videokonferenzen und webbasierte Kurse zu erweitern und ihre Kompetenzen zu bündeln.




Generell können die Studierenden alle Kurse und Vorlesungen der vier Universitäten belegen und per eLearning oder Videokonferenz daran teilnehmen. Dank Bologna, der Umstellung auf europaweit gültige Bachelor- und Masterstudiengänge, und dem europäischen Creditpoint-System ist dies sogar länderübergreifend möglich.


Aktuell bietet das Netzwerk eine Ringvorlesung an, die jeden Montag in die Videokonferenzräume der Rechenzentren der Unis, Freiburg, Straßburg und Tübingen übertragen wird.

Großes Fach mit kleinen Instituten


Skandinavistik ist inhaltlich ein recht großes Fachgebiet. Es umfasst mit Dänemark, Norwegen, Schweden, Island und den Färöern fünf Nationalsprachen, -literaturen und -kulturen von den schriftlichen Anfängen bis zur Gegenwart. Doch personell ist der Fachbereich klein. An derzeit 15 Universitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es im Fach Skandinavistik circa 2.500 Studierende, an manchen Instituten nur einen halben Professor, rechnerisch gesehen. Die Universität Basel hat beispielsweise 50 Skandinavisten, eine halbe Professur sowie 1,2 Lektorenstellen.

Kostenloser Austausch von technischen Ressourcen


Die Idee zur Bildung eines Netzwerkes entstand 2003, im Wintersemester 2004 wurde der Kooperationsvertrag unterschrieben. Die beteiligten Hochschulen verpflichten sich darin, ihre Ressourcen kostenfrei den Partnern zur Verfügung zu stellen, unter anderem Lehr- und Lernplattformen und Materialien. Gastlehraufträge laufen im Rahmen eines Dozentenaustauschs und sind honorarfrei. Die Anschubfinanzierung hat die Universität Freiburg im Rahmen der Europäischen Konföderation der Oberrheinischen Universitäten (EUCOR) übernommen. In EUCOR-Verbund sind alle Netzwerk-Universitäten vertreten, außer Tübingen.

Das Netzwerk trifft sich regelmäßig, unter anderem zu Curricula- und Doktoranden-Workshops. Mittlerweile gibt es eigens für das Netzwerk konzipierte Blended Learning Seminare, bisher vor allem für den Masterstudiengang. Ähnliche Seminare sind jedoch auch für die Bachelor-Stufe und das Doktoranden-Programm geplant.