eLearning-Markt Österreich
Wien, November 2005 - (Von Arndt Bubenzer, common sense eLearning & training consultancy) Die österreichischen eLearning-Spezialisten atmen auf: die Entwicklung des Marktes für mediengestützte Aus- und Weiterbildung hat sich seit dem Durchschreiten einer Talsohle Mitte/Ende 2004 stabilisiert, die Indexwerte für eLearning-Umsätze steigen wieder an.
Ungeachtet dieses Silberstreifs sind die österreichischen eLearning-Anbieter unter intensivem Druck. Ihr Markt ist interessant - liegt doch Österreich im Readiness-Ranking für betriebliches eLearning auf Platz 15 (vor Deutschland, Platz 17 von 60 untersuchten Volkswirtschaften). Die IT-Ausstattung von Bildungseinrichtungen ist so gut wie in kaum einem anderen europäischen Land. Die Versorgung der Bevölkerung mit Internet-Anschlüssen ist mit 60 Prozent überdurchschnittlich. Und: eLearning ist in Hoch- und Fachhochschulen fast schon Alltag.
Diese gute Ausgangssituation führt dazu, dass eLearning-Projekte in Österreich auch von deutschen und Schweizer Anbietern intensiv akquiriert werden. Nun ist aber der nationale Markt kaum groß genug für die ca. 30 österreichischen Anbieter. Entsprechend weichen einige von ihnen wiederum nach Deutschland und auf die Märkte der östlichen Nachbarländer aus.
Dabei ist die Anbieter-Struktur überschaubar: die meisten österreichischen eLearning-Unternehmen sind klein. Nur wenige sind international aufgestellt. Verbreitet werden fremd produzierte Software, Rack-Contents oder LMS-Services vertrieben. Komplexe Eigenentwicklungen (LMS/LCMS oder Autorensysteme) sind - abgesehen von einigen marktbekannten Produkten - eher die Ausnahme. Die Stärke der meisten österreichischen eLearning-Unternehmen liegt in ihrem Potenzial zur individualisierten Produktentwicklung.
Diese kurze Analyse zeigt, dass der österreichische eLearning-Markt nicht isoliert, sondern Teil eines lebhaften deutsch-sprachigen Wettbewerbs ist, in dem sich österreichische eLearning-Unternehmen zukünftig noch stärker spezialisieren bzw. geschickt Marktnischen besetzen müssen, um im überregionalen Wettbewerb bestehen zu können.
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