Eingesetzt beim Deutschen Chirurgentag
Tubize/München, Dezember 2005 - Die Chirurgische Klinik und Poliklinik Innenstadt der Ludwig-Maximilians-Universität München, Direktor Prof. Wolf Mutschler, Projektleitung Dr. Alexander Euteneier, hat ein neues Wissensportal für Chirurgen entwickelt, um die webbasierte Fort- und Weiterbildung im operativen Bereich zu etablieren und zu verbessern.
Das neue eLearning-System eignet sich insbesondere für Blended Learning, eine Methode in der beruflichen Fort- und Weiterbildung, bei der Präsenzveranstaltungen durch Online-Lernmodule ergänzt werden. Durch diese Kombination soll das Niveau der Präsenzveranstaltungen gehoben, der Lerneffekt gesteigert und die Abwesenheitszeiten vom Arbeitsplatz reduziert werden.
Wie Blended Learning in der Praxis funktionieren kann, hat die Akademie für chirurgische Weiterbildung und praktische Fortbildung des BDC (Bund Deutscher Chirurgen) mit dem Einsatz der neuen Lernplattform für den Deutschen Chirurgentag gezeigt. Besucher des Deutschen Chirurgentags konnten ausgewählte Präsenzveranstaltungen durch Online-Learning-Module vorab inhaltlich vorbereiten.
Auf den Internetseiten des Wissensportals cme-chirurgie waren dazu drei Online-Kurse mit multimedialen curricular aufbereiteten Lernmaterialien zu den Themen "Unterarm- und Ellenbogenverletzungen", "Schulterchirurgie" und "Schockraummanagement" abrufbar. Jeder Online-Kurs wurde von einem Experten begleitet, der als Tutor zu festen Terminen bereits vor dem Chirurgentag im eLearning-System für Fragen und Diskussionen zur Verfügung stand. Die Teilnehmer konnten sich online selbst testen und am Ende des Kurses ein Zertifikat mit entsprechenden cme-Punkten erwerben.
Damit erhielten die Seminarteilnehmer bereits vor den einzelnen Sitzungen die Möglichkeit, sich intensiv mit speziellen eLearning-Inhalten zu beschäftigen und sich auf die Veranstaltung vorzubereiten. Das führte zu homogeneren Teilnehmergruppen und damit zu effizienteren Präsenzveranstaltungen.
Die vorgelagerten Online-Tests zeigten den Teilnehmern auf, wo sie noch Wissenslücken hatten und was sie sich bis Seminarbeginn noch aneignen mussten. Referenten und Seminarleiter lernten die Kursteilnehmer schon vor der Veranstaltung kennen und konnten gezielt auf die Interessen und den Wissensstand des Auditoriums eingehen.
Neben den Online-Kursen zum Deutschen Chirurgentag bietet cme-chirurgie auf seinem Lernportal weitere multimediale Kurse für Chirurgen, einen Studentenkurs mit 30 unfallchirurgischen Fällen sowie verschiedenen Prüfungsszenarien aus dem Fragenpool von 2.300 Fragen an. Es fand außerdem ein vierwöchiger Online-Kurs der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) zum Thema "Polytraumamanagement im interaktiven Lernprozess" mit begleitender Präsenzveranstaltung auf dem Unfallchirurgenkongress in Berlin und mit einer Online-Abschlussprüfung.
Seit 1. Januar 2004 ist der Nachweis einer fachlichen Fortbildung und in diesem Zusammenhang der Erwerb von cme-Punkten verpflichtend (SGB V-E §95d). Kassenärzte sind verpflichtet worden, alle fünf Jahre eine Fortbildung in ihrem Fachgebiet nachzuweisen. Kommt der Arzt/Ärztin dieser Pflicht nicht nach, erfolgen empfindliche Honorarkürzungen. Durch die gesetzlichen Auflagen entsteht eine große Nachfrage an qualifizierten und kostengünstigen Fortbildungsveranstaltungen. Bildungsanbietern stellt cme-chirurgie die notwendige Infrastruktur zur Verfügung, die zur komfortablen Erstellung von webbasierten Lernmodulen, Tests und Prüfungen benötigt wird.
Für die Online-Fragebögen wurde die von der Berliner Telerat GmbH vertriebene Software Perception von Questionmark über eine Schnittstelle in das Lernportal Clix integriert. Die Inhalte werden über das Wissenschafts- und Forschungsnetz (Backbone des Internets) den Teilnehmern zur Verfügung gestellt und erlaubt somit Datenbandbreiten geeignet für Videostreaming und Virtual Classroom-Konferenzen.
Es wurde ein Fragenpool von 2.300 Fragen zusammengestellt, aus welchem sich mit Hilfe der Software Perception multimediale Tests und Prüfungen mit geringem Aufwand flexibel erstellen, per Intranet oder Internet publizieren, verwalten, in Echtzeit auswerten und in einer Datenbank abspeichern lassen. Neben reinen Prüfungsfragen können auch offen zugängliche Fragen für Bedarfsuntersuchungen und Akzeptanz erhoben und mit entsprechenden Auswertungsmethoden analysiert werden. Für die Darstellung chirurgischer Fragestellungen eignen sich insbesondere die multimedialen Fragetypen wie anklickbare Grafiken, Drag and Drop-Aufgaben und die Einbindung von Flash-Animationen.
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