Interkulturell

Berlin-Polnischer Diwan

Berlin, April 2006 - Neuland im Bereich interkulturelle Beratung und Training betritt die Structura GbR mit dem Projekt "Berlin-Polnischer Diwan - den Geschäftspartner verstehen". Kooperierenden deutschen und polnischen Geschäftspartnern wird eine geschützte Kommunikationsumgebung sowie Inhalte und begleitende Beratung online zur Verfügung gestellt.



Das soll den jeweiligen Mitarbeitern helfen interkulturelle Hürden und Missverständnisse zu überwinden. Denn oft scheitern die grenzübergreifenden Kontakte genau daran. Es kann z.B. sein, dass ein deutscher Partner, der an einem Geschäftskontakt sehr interessiert ist, einen schriftlichen Vorvertrag an seinen polnischen Partner sendet. Dieses eher formale Medium löst auf polnischer Seite evtl. Misstrauen aus, da der polnische Partner eher ein Telefonat oder die Einladung zu einem persönlichen Treffen erwartet hätte, um den Kontakt zu festigen.

"Unser Projekt 'Berlin-Polnischer Diwan - Geschäftspartner besser verstehen!' wird Mitarbeiter darin unterstützen alle interkulturellen Schwierigkeiten zu meistern. Dies soll direkt im Geschäftsprozess und vorwiegend via Internet geschehen. Mit Hilfe einer Lern- und Kommunikationsplattform können konkrete Fragen geklärt und damit Unsicherheiten abgebaut werden", erklärt Projektleiter Christian Lippmann.

Weil insbesondere der Mittelstand pragmatische Lösungen braucht, soll auf der Plattform schnell auf drei Ebenen Hilfe angeboten werden: Zum einen wird Faktenwissen gesammelt und übersichtlich aufbereitet. Das soll den fixen Zugang zu Experten und deren Wissen gewährleisten. Zum Zweiten soll interkulturelle Kompetenz mit Hilfe von Lernmodulen vermittelt werden. Structura setzt dabei auf Videos, die mit einem Unternehmenstheater aufgenommen werden. Auf der dritten Ebene werden Mini-Sprachkurse mit den wichtigsten Vokabeln und Aussprachehilfen zur Verfügung stehen.

"Sprachmuster und Floskeln für die ersten Begegnungen in der jeweils anderen Landessprache können gelernt werden. Darüber hinaus bekommen beide Seiten mittels Lernmodule eine Einführung in die jeweiligen kulturellen Unterschiede, damit 'Fettnäpfchen' schon am Anfang der Geschäftsbeziehung umgangen werden können", so Lippmann. Als gemeinsame Sprachbasis können beide Partner, soweit sie bereits Englisch als Basissprache der Verständigung nutzen, für ihre spezifischen Abstimmungen kurze internetbasierte Lerneinheiten in Englisch zur Verfügung gestellt bekommen.

Will ein deutsches Unternehmen mit einem polnischen Lieferanten verhandeln, erhalten beide Partner eine gemeinsame internetbasierte Englischschulung im Vorfeld der Abstimmungsprozesse. Die Absprachen selbst könnten im Rahmen eines Online-Chats erfolgen, wobei externe Sprachlehrer oder Experten für den interkulturellen Dialog die Verständigung unterstützen.

Nach und nach sollen weitere Dienste und Informationen (zu Rechts- oder Steuerfragen o.ä.). in die Plattform integriert werden, so dass für beide Seite immer dann schnelle Hilfe zur Verfügung steht, wenn sie gebraucht wird. Die ersten Lernprogramme werden laut Lippmann im Sommer fertig sein.

Das Projekt wird bis September 2006 von der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen und mit EFRE-Mitteln der EU gefördert. Kooperationspartner sind das Softwarehaus Condat und der Sprachenverlag Cornelsen. Auf polnischer Seite arbeitet Structura mit der Industrie und Handelskammer zusammen. Die Teilnahme ist kostenlos! Wer Interesse hat, kann sich zusammen mit seinem polnischen Geschäftspartner für die Teilnahme am Projekt bewerben.

Interkulturelle Kompetenz für Polen erwerben kann man auch über einen eLearning-Kurs der IHI Zittau - Studiengang Betriebswirtschaftslehre. Das Programm hilft, Polen und seine Menschen besser zu verstehen.