Fernlerner: 25- bis 30-Jährige sind die Hauptzielgruppe
Hamburg, September 2006 - Im Jahr 2005 bildeten sich 305.230 Menschen in Deutschland per Fernlernen weiter. Damit verzeichnete die Branche ein Plus von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Laut Fernunterrichtsstatistik belegten erstmals mehr Frauen als Männer staatlich zugelassene Fernlehrgänge oder eLearning-Kurse.
Die Statistik, die jährlich im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und mit Unterstützung des Forum DistancE-Learning vom Statistischen Bundesamt in einer freiwilligen Befragung der Anbieter erhoben wird, weist ferner aus, dass die Gruppe der 25- bis 30-Jährigen besonders stark gewachsen ist.
Die 20- bis 30-Jährigen machen mit 43 Prozent die größte Gruppe der Fernlerner aus. 32 Prozent sind zwischen 30 und 40. Einen Anstieg verzeichnet seit Jahren die Gruppe der über 40-Jährigen, die jetzt bereits bei 20 Prozent liegt. Fast fünf Prozent sind älter als 50 Jahre. Nur vier Prozent der Fernlerner sind unter 20 Jahre alt.
Bis zum Alter von 25 wird Fernlernen vor allem für den Wunsch-Schulabschluss - ob Haupt-, Realschulabschluss oder (Fach-)Abitur - auf dem Zweiten Bildungsweg genutzt (41 % der unter 25-Jährigen). Ab 25 laufen dann die kaufmännischen Lehrgänge der Schuldbildung den Rang ab. In der Altersgruppe zwischen 30 und 50 ist Wirtschaft das mit Abstand beliebteste Themenfeld (30 %). Außerdem belegen Fernlerner im Alter von 30 bis 50 gerne Lehrgänge rund um Kreativität und Gesundheit (15 %).
Auffällig ist, dass bei Fernlernern in den 40ern die Themen Psychologie und Pädagogik besonders gefragt sind (14 %). Ein Erklärungsansatz von Verbandspräsident Dr. Kurz: "In diesem Alter steigt der Wunsch nach einem Berufswechsel; hier verhilft die deutlich wachsende Anzahl an qualifizierten Fernlehrgängen in diesem Themenfeld zu neuen Perspektiven im Bereich Coaching und psychologische Beratung." Die über 50-Jährigen nutzen Fernlernen wiederum verstärkt für die kreative Freizeitgestaltung (28 %) und um Fremdsprachen zu lernen (24 %).
Insgesamt rangieren neben Wirtschaftsthemen (25%) die Vorbereitung auf Schulabschlüsse (18%) sowie Lehrgänge rund um Gesundheit und Kreativität (14%) ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Mit einem Plus von 30% den größten Zuwachs verzeichneten Fernhochschulen, an denen 62.891 Studierende eingeschrieben waren. Die Zahl der firmeninternen Fernlerner, die sich im Rahmen betrieblicher Maßnahmen weiterbildeten, sank hingegen um neun Prozent auf 24.731 Arbeitnehmer.
Im vergangenen Jahr konnten Fernlern-Interessierte zwischen 2.104 staatlich zugelassenen Fernlehrgängen von 344 verschiedenen Anbietern wählen. 65 Prozent davon sind als eLearning-Angebote klassifiziert. Fast alle Anbieter unterstützen ihre Lehrgänge mittlerweile elektronisch.
Der Marktanteil der im Forum DistancE-Learning organisierten Anbieter wächst dabei beständig. Aktuell sind 85 Prozent der Fernlernenden in Deutschland bei einem Mitgliedsinstitut eingeschrieben. Der Fachverband setzt sich seit fast vier Jahrzehnten für hohe Qualitätsstandards im DistancE-Learning ein.
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