HELP2LEARN versorgt kranken Schüler mit live eLearning
Zusmarshausen, September 2006 - Was geschieht, wenn Schüler aufgrund einer schwerwiegenden Krankheit längere Zeit nicht zur Schule gehen können? Wenn Unterricht live aus dem Klassenzimmer kommt und kranke Schüler daran aktiv teilnehmen können, ist das eine große Hilfe. Ein eLearning-Profi und ein Soft- und Hardwarespezialist zeigen im Pilotprojekt HELP2LEARN wie es geht.
Der neun-jährige Dominik, Schüler der 4. Klasse an der Grund- und Teilhauptschule Ziemetshausen (Landkreis Günzburg), leidet an einer schweren genetisch bedingten Hautkrankheit, der sogenannten Epidermolysis Bullosa. Oft kann er wochenlang nicht zur Schule kommen.
Sein Lehrer Jürgen Schlieszeit ergriff die Initiative. Vor seinem Lehrerjob arbeitet er 18 Jahre als eLearning-Berater. Er nutzte seine früheren Kontakte zur Wirtschaft und konnte eine Vielzahl von Sponsoren für Hard- und Software sowie finanzielle Unterstützung gewinnen, um Dominik mit Hilfe von eLearning live aus dem Klassenzimmer Zuhause zu unterrichten.
Zusammen mit dem IT-Spezialisten Christian Leger wurde die Technik installiert. Mit Hilfe einer digitalen Tafel, eines Beamers, Funkmikros, drei Notebooks, zwei Fax-
Druckern, drei im Klassenzimmer installierten Webcams, zwei digitalen Tableaus und
einer DSL-Leitung beim Schüler und aus dem Klassenzimmer heraus, kann Dominik den Unterricht live verfolgen und sich auch unmittelbar einbringen.
Er sieht dabei via Video Lehrer und Schüler, bekommt das Tafelbild auf den heimischen Notebook eingeblendet und ist sogar in der Lage, selbst auf der digitalen Tafel im Klassenzimmer von Zuhause aus zu agieren. Er kann sich per Video im Klassenzimmer einblenden, von Schülern und Lehrer angesprochen werden und bekommt die Arbeitsmaterialien direkt gefaxt.
Das Vorhaben ist zunächst für ein Jahr angelegt. Sobald dieses Pilotprojekt richtig
läuft, könnte sich Jürgen Schlieszeit vorstellen, dass auch andere Schüler via live eLearning zentral aus seinem oder einem anderen Klassenzimmer heraus unterrichtet werden könnten - und dies unabhängig vom Bundesland und Lehrplan.
"Ich möchte mit diesem Projekt kranken und behinderten Schülern helfen, aber auch andere Lehrer dazu bewegen, mit Hilfe der Neuen Medien neue pädagogische Wege zu gehen", so Schließzeit. Erste Anfragen von Schulen, aber auch von Verlagen gibt es bereits. Wer mehr erfahren möchte: Jürgen Schlieszeit stellt das Projekt auf der Aktionsbühne "Education Area" auf der Systems vor. Mittwoch, 25.10.2006, 13.45 - 14.15 Uhr, Halle A2, Stand 502.
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