EU-Lingua-Projekt

DaF per Online-Telenovela

Jena, Oktober 2006 - "Was ist los in Hauptstraße 117?" Hinter dieser Frage verbirgt sich ein Deutsch-Kurs, für den sich international angesehene Künstler und Wissenschaftler zusammengetan haben, um einen Sprachkurs zu erstellen, mit dem sie selbst gern lernen würden.




Aus dem EU-Lingua-Projekt Telenovela für den Deutschunterricht hat sich in jahrelanger Forschungs- und Lehrwerkentwicklungsarbeit in Kooperation mit der Universität Genua, der De Montfort University Leicester, der Friedrich-Schiller-Universität Jena u. a. ein kombinierter online-offline Kurs für Anfänger entwickelt.

Das Herzstück des Kurses ist eine sozialrealistische Soap für Nullanfänger nach dem Vorbild der Lindenstraße bzw. der englischen Coronation Street - allerdings eine mit wahren Geschichten und echten Darstellern. Dieses Filmmaterial hatte sozusagen als Rahmenprogramm zum universitären Präsenzunterricht in Genua zu überraschenden Leistungssteigerungen geführt. Der Film erzählt von Leidenschaften und Hoffnungen, Problemen und Chancen der Menschen im Deutschland zu Zeiten der Globalisierung.

Nun liegt das Material als Selbstlernkurs vor: Den narrativen Zusammenhalt bildet das Filmmaterial, das als DVD lieferbar ist. Das gesamte Begleitmaterial steht - kostenfrei - in einer Kombination aus Online-Übungen und Download-Material zurzeit in einer englischen und einer italienischen Sprachfassungen im Netz zur Verfügung. Dazu gehören hunderte von gestreamten Video- und Audio-Dateien, die in den narrativen Kontext eingearbeitet sind und die Grundstufe A1-A2 nach dem Europäischen Referenzrahmen abdecken.

Unter motivationalen Aspekten liefert der Kurs mit seinem Story-Telling-Ansatz, der sich gleichzeitig für landeskundliche Relevanz, Authentizität und Aktualität verbürgt, neue Impulse. Und er bietet auch für Multimedia-Anwendungen spezifische neue Übungstypen an, die mit mentalen Techniken arbeiten und dabei tatsächlich erreichen, was lange als unerfüllbares Desiderat in der "Interaktion" Lerner - PC betrachtet wurde: nämlich die Aktivierung sämtlicher Sinne unter Berücksichtigung der Einzigartigkeit des lernenden Individuums.