Einlösung des Versprechens von eLearning
München, Februar 2007 - (von Ellen Wagner, Adobe Systems) ELearning erlangt in unserer Zeit neue Bedeutung als Lösung für Online-, Hybrid- und Synchronlernverfahren, die unabhängig von Standort, Uhrzeit oder Wahl des digitalen Empfangs-/Verteilungsgeräts sind. Dieses White Paper untersucht einige der Gründe, aus denen Einrichtungen und Unternehmen eLearning einsetzen, um die Lernenden zu motivieren und auf völlig neuartige Weise mit Ideen und Informationen vertraut zu machen.
Außerdem gibt das vorliegende Dokument einen Überblick über eine Reihe von Erfahrungen mit eLearning, in denen die empirischen Daten mehrerer Jahre zusammengefasst sind, um den Einsatz von Lerntechnologien und die kognitive Leistung näher zu beleuchten. Schließlich folgen praktische Vorschläge für digitale Lernprozesse, die bei den Lernenden Interesse wecken und Motivation erzeugen, sowie für Möglichkeiten zur aktiven Teilnahme.
Die Motivation für den Austausch von Ideen und Informationen
Wir sind eine zunehmend vernetzte globale Gemeinschaft mit unzähligen Ideen und Informationen, die wir untereinander austauschen wollen. Al Saracevic schrieb kürzlich in seiner Kolumne im San Francisco Chronicle vom 9. September 2006, dass weltweit mehr als 2,5 Milliarden vernetzte Mobiltelefone, Smartphones, digitale Kommunikationsgeräte und Computer im Einsatz sind. Der Computer Industry Almanac für 2006 berichtet, dass die Anzahl der Menschen, die das Internet nutzen (mit 3G, WiFi oder Cat 5), die Milliardengrenze bereits überschritten hat und dass bis zum Jahr 2011 zwei Milliarden Abonnenten erwartet werden.
You Tube teilte im Juni 2006 mit, dass jeden Tag 100 Millionen Videos heruntergeladen würden. Allein in Finnland wurden 2005 mehr als eine Milliarde Textmitteilungen ausgetauscht. Die Zahl der täglichen eMails, Textmitteilungen und Instant Messages (IM) nimmt exponentiell zu. Und das, so erinnert uns der Zukunftsforscher Wayne Hodgins, obwohl zurzeit nur schätzungsweise 13 % der Weltbevölkerung "online" sind. Allem Anschein nach stehen wir am Anfang einer allgegenwärtigen "Verbundenheit". Und je mehr wir miteinander verbunden sind, desto mehr wollen wir uns mit Ideen, Informationen und miteinander auf eine Weise beschäftigen, die noch vor wenigen Jahren unmöglich war.
In dieser vernetzten, immer aktiven Welt ist eLearning wichtiger als je zuvor. Diese Art des Lernens ist für jeden, der neue Fähigkeiten erlernen oder sich auf die Anforderungen eines neuen Arbeitsplatzes vorbereiten muss oder eine neue Karriere verfolgen will, die ideale Lösung, denn sie ermöglicht die Teilnahme an Schulungsprogrammen oder Kursen zum Erwerb eines Abschlusses unabhängig vom Standort und ohne Beeinträchtigung der beruflichen Tätigkeit.
eLearning macht die Hochschulen und Lernzentren der Unternehmen für mehr Menschen zugänglich und bietet den Lernenden verschiedene Möglichkeiten, um an Ausbildungsmaßnahmen, Schulungen und Programmen zur beruflichen Entwicklung teilzunehmen, da sie in hohem Maße von den Lernenden selbst bestimmt und gesteuert werden.
Beschreibung des eLearning-Markts
Nach Angaben der American Society for Training and Development nimmt der Anteil der Schulungen, die unter Verwendung technologischer Hilfsmittel, d. h. eLearning, durchgeführt werden, in der Aus- und Fortbildung stetig zu. Einem kürzlich von Learnframe veröffentlichten Bericht zufolge besitzt der Markt für Aus- und Fortbildung einen Wert von insgesamt $2 Milliarden.
Laut International Data Corporation (2006) wird die kumulierte jährliche Wachstumsrate für die verschiedenen Aus- und Fortbildungs-Marktsegmente mit 10-15 % beziffert. Da durch eLearning Kosten eingespart werden können und sich die Mitarbeiterproduktivität erhöht, läuft diese Form des Lernens den herkömmlichen Schulungsmethoden in Unternehmenssektoren wie Bank-, Finanz- und Versicherungswesen allmählich den Rang ab.
Regierungsinitiativen setzen eLearning und Schulungsunterstützung für Ersthelfer, für Personen, die mit der inneren Sicherheit befasst sind, und für Rettungskräfte ein. Aber es gibt noch zwei weitere Faktoren, die Regierungsmitarbeiter betreffen: die zunehmende Zahl der Online-Funktionen für Selbsthilfe sowie der zentralen Kundenservice-Zentren - Phänomene, die auch in der Telekommunikationsbranche und der pharmazeutischen Industrie zu beobachten sind.
Der Rückzug der geburtenstarken Jahrgänge aus dem Berufsleben zwingt Unternehmen aller Wirtschaftssektoren, aktiv nach Möglichkeiten zu suchen, Wissen und Erfahrung zu bewahren, bevor sie verloren gehen. Claire Schooley von Forrester Research (2006) schätzt, dass sich mehr als 45 % der Regierungsmitarbeiter und der Mitarbeiter in der pharmazeutischen Industrie in den kommenden fünf Jahren aus dem Berufsleben zurückziehen werden.
Im Zusammenhang mit einem speziellen vertikalen Markt, nämlich dem Ausbildungsmarkt, hieß es in einem kürzlich veröffentlichten Bericht von Datamonitor, dass der globale Lernmarkt für höhere Ausbildung bis zum Jahr 2008 mit einer gesunden, kumulierten jährlichen Wachstumsrate von 12 % einen Wert von $ 1.891 Millionen erreichen werde. Der jährliche Benchmark-Bericht über Online-Lernen des Sloan Consortium gibt an, dass gegenwärtig mehr als 90 % aller höheren Bildungseinrichtungen in den Vereinigten Staaten irgendeine Form von E?Learning anbieten. Die Zahl der Online-Einschreibungen nahm 2005 um mehr als 18 % zu, wohingegen für traditionelle Einschreibungen ein Anstieg von lediglich 4 % zu verzeichnen war (Allen und Seaman, 2005).
Die American Society for Training and Development (ASTD) schätzt, dass in den führenden Learning-Benchmark-Unternehmen bis zu 40 % der Schulungsmöglichkeiten über irgendeine Form von eLearning angeboten werden, wobei Online-Kurse die wichtigste Rolle spielen. Ein 2005 von Gartner veröffentlichter Bericht weist darauf hin, dass vielleicht nur ein Drittel des aktuellen eLearning-Markts Online-Kurse in diesem aufstrebenden Wirtschaftssektor aufweist, während sich ein weiteres Drittel auf flexible Lerninhalte wie Lernobjekte und Podcasts und das letzte Drittel auf mit eLearning verbundene Dienstleistungen, z. B. das Erstellen von Inhalten und die Integration von Plattformen, konzentriert.
"Virtuelle Klassenzimmer" sind verteilte Lernumgebungen, die sowohl synchrone Prozesse wie Vorlesungen, Seminare und eMentoring als auch digitale Online-Kurse und die Erstellung und Verteilung flexibler Lerninhalte nutzen können. Man geht davon aus, dass die Akzeptanz virtueller Klassenzimmer in allen vertikalen Märkten zunehmen wird, denn die Benutzerfreundlichkeit dieser Lernumgebungen sowie der Vorteil, Lernmanagement-Systeme (LMS) und/oder Lerninhalt-Management-Systeme (LCMS) für die Verwaltung vieler Komponenten zu implementieren, die mit virtuellen Lehr- und Schulungsaktivitäten verbunden sind, überzeugen immer mehr Menschen.
Die heutigen flexibleren Systeme für eLearning in Form von virtuellen Klassenzimmern schaffen eine immer größere Nachfrage nach Lerninhalten von kommerziellen Unternehmen und staatlichen Stellen. Attraktive Lernprogramme mit Simulationen oder Spielen sowie mobiles Lernen werden die zukünftige Nachfrage nach noch mehr und hochwertigeren digitalen Inhalten zusätzlich ankurbeln.
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