"Zukunft der Arbeit": Manager fordern mehr Innovation
Düsseldorf, Mai 2007 - Die Globalisierung verändert den Faktor Arbeit radikal. Damit Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben, sind Innovationen und Wissensmanagement gefragter denn je. Auch die Mobilität von Mitarbeitern, konstatierten die Teilnehmer des WebEx-Forums, wird immer wichtiger.
Um sich global behaupten zu können, müssen Unternehmen künftig immer bessere Produkte immer schneller auf den Markt bringen. "Vor diesem Hintergrund sind Unternehmen mehr denn je aufgefordert, eine Innovationskultur aufzubauen und Feuer für neue Lösungen zu entfachen, denn sonst wird es für Deutschland in Zukunft schwer, vorne mitzumischen", sagt Dr. Wilhelm Bauer, Institutsdirektor des Fraunhofer IAO (Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation) in Stuttgart und einer der Teilnehmer des WebEx-Forums "Zukunft der Arbeit", das am 15. Mai in München stattfand. "Gefragt ist hier vor allem mehr Risikobereitschaft", so Dr. Bauer.
Innovationen entstehen aber nicht nur in den Unternehmen selbst, sondern vor allem durch die enge Kommunikation mit Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern. Die Innovations-Basis bilden hierbei neue Informations- und Kommunikationstechnologien wie das Internet, breitbandige Internetzugänge oder Online-Collaboration-Lösungen: "Sie helfen, Wissen aufzubauen, vorhandenes Wissen verfügbar zu machen und es optimal einzusetzen", erklärt Bernhard Steinel, Senior Vice President System Service bei der Heidelberger Druckmaschinen AG in Heidelberg.
Dabei verlagert sich die Wissensvermittlung zunehmend ins Internet, weil der Workflow immer schneller wird und kaum mehr Zeit vorhanden ist, Mitarbeiter im Klassenzimmer zu schulen. "ELearning und Training-on-the-Job ersetzen daher vermehrt traditionelle Schulungen", so Steinel.
In Zukunft wird die Verbreitung entsprechender Technologien deshalb deutlich steigen, schätzt Bert van der Zwan, Vice President EMEA bei WebEx Communications, einem Anbieter von Lösungen für die Zusammenarbeit via Internet: "In zehn Jahren wird mindestens die Hälfte der Zusammenarbeit über das Web stattfinden, zumal nicht jedes Meeting von Angesicht zu Angesicht stattfinden muss."
Genauso wie Unternehmen ihre Organisationsstrukturen ändern müssen, wandelt sich auch das Anforderungsprofil von Arbeitnehmern. "Aufgrund der neuen, leistungsfähigeren Web-Technologien entsteht ein Echtzeit-Interaktionsprofil", prognostiziert Dr. Bauer. Bedeutet: "Arbeit wird mobil und Menschen können jederzeit und überall arbeiten." Flexiblere Arbeitsformen wie virtuelle Teams und Home Office sind so auf dem Vormarsch. Gerade der Dienstleistungssektor, der in hohem Maß kommunikative und teambezogene Fähigkeiten erfordert, ist prädestiniert für diese neuen Arbeitsformen.
Die ständige Verfügbarkeit und enge Vernetzung führen aber auch dazu, dass die Arbeitszeiten steigen und eine gesunde Balance zwischen Arbeit und Freizeit zunehmend schwieriger wird.
Harry Gatterer, Gründer der Lifestyle Foundation in Kufstein, die sich mit den Themen Lifestyle, Arbeitsorganisation, Mobilität und Personal Networking auseinandersetzt, fordert deshalb mehr Selbstverantwortung seitens der Arbeitnehmer: "Hier greift das Konzept des Menschen als Lebensunternehmer; er trägt die Verantwortung für sein Tun und entscheidet selbst, wann er genug gearbeitet hat." Auf der anderen Seite müssen Unternehmen beziehungsweise Manager Verantwortung für das Wohl ihrer Mitarbeiter übernehmen: "Sie haben dafür zu sorgen, dass Mitarbeiter leistungsfähig und gesund bleiben."
Da Menschen heute älter werden als in jeder vorherigen Generation, wird in Zukunft auch bis ins hohe Alter gearbeitet. Als Folge gibt es drei Arbeitsgenerationen: "Wir haben einerseits die 'Jungen', die Wissen aufsaugen und aus Erfahrungen lernen wollen und andererseits die 'Alten', die über Erfahrung und Wissen verfügen und so enorm zur Stabilität der Gesamtorganisation beitragen", erklärt Gatterer.
Zwischen Jung und Alt rangiert die so genannte Sandwich-Generation: "Sie bildet das Mittelfeld der Generationen und hat am meisten zu tun: Die Jobanforderungen steigen und das Management des Lebens wird immer aufwändiger." Die große Herausforderung ist die Verknüpfung dieser Generationen.
Dabei kommt dem Konzept "Lebenslanges Lernen" eine große Bedeutung zu. "Wer ständig lernt und mobil ist, ist leichter vermittelbar und auch länger belastbar", sagt Gatterer. Dabei ist laut Gatterer Kreativität die Basis aller Arbeit.
Das WebEx-Forum feierte mit der Diskussionsrunde "Zukunft der Arbeit" am 15. Mai in München seine Premiere. WebEx hat das Forum ins Leben gerufen, um eine Diskussionsplattform für gesellschaftlich relevante Themen und Trends zu bieten. Es richtet sich an Entscheidungsträger, Meinungsmacher und Pressevertreter.
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