IDM und ITIL als serviceorientierte Basisinfrastrukturen
Hamburg, Juni 2007 - (von Stefanie Winklmeier, MMKH) Nicht nur die Organisationsstrukturen, auch die IT-Landschaften der deutschen Hochschulen sind heutzutage Modernisierungsprozessen unterworfen. Stehen Studierende in den ersten Semestern zumeist Schlange, um die unterschiedlichen Zugriffsberechtigungen für Rechnerräume, eMail-Adresse(n) und eLearning-System(e) zu erhalten, soll dies künftig mit so genannten Identity Management Systemen der Vergangenheit angehören.
Eine Zugangsberechtigung für alle an der Hochschule angebotenen Dienste wird automatisch zu Beginn des ersten Semesters dem Studierenden zur Verfügung gestellt und bleibt bis zur Exmatrikulation gültig. Sollte der Student z.B. umziehen, muss er die Adressänderung künftig nur einer Stelle mitteilen und nicht mehr vielen. Aber nicht nur ein konsolidierter Bestand der Studierendendaten, sondern auch der Mitarbeiteridentitäten gehört zu dem grundlegenden Verfahren eines solchen IDM-Systems. Beispielsweise können dadurch einem ausscheidenden Mitarbeiter zeitnah alle Zugriffsberechtigungen entzogen werden.
Der Fokus bei der Einführung einer solchen Software liegt allerdings nicht nur auf einem technischen Kommunikationsrahmen und der Implementierung gemeinsam genutzter Komponenten, sondern auch auf dem Aufbau eines gemeinsamen Organisationsmodells. Hierbei kommt das Werkzeug IT Infrastructure Library (ITIL) aus dem Servicemanagement zum Tragen: Durch die vordefinierte Rollenstruktur können z.B. Benutzergruppen und Zugriffsrechte relativ leicht im IDM-System abgebildet werden.
Auch wird mit Hilfe von ITIL ein einheitlicher Service-Katalog zur Übersicht über alle IT-Services erstellt, welche die Kunden in Anspruch nehmen können. So kann für alle Anwender eine bessere Erreichbarkeit gewährleistet und gleichzeitig eine Entlastung der Abteilungen erreicht werden.
Im Gegensatz zu IDM ist ITIL ein abstraktes Modell, um die verschiedenen Geschäftsprozesse transparent, effizient und serviceorientiert darzustellen. Beide Ansätze führen jedoch gleichermaßen zu einer starken Reduzierung von Komplexität im Verwaltungsumfeld innerhalb und über die Hochschule hinaus.
Identity Management und ITIL gehören unter anderem zu den IT- und Infrastrukturfragen, mit denen sich das hochschulübergreifende Projekt eCampus II am Wissenschaftsstandort Hamburg beschäftigt. Im Rahmen von eCampus II werden gemeinsam mit den sechs staatlichen Hochschulen und dem Multimedia Kontor Hamburg unterschiedliche IT-Projekte initiiert, begleitet und umgesetzt.
Einige der oben genannten Themenbereiche bilden die inhaltliche Basis für den Workshop "Roadmap digitaler Campus", der am ersten Konferenztag, am 12. September 2007, den Themenstrang Campus Innovation eröffnet.
Die GMW-Tagung und Campus Innovation 2007 findet vom 12. bis 14. September an der Universität Hamburg statt.
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