Integrative Lernkonzepte mit sozialen Komponenten
Essen, August 2007 - Die BOV Training AG ist ein Tochterunternehmen des IT-Dienstleisters BOV AG. IT Trainings müssen aus Sicht der BOV aus einem Mix aus Präsenztrainings und neuen Lernmedien bestehen, da reine eLearning Ansätze fehlschlagen. Im Interview mit CHECK.point eLearning spricht Hartmuck Nithack, Verantwortlicher für den Bereich eLearning über seine Erfahrungen.
Die BOV Training AG führt seit über 10 Jahren Trainings im IT-Bereich durch. Woran liegt es, dass dabei eLearning eine eher kleine Rolle spielt?
Hartmut Nithack: Für BOV steht das "klassische Präsenztraining" mit zielgruppenorientierten, kundenspezifischen Inhalten im Mittelpunkt. Im Rahmen der didaktischen, methodischen und letztendlich auch technischen Aufbereitung von Inhalten ist somit das eLearning ein Baustein von vielen. BOV bietet keinen eigenen Content und auch keine eigenen Produkte an. Wir unterstützen unsere Kunden bei der Auswahl und Einführung geeigneter Werkzeuge, bei der Konzeption und Aufbereitung der Inhalte und - bei Bedarf - bei der Begleitung der Lernprozesse.
Wann ist Ihrer Ansicht nach eLearning im IT Bereich sinnvoll einsetzbar, wann Blended Learning?
Hartmut Nithack: Das hängt stark von der Definition "eLearning" und "Blended Learning" ab. Grundsätzlich bin ich der Auffassung, dass ein Lerner nie ausschließlich auf sich selbst gestellt Dinge erarbeiten sollte. Es muss flankierende Maßnahmen geben, die dem Lernenden ein Feedback, in gewisser Weise eine Steuerung, Motivation und Kommunikationsmöglichkeiten geben. Ob diese Maßnahmen nun rein virtuell über "elektronische Kanäle" oder in Kopplung mit Präsenzveranstaltungen realisiert werden ist mitunter abhängig von der Zielgruppe.
Jemandem, der eine starke IT-Affinität mitbringt und der zudem eine hohe Selbstlernkompetenz hat wird das Lernen über die "elektronischen Kanäle" leichter fallen als jemandem der die IT lediglich als Werkzeug begreift und benutzt. Einem Softwareentwickler wird es also leichter fallen sich über eLearning weiterzubilden als einem Mitarbeiter aus dem Verkauf mit geringer PC Erfahrung - diese Annahme ist natürlich immer in Abhängigkeit von Personen, Lernkulturen…zu betrachten.
Gibt es Ihrer Ansicht nach einen Zusammenhang zwischen der Einsetzbarkeit von eLearning und dem technischen Niveau der Lerninhalte?
Hartmut Nithack: Dies lässt sich aus meiner Sicht nicht pauschal beantworten, sondern ist Abhängig z.B. von der Vorbildung und dem Vorwissen der Lernenden, von Aufgabenbereichen, Erfahrungen… Auch hier denke ich, dass der Lernprozess immer flankiert werden muss - ab einer gewissen Abstraktionsebene sollten elektronische Medien jedoch nur noch unterstützend mitwirken.
Welche Faktoren sind für ein erfolgreiches IT Training ausschlaggebend?
Hartmut Nithack: Der Dozent, die Bildungsorganisation oder der Content-Hersteller muss das Lernziel der Teilnehmer kennen und möglichst viele unterschiedliche, didaktisch sinnvolle Lernwege zur Erreichung des Ziels bereitstellen. Für den Teilnehmer ist es wichtig, dass er sich in einer Situation befindet in der er/sie auch lernen kann. Dies kann ein "schönes"-œ Seminarzentrum sein aber genauso ein akzeptierter "Lernfreiraum" am Arbeitsplatz.
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