Neue Akzente

Der 4. Fernausbildungskongress der Bundeswehr

Hamburg, September 2007 - Ein gewaltiges Kongressprogramm lockte zum 4. Fernausbildungskongress der Bundeswehr - nach Angaben der Veranstalter - mehr als 1.000 Teilnehmer in die Hamburger Helmut-Schmidt-Universität. Internationaler ausgerichtet, mit allen aktuellen eLearning-Trendthemen bestückt - von "Game-based Learning" über Simulation und Mobile bis Web 2.0 -, läutete die Veranstaltung mit dem aktuellen Erfolg zugleich weitreichende Veränderungen ein.




Weitreichende personelle Veränderungen wurden im Rahmen der Veranstaltung bekannt gegeben: Dr. Manuel Schulz, Leiter der Abteilung Fernausbildung bei der Bundeswehr und sozusagen "Ziehvater" des gleichnamigen Kongresses, wechselt im Rahmen der Bundeswehr-Versetzungs-Karussells als Grundlagenreferent ins Ministerium. An seine Stelle rückt mit Andrea Neusius und Oberstleutnant Knut Armster eine Doppelspitze, die sich neben den Fernausbildungsthemen der Öffnung des Kongresses hin zu allgemeineren Aspekten widmen soll, denn der Fernausbildungskongress wird ab 2008 "Ausbildungskongress" heißen.


So hat sich die Veranstaltung einerseits im Rahmen der Bundeswehr institutionalisiert, andererseits bleibt zu vermuten, dass die Gewichtung des Fernausbildungsaspektes in nächster Zukunft wohl eher abnehmen wird, - obwohl die versammelte Bundeswehrprominenz in Gestalt einer Reihe von Brigadegenerälen bis hin zu Vizeadmiral Wolfram Kühn, als Stellvertreter des Generalinspekteurs und Inspekteur der Streitkräftebasis und Vizeadmiral Wolfgang Nolting, Inspekteur der Marine, Brisanz und Nachhaltigkeit des Themas betonten.


Gegen diese Keynotes und Redebeiträge stehen die Ergebnisse einer wenig beachteten Studie, die - gemeinsam verfasst von der Abteilung Fernausbildung der Bundeswehr mit bureau42 und ML Consulting - u.a. belegt, dass die bisherigen Ergebnisse der Fernausbildungs-Pilotprojekte noch keine durchschlagende Leit- und Sogwirkung auf die Bundeswehrschulen ausüben konnten. Um diese dennoch in das Kongressgeschehen einzubinden liegt eine Themenausweitung nahe.


Bereits in diesem Jahr lockte die Veranstaltung vor allem Militärvertreter auf dem Campus der Bundeswehr-Hochschule. Sowohl das Kongressprogramm, als auch die zunehmende Ausrichtung der Aussteller der Begleitmesse auf den spezifisch militärischen Bedarf erweckten den Eindruck, dass der Kongress von seiner Ursprungsabsicht der Öffnung der Bundeswehr hin zum Austausch mit Wirtschaftsvertretern und zu einem militärisch-zivilen Lerndialog abrückt und sich nun wieder eher auf das Gespräch in den eigenen Reihen konzentriert.


Die Ankündigung, dass neben dem nächsten Kongress vom 9. bis 11. September 2008 auch der ILIAS-Kongress an der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg tagen wird, ist eher dem Umstand geschuldet, dass die Universität seit Jahren selbst Open-Source-Anwender ist, als einer thematischen Verknüpfung.