ELearning wird mobil und spielerisch
München, Januar 2008 - ELearning wird mobil: War es in den Anfängen nur auf den heimischen PC beschränkt, werden zunehmend tragbare Geräte wie Handys oder Spielekonsolen zum Gerät der Wahl. Bisher konnte sich eLearning auf Mobiltelefonen jedoch noch nicht vollständig durchsetzen. Mobilfunkgerechte Komponenten sollen jetzt den Weg für eLearning auch auf Handys ebnen. Auf der LEARNTEC in Karlsruhe stellen die Forscher des Fraunhofer Instituts das neue System in Halle 4, an Stand E26 vor.
Wartezeiten an der Bushaltestelle, in der S-Bahn oder am Flughafen lassen sich mit Mobile Learning gut als Lernpause nutzen. Beispielsweise kann sich ein nach China reisender Mitarbeiter auf dem Weg zum Flughafen noch kurz das Lern-Video zum Hotel Check-In ansehen.
Voraussetzung für die Bereitstellung von Lerninhalten auf Handys und anderen mobilen Geräten ist es, die komplexe Infrastruktur in den Griff zu bekommen. Der Administrator hat die Aufgabe, die verschiedenen Dienste-Server für SMS, MMS, Instant Messaging und Video Streaming zu unterhalten. Bei einem umfassenden Angebot kann dies zu einer tagesfüllenden Aufgabe werden. Der Anwender muss sich für sein mobiles Gerät gegebenenfalls noch entsprechende Software laden und Konfigurationen vornehmen - für Laien nicht immer ganz einfach.
"Während eLearning am PC recht gut funktioniert, gab es für die mobile Variante bisher nur viele Einzellösungen, alle von unterschiedlichen Anbietern. Will man umfassenden Service anbieten, erhält man ein komplexes Flickwerk, das nur mit viel Aufwand zu administrieren ist", sagt Michael Stiller, Geschäftsfeldleiter an der Fraunhofer-Einrichtung für Systeme der Kommunikationstechnik ESK in München. "Wir arbeiten an einem Gesamtsystem - also einer Art Baukastensystem, bei dem man SMS, MMS, Mobile Instant Messaging und Videostreams je nach Lerninhalt problemlos mischen kann."
Damit der Lernende die Übungen auf seinem Handy empfangen kann, braucht es entsprechende Software. Das Problem dabei: Diese Software ist für jedes Handymodell etwas anders. Bislang musste der Anwender die passende Software zunächst im Internet suchen, bevor er etwa an der Bushaltestelle chinesische Vokabeln per Handy lernen konnte. Mit der neuartigen "Service-Tankstelle", die ebenfalls am ESK entwickelt wird, hat diese Sucherei künftig ein Ende.
"Der Anwender legt sein Handy einfach neben einen ausgewiesenen PC, der für alle Mitarbeiter einer Firma zugänglich ist. Der PC sucht automatisch die richtige Handy-Software heraus und lädt sie via Bluetooth oder Infrarot auf das Handy", erläutert Stiller.
Die Wissenschaftler arbeiten jetzt an einem weiteren Modul: Dann könnte man auf dem Handy kurz den Befehl "ortssensitiver Vokabeltrainer" anklicken, und die Lektionen werden automatisch auf die Umgebung abgestimmt. Per GPS erhält das Handy die Information, ob sich der Anwender am Flughafen, im Hotel oder am Taxistand befindet, und zeigt entsprechende Vokabeln in der gewünschten Sprache an.
So bekommt das Lernen spielerischen Charakter: "Wie fragen Sie nach einer Visitenkarte?", könnte eine Frage lauten, wenn der Reisende am Informationsschalter am Flughafen ansteht - im Hotel entsprechend Fragen nach den Mahlzeiten, die über Multiple Choice beantwortet werden können. MP3-Dateien und kurze Videos, die man per Handy herunterladen und anschauen kann, ergänzen die Lerneinheiten.
2024 neigt sich dem Ende zu und damit starten die Vorbereitungen für das nächste Jahr. Welche Trends werden in 2025 die L&D Branche prägen? Was sind die größten Herausforderungen für Personalentwickler:innen und wie können sie ihnen begegnen? Nehmen Sie sich fünf Minuten Zeit!