Re-Mission: Kampf den Krebszellen
Redwood City, Mai 2008 - In bester Ego-Shooter Manier ballern Kinder im Serious Game "Re-Mission" für eine gute Sache - sie lernen, wie sie ihren Krebs bekämpfen. Die gemeinnützige Organisation HopeLab hat mit Re-Mission ein Lernspiel einer besonderen Güteklasse speziell für krebskranke Jugendliche und junge Erwachsene entwickelt.
Gegründet wurde die Stiftung HopeLab im Jahr 2001 mit dem Ziel umfassende Forschung mit innovativen Lösungen zu verbinden, um Gesundheit und Lebensqualität junger Menschen mit chronischen Krankheiten zu verbessern.
Die Idee zum Spiel Re-Mission hatte die Vorsitzende Pam Omidyar, schon vor der Gründung. Seinerzeit arbeitete sie in einem Forschungslabor und beobachtete täglich unter dem Mikroskop mit welch ungeheurer Geschwindigkeit sich Krebszellen vermehren. Nach Feierabend vertrieb sie sich gerne die Zeit mit ihrer Familie und Freunden bei Videospielen.
Dabei kam ihr die Idee, ein Videospiel speziell für krebskranke Kinder zu entwickelten, dass den kleinen Patienten helfen würde, die eigene Krankheit zu verstehen. Vielleicht könnte es sie sogar motivieren, den Kampf um ihr Leben aufzunehmen. "Krebskranke Zellen einfach 'abzuballern', könnte bei ihnen sogar ein Gefühl der Macht über die Krankheit erzeugen", glaubte Pam Omidyar.
Mit einem für Serious Games traumhaften Budget von 4,6 Millionen Dollar ließ HopeLab das anspruchsvollen 3D-Spiel von Krebsspezialisten und führenden Spiele-Entwicklern bei Realtime Associates entwickeln. Für die Finanzierung von Spieleentwicklung und die begleitende Studie sorgte HopeLab-Gründerin Pam Omidyar. Als Ehefrau des eBay-Gründers Pierre Omidyar gebührt ihr Respekt, dass sie finanzielle Mittel in solchem Umfang in karitative Projekte steckt.
Inzwischen sind weit über 100.000 Exemplare des kostenlosen Spiels in über 78 Ländern in Umlauf. Zudem hat sich auf der Re-Mission Website eine aktive Community gebildet, in der betroffene Kinder sich austauschen können.
Mit grünem Gift Krebszellen "abballern"
Heldin des Spiels ist der Nanobot Roxxi. Der Spieler lenkt Roxxi, die mit einem "Affenzahn" durch Blutbahnen und Organe rast und dabei jede quallenartig wabernde Krebszelle aus dem Weg räumt. Wieder und wieder lädt sie ihre Waffe mit giftgrüner Munition und ballert die bösartigen Krebszellen im Gehirn oder Lymphsystem ab, die sich fortwährend teilen und im ganzen Körper verbreiten wollen. Als Munition dienen Medikamente gegen Nebenwirkungen und die Giftstoffe der Chemotherapie.
Der First-Person-Shooter führt den Spieler auf seiner Reise durch den Körper über 20 verschiedene Levels. Jede Mission rückt eine andere Art von Krebs in den Vordergrund. Und ganz nebenbei lernen die Kinder: Wenn Du Deine Medikamente schluckst, hast Du genug Munition gegen die Krebszellen.
Begleitende Studie
Begleitet wurde das Spiel von einer umfassenden Wirkungsstudie an 375 Krebspatienten zwischen 13 und 29 Jahren. HopeLab betraute damit Mediziner der Stanford University.
Im Vergleich zu einer Kontrollgruppe, fand sich der Studie zufolge, im Blut der Spieler eine deutlich höhere Konzentration der Chemiepräparate und Antibiotika. Die spielenden Patienten nahmen ihre Medikamente offenbar regelmäßiger.
Für die Patienten war das Spiel also eine gute Unterstützung, denn wegen starker Nebenwirkungen oder weil Symptome nachlassen, vernachlässigen Patienten dieses Alters oft die regelmäßige Medikamenteneinnahme und riskieren damit ihr Leben.
Nach dem großartigen Erfolg von Re-Mission, hat HopeLab nun mit 'Ruckus Nation' eine Initiative gegen Amerikas Volkskrankheit Fettleibigkeit ins Leben gerufen. Für innovative Ideen, die Kinder im Alter von elf bis 14 Jahren wieder in Bewegung versetzen, lobte die Stiftung Preise im Wert von 330.000 US-Dollar aus.
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