Controlling-Konzepte

Passgenaues Controlling für Bildungsprozesse

Basel, August 2008 - (von Dr. Walter Schöni, schöni personal & qualifikation, Basel und Elke Tomforde, Eidgenössische Technische Hochschule Zürich) Mehr Kontrolle und wirtschaftliche Strenge auch in der Bildung? Was in politischen Debatten oft zugespitzt formuliert wird, verweist auf einen realen Trend: Der Druck wächst, Bildungsleistungen in Kennzahlen abzubilden und nach wirtschaftlichen Vorgaben zu steuern - im öffentlichen wie im privatwirtschaftlichen Sektor. Bildungsverantwortliche sind mit administrativen Leistungsmessgrößen konfrontiert, die aus Sicht der Bildung ein schlüssiges Konzept oft vermissen lassen.




Grund genug, eigene konzeptuelle Vorstellungen zu entwickeln, wie ein auf Bildungsprozesse zugeschnittenes, aussagekräftiges Controlling aussehen muss. Ein Workshop zum Fernausbildungskongress 2008 in Hamburg widmet sich diesem Thema.


Ein passgenaues Bildungscontrolling sollte 1. die professionelle Steuerung des Bildungsgeschehens in der Institution ermöglichen, ohne die Lerndynamik verwaltungstechnisch einzuschränken; und 2. sollte es mit präzisen Informationen die Rechenschaftslegung gegenüber externen Instanzen und der Öffentlichkeit unterstützen. Erfolgreiche Beispiele von Controlling-Konzepten, die solche Anforderungen erfüllen, sind indessen in Bildungseinrichtungen nach wie vor selten anzutreffen. Fallbeispiele der Fachliteratur stammen überwiegend aus größeren Organisationen, sind auf jeweilige Geschäftsprozesse zugeschnitten und lassen sich nur schwer auf andere Kontexte übertragen.

Der Workshop "Konzeption eines Bildungscontrollings" zum Fernausbildungskongress 2008 thematisiert die Erarbeitung von Controlling-Konzepten für Bildungseinrichtungen, z.B. für Schulen, Kursanbieter oder Bildungsstellen in Unternehmen. In den Konzepten werden Erfordernisse der internen Leistungsprozesse (Bildung, Beratung, Services, Management) genauso berücksichtigt wie Erwartungen und Vorgaben des Systemumfelds (vgl. Modell der Bildungseinrichtung).




















Im Workshop werden

  • Grundlagen des Bildungscontrollings und Schritte der Konzeption erläutert (Ziel- und Umfeldklärung, Prozessklärung, Definition und Operationalisierung von Steuergrößen usw.)
  • Anforderungen an das Projektmanagement von Bildungscontrolling-Projekten behandelt.

In Arbeitsphasen reflektieren die Teilnehmenden exemplarische Bildungscontrolling-Konzepte aus der Praxis. Sie diskutieren die Übertragbarkeit der Konzepte und tauschen Erfahrungen aus ihren Tätigkeitsfeldern aus.

Der Workshop bietet ein Forum, um Chancen und Risiken der Steuerung im Bildungswesen zu diskutieren. Darüber hinaus sollen die Teilnehmenden Einblicke in die Konzeptarbeit erhalten und ermuntert werden, solche Überlegungen auf ihr eigenes Tätigkeitsumfeld anzuwenden.