Aktuelle Studie zu "Studieren im Web 2.0"
Hamburg, November 2008 - Die Mehrheit der deutschen Studierenden (73%) bewegt sich täglich zwischen einer und drei Stunden aktiv im Internet, ein knappes Viertel surft sogar vier bis sechs Stunden pro Tag. Dabei greifen die Studierenden unter verschiedenen Internetangeboten besonders häufig auf die Online-Enzyklopädie Wikipedia und auf Social Communities wie StudiVZ, FaceBook, MySpace oder Xing zu.
Diese netzgestützten Gemeinschaften dienen überwiegend der Kommunikation mit Freunden, werden aber immerhin von einem guten Drittel der Studierenden auch für den Austausch über Themen des Studiums genutzt. Dies sind Ergebnisse einer repräsentativen HISBUS-Online-Umfrage, die im September und Oktober dieses Jahres unter mehr als 4.400 deutschen Studierenden durchgeführt worden ist.
Initiatoren der Erhebung, in deren Mittelpunkt die studentische Nutzung von Web 2.0-Applikationen und von verschiedenen eLearning-Angeboten steht, sind die HIS Hochschul-Informations-System GmbH und das Multimedia Kontor Hamburg (MMKH). Die Ergebnisse wurden - zeitgleich mit der Veröffentlichung des Projektberichts - von Dr. Bernd Kleimann (HIS) und Dr. Marc Göcks (MMKH) auf der diesjährigen "Campus Innovation" in Hamburg vorgestellt.
Neben Erkenntnissen über die Motive der Nutzung von Social Communities und über die Art der Nutzung von Wikipedia und anderer Informationsplattformen präsentiert die Umfrage auch Ergebnisse zum Stand der eLearning-Entwicklung an den deutschen Hochschulen aus studentischer Sicht. Dabei zeigt sich, dass der Ausbaustand verschiedener eLearning-Formen wie lehrveranstaltungsbegleitender Materialien, interaktiver Lehrangebote, netzgestützter Seminare oder virtueller Labore sich seit einer HISBUS-Erhebung aus dem Jahr 2004 kaum verändert hat. Allerdings fällt die Nutzung vor allem der digital bereitgestellten Lernmaterialien heute deutlich intensiver aus.
Weitere Einblicke in die studentische Lernpraxis im Zeitalter von Web 2.0 bieten die Auskünfte der Studierenden zur Nützlichkeit von Wikis, Blogs, Vod- und Podcasts, Web-Based-Trainings oder Online-Tests für das Studium, zur Häufigkeit, mit der von diesen Anwendungen Gebrauch gemacht wird, oder auch zu den studienbezogenen Zwecken, die Studierende damit verfolgen.
Dass die realen Lernwelten der Hochschule bislang jedoch nicht gegen virtuelle 3D-Lernwelten ausgetauscht worden sind, zeigt das Beispiel von Second Life. Gerade einmal sechs Studierende von weit über 4.000 haben bislang eine Hochschule oder eine Hochschulveranstaltung im umstrittenen Multiversum besucht.
Eine Auswertung aller Fragen und die quantitativen Ergebnisse der Studie enthält der HISBUS-Kurzbericht Nr. 21 "Studieren im Web 2.0", der auf den Seiten der HIS Hochschul-Informations-System GmbH und des Multimedia Kontor Hamburg zur Verfügung steht.
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