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Die "Mitmach-Karte" in Sachen "Medien + Bildung"

Duisburg, Oktober 2009 - Prof. Michael Kerres zählt zu den festen Größen im deutschen eLearning-Hochschulsektor und darüber hinaus. Dieser Tage formulierte er nicht nur acht aktuelle Thesen zum Status des eLearning an Hochschulen, sondern er brachte auch eine "Mitmach-Karte" mit Hochschuleinrichtungen im Bereich "Medien + Bildung" online. Die Karte zeigt die wichtigsten Akteure an Hochschulen. Fehlende Einträge können leicht ergänzt werden. Tragen Sie sich ein!





Der aktuelle Stand der "Mitmach-Karte":



Acht Thesen zum Status des eLearning an Hochschulen von Prof. Michael Kerres:

  1. ELearning ist an vielen Hochschulen ein selbstverständliches Element des Lehrangebotes. In einzelnen Hochschulen werden in mehr als 50% der Lehrveranstaltungen Lernplattformen und andere eLearning Werkzeuge eingesetzt - Tendenz steigend. Ein wichtiger Treiber sind dabei Studierende, die eLearning zusehends nachfragen und nutzen.
  2. ELearning bezieht sich immer seltener auf komplexe, aufwändig erzeugte Contents, sondern auf Lernumgebungen, in denen Informationen und Materialien eingestellt werden und soziale Interaktionen stattfinden. Dies ist kein "minderwertiges" eLearning, sondern - gerade in Kombination mit Präsenzangeboten - als wichtiges und zunehmend selbstverständliches Element eines hybriden Lernarrangements wahrzunehmen.
  3. Die Aufzeichnung von Vorlesungen und deren Einstellung ins Internet nimmt an Bedeutung zu und wird von Studierenden zunehmend als Service gewünscht. Dabei gilt es, didaktisch begründete Szenarien zu entwickeln, wie diese Materialien in ein lernförderliches Setting eingebunden werden können.
  4. Die Implementation sozialer Plattformen an Hochschulen ist bislang wenig fortgeschritten. Die Chancen von Communities für das Lehren und Lernen und die Schaffung einer Lernkultur werden vielfach noch nicht erkannt. Investitionen in den Aufbau solcher Lösungen erscheinen lohnend.
  5. ELearning überwindet zusehends institutionelle Grenzen einer einzelnen Hochschule: Hochschulübergreifende Zusammenarbeit nimmt an Bedeutung zu. Das betrifft den Austausch und die Kooperation beim Betrieb von eServices, wie Hosting, eLearning-Support oder Schulungen, ebenso wie das Teilen von Lern-Contents und die gemeinsame Nutzung von Kurse mit kreditierbaren Leistungen.
  6. Die Lern-Infrastruktur von Hochschulen ist mehr als ein "Lernmanagement-System". Es sind alle Anwendungen zu betrachten, die die Lern- und Arbeitsumgebung von Studierenden und Lehrenden ausmachen. Dabei geht es z.B. auch um Kalender und Groupware-Funktionen, Repositories und digitale Bibliotheken, und natürlich um das Management von Lehrveranstaltungen und das Prüfungswesen.
  7. Kompetenzentwicklung für innovative Lehre erfordert mehr als Schulungen für Dozierende. Für diesen Wandel sind Weiterbildungsveranstaltungen notwendig, aber nicht hinreichend. Strategieentwicklung, Anreizsysteme, Werbung und schlicht: die "Präsenz" von Lehrinnovationen im Campusleben sind Beispiele für das Change Management, das eine verstärkte Zusammenarbeit von Serviceeinrichtungen erfordert.
  8. Support für Lehrinnovationen etabliert sich zusehends an allen Hochschulen. Zugleich stellt sich - jenseits von Projekten - die Frage der institutionellen Vorortung. Hier entwickeln sich zur Zeit je nach lokalen Bedingungen ganz unterschiedliche Lösungen vor Ort.